Dax: Leichte Erholung nach Panik-Verkäufen der letzten Woche – Anleger bauen auf hoffnungsvolle Aussagen zur Omikron-Variante

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Nach der Unruhe zu Wochenschluss haben sich die Nerven der Anleger zum Start der neuen Woche wieder ein wenig beruhigt und der Dax hat sich zunächst auf einen Erholungskurs begeben. Anleger reagierten allerdings in den Anfangsminuten relativ hektisch, der frühe Sprung zurück über 15.400 Punkte flachte schnell ab. Händler wägten ab, ob von Omikron tatsächlich die große Gefahr ausgeht – und bauten ein Stück weit wieder auf die Unterstützung der Notenbanken.

Nach einer Dreiviertelstunde legte der Leitindex noch um 0,55 Prozent auf 15 341,50 Zähler zu. Am vergangenen Freitag war er um mehr als vier Prozent abgesackt, mit fast 15 244 Punkten im Tief hatte er die Kursgewinne seit Mitte Oktober ausradiert. Der MDax legte am Montag um 0,80 Prozent auf 34 122,20 Zähler zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um gut ein Prozent nach oben.

Worst Case oder alles halb so wild?

Die LBBW sprach am Morgen in einem Kommentar von einem hohen Maß an Unsicherheit und stellte zwei Szenarien auf: Denkbar sei ein neuer Worst Case mit einem massiven Rückschlag im Kampf gegen die Pandemie, aber auch ein Optimalfall, in dem sich die Sorgen letztlich als unbegründet herausstellen.

Mit Erleichterung reagieren Börsianer unter anderem auf Aussagen des südafrikanischen Ärzteverbandes, dass bei Omikron-Patienten bislang nur milde Krankheitsverläufe beobachtet worden seien. „Ein anderer wichtiger Unterschied sind die deutlich höheren Impfquoten als bei Ausbruch der Delta-Variante“, sagte Craig James, Chef-Volkswirt des Vermögensverwalters CommSec. „Gleichzeitig hebt es die Notwendigkeit hervor, dass Regierungen und Notenbanken bei der Rückführung ihrer Konjunkturhilfen vorsichtig agieren müssen.“

Die Hoffnungen auf einen milden Verlauf der Virus-Variante verleiteten die ersten Anleger zu Käufen, schrieb auch der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Helaba glaubt derweil, dass die Mitglieder im EZB-Rat wegen der Verunsicherung weiter auf eine sehr lockere und flexible Geldpolitik dringen werden, da die konjunkturelle Entwicklung in dieser Phase vom Pandemiegeschehen abhänge. In puncto Geldpolitik stehen am Montag auch Daten zur deutschen Inflation im Blickfeld.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: Immersion Imagery/shutterstock.com

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