Dax: Leitindex fällt wieder unter 16.000 Punkte – Corona- und Zinssorgen verstärken Abwärtsschub – braut sich da etwas zusammen?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Nervosität der Anleger wird am Dienstagmorgen merklich größer. Der Dax sackte angesichts wieder verstärkter Pandemie- und Zinssorgen unter die psychologisch wichtige Marke von 16 000 Punkten und fiel damit weiter vom Rekordhoch zurück. Zuletzt büßte er 0,97 Prozent auf 15 959,38 Punkte ein. Der MDax verlor sogar 1,29 Prozent auf 35 204,57 Zähler.

Schnabel haut noch einmal voll in die Inflationskerbe

Die Aussagen der deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel dürften Christin Lagarde nicht gerade gefallen. Sie sagte in einem Interview mit Bloomberg, dass sie zwar damit rechne, dass die Inflationsrate mittelfristig unter die angestrebten 2 Prozent fallen dürfte, wollte sich beim Zeitraum allerdings nicht so schnell festlegen, wie ihre Chefin.Schnabel sagte die Unsicherheit habe sich erhöht, was Geschwindigkeit und Umfang des Rückgangs betreffe. „Ich denke nicht, dass wir auf Basis der aktuellen Daten wirklich sagen können, was passieren wird“, fügte sie hinzu. Sie gehe davon aus, dass die Inflationsprognose der EZB-Volkswirte für nächstes Jahr nach oben revidiert werde.

Steht Powell für 3 Zinserhöhungen?

Zunächst wurde die Nominierung des amtierenden US-Notenbankchefs Jerome Powell für eine zweite Amtszeit an der Wall Street positiv aufgenommen. Am Ende des Handelstages hat sich die Stimmung dazu allerdings gedreht? Einige Experten gehen jetzt davon aus, dass unter Powell 3 mal im kommenden Jahr die Zinsen angehoben werden, statt der bislang erwarteten zwei zwei Erhöhungen. Ich glaube allerdings das die Inflationsrate eher bestimmt, wie oft Jerome Powell an der Zinsschraube dreht. Zudem hat Powell die Märkte immer mit Engelszungen auf die Änderungen der Fed vorbereitet. Es ist nicht davon auszugehen, dass er jetzt mit der Axt durch den Finanzwald rennt. Klar sind steigende Zinsen eine Gefahr für die Aktienmärkte, aber eine weiterhin hohe Inflationsrate dürfte den Märkten auch nicht schmecken. Meiner Meinung nach muss Powell jetzt nur als Begründung für eine längst überfällige Korrektur bei den amerikanischen Techwerten hinhalten.

Corona besorgt den Rest

Die Corona-Pandemie hatte unter den Börsianern in den vergangenen Tagen schon für Unsicherheit gesorgt. In dieser Woche wird sich zeigen, wie sehr die Anleger vor den Reaktion auf die 4. Well zittern. Das schrillen der Alarmglocken wird jedenfalls lauter bei einer ermittelten Inzidenz, die in Deutschland an der 400er Marke liegt. Mit dem schwachen Dienstag steuert der Dax nun auf den vierten Verlusttag in Folge zu. Von dem Donnerstagsrekord bei 16 290 Punkten hat er mittlerweile zwei Prozent verloren. Aber auch hier bewegen wir uns noch im Rahmen einer normalen Korrektur. Allerdings könnte daraus auch etwas schlimmeres werden.

Anleger sind daher gut beraten etwas Cash aufzubauen, damit bei sie bei ihren besten Werten gegebenenfalls nachfassen können.

Von Markus Weingran mit Material von dpa-AFX

Foto: onvista

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