Dax: Leitindex um versöhnlichen Wochenausklang bemüht – Gea-Aktie bricht ein
Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Stimmung zum Wochenschluss wieder etwas aufgehellt. Der Dax macht am Freitag bis zur Mittagszeit einen Teil seines Vortagesrutsches wieder wett und legt um 0,28 Prozent auf 11 169,18 Punkte zu.
Großartige Freude kommt allerdings nicht auf
Gleichwohl bleibt der Leitindex angezählt. Auf Wochensicht steuert das Barometer aktuell auf ein Minus von rund 1,5 Prozent zu. Nach seinem Rutsch am Dienstag bis auf fast 11 000 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Ende 2016 hatte sich die Erholung zur Wochenmitte als Strohfeuer erwiesen.
Sorgenkinder wieder etwas beliebter
Im Dax bleiben die Anteilsscheine des Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp auf Erholungskurs und steigen um rund 1 Prozent. Um fast 2 Prozent nach oben geht es für die Papiere der Lufthansa. Sie profitierten von den weiter fallenden Ölpreisen und damit von der Aussicht auf sinkende Kerosinkosten. Die Ölpreise stehen unter anderem wegen anhaltender Wachstumssorgen unter Druck.
Versorger könnten leer ausgehen
Gegen den freundlichen Trend fielen die RWE-Aktien und die Anteilsscheine von Uniper um jeweils rund 1 Prozent. Händler verwiesen auf einen Bericht in der „Wirtschaftswoche“, wonach bei der geplanten Stilllegung von Kohlekraftwerken die Bundesregierung den Betreibern wie RWE und Uniper wohl doch keine Entschädigung zahlen muss.
Gea hält MDax im roten Bereich
Der Index der mittelgroßen Unternehmen bewegt sich mit einem Minus von 0,04 Prozent bei 23.084,09 Punkten kaum vom Fleck. Der Maschinenbauer rechnet nach einigen Rückschlägen mit noch mehr Herausforderungen im kommenden Jahr. Vor dem Hintergrund wiederholter Enttäuschungen sacken die Aktien ans MDax-Ende und geben rund 15 Prozent ab. Gea komme mit seinem Umbau einfach nicht voran, bemängelten die Analysten der Citigroup. Die Geschäfte müssten weiter dezentralisiert werden, ähnlich wie bei anderen
Politische Krisen bleiben im Mittelpunkt
Mit dem weiteren zwar soliden, aber moderateren globalen Konjunkturtrend und den anstehenden politischen Top-Events dürften die Finanzmärkte nervös bleiben, sagte Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers. Neben dem für diesen Sonntag geplanten EU-Sondergipfel zum Brexit fiebern Börsianer einem anderen Ereignis noch viel mehr entgegen: „Die Finanzmärkte hoffen bei den Gesprächen von Donald Trump mit Xi Jinping beim G20-Gipfel auf Lösungsansätze für den Handelskonflikt zwischen den USA und China.“ Der Gipfel beginnt am 30. November.
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Wall-Street heute in Teilzeit
In den Vereinigten Staaten indes findet nach dem Feiertag „Thanksgiving“, an dem die Börsen geschlossen waren, an diesem Freitag nur ein verkürzter Handel statt. Der Tag ist bekannt als „Black Friday“ und besonders wichtig für das Weihnachtsgeschäft im US-Einzelhandel. Konsumenten werden mit hohen Rabatten in die Läden gelockt. Weil viele Marktteilnehmer den Feiertag und den „Black Friday“ für ein langes Wochenende nutzen, geht es an den Börsen vergleichsweise ruhig zu.
Onvista/dpa-AFX
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