Drei Fragen an Bernecker: Pfizer und Biontech noch ein Kauf, Jahresendrallye noch möglich und warum kommt die Telekom-Aktie nicht aus dem Quark?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Freitags stellen wir wie gewohnt Hans A. Bernecker drei Fragen zum aktuellen Börsengeschehen. In dieser Woche stand die Impfstoff-Forschung im Fokus der Anleger. Klar, dass wir wissen wollten, wie der langjährige Börsen-Experte die aktuelle Lage einordnet.

onvista: Herr Bernecker, Biontech/Pfizer haben gute Daten zu einem möglichen Corona-Impfstoff veröffentlicht. Ist das für Sie schon ein Gamechanger für die Märkte und falls ja, wie sollten sich die Anleger jetzt positionieren?

Biontech/Pfizer sind wohl die ersten, die mit einem Impfstoff herauskommen werden. CureVac äußert sich ähnlich und damit sind zwei deutsche Unternehmen in der Spitzengruppe. Einen Termin gibt es nicht, aber eine absehbare Erwartung, die sich in Wochen und nicht mehreren Monaten darstellt. Die Märkte werden also - etwas hektisch - einerseits darauf warten und zum anderen reagieren. Das ergibt eine höhere Volatilität, aber klare Ziele. Wenn Biontech schon 300 Mio. Impfdosen für den Bund reserviert, lässt sich hochrechnen, wo die Ziele für die nächsten 12 Monate und länger zu schätzen sind. Das ergibt sehr anspruchsvolle Perspektiven für Biontech speziell und für die Entlastung für die gesamte zweite Welle der Epidemie. In beiden Aktien ist man investiert.

onvista: Die Nachricht zu dem möglichen Impfstoff hat den Dax wieder über 13.000 Punkte getrieben. Aktuell flacht die Euphorie wieder ab. Haben wir die Jahresendrallye damit schon gesehen oder kommt da ihrer Meinung nach noch was?

Der DAX bleibt so lange in Wartestellung, wie der genannte Zusammenhang sich konkret darstellt. Das kann morgen der Fall sein oder in zwei Wochen, aber absehbar ist, dass er noch in diesem Jahr die schwierige Hürde bei 13.000/13.800 überwinden kann. Der Anstoß kommt vom Impfstoff, die fundamentale Grundlage liefern alle Firmen in der Berichtssaison, die kommende Woche ausläuft. Die Chance für eine Jahresendrally taxiere ich weiterhin auf 70 zu 30.

Die Telekom hat gute Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht, die Prognose erhöht, aber die Aktie kommt nicht so recht in Schwung. Was bremst die Bonner aus?

Die Deutsche Telekom hat eine erfolgreiche Tochter in den USA, die fast so viel wert ist wie die Mutter selbst. Nun kommt es darauf an, was die Bonner mit der sehr stabilen Ertragskraft des Telekomgeschäftes machen, indem sie sich neben dem Telekomgeschäft den Markt der Internetkommunikation vornehmen. Darin läge eine echte Perspektive für ein so großes Unternehmen, das ein zweites Bein neben der Telefonie benötigt. Die Vorbilder dafür sind AT&T und Verizon in den USA, die bereits 25 - 35 % ihrer Umsätze im Internet generieren. Das ergäbe eine wirkliche Perspektive für Telekom.

Vielen Dank Herr Bernecker

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