IFRS 15: Meilenstein in der Rechnungslegung
Nach fünfjähriger Diskussion hat das Bilanzierungsgremium International Accounting Standards Board (IASB) gemeinsam mit den US-Kollegen vom Financial Accounting Standards Board (FASB) einen neuen Standard zur Umsatzbilanzierung in Unternehmen vorgelegt. Getroffen sind vor allem Branchen mit Mehrkomponentenverträgen wie Telekom-, Software-, Anlagenbau oder Touristikunternehmen. In der Bilanzierung von Umsätzen bricht damit ein neues Zeitalter an. In einem gemeinsamen Projekt haben der internationale und der US-amerikanische Standardsetzer IASB und FASB einheitliche Prinzipien zur Erfassung von Erlösen vorgelegt. Damit wollen die Boards global Vergleichbarkeit über Branchen und Unternehmen hinweg schaffen. Der neue IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden sieht es als entscheidend für das Buchen des Umsatzes an, dass der Kunde Kontrolle über eine Leistung erlangt, erläutern Anne Schurbohm und Oliver Beyhs, beide Partner der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG. Dabei werde Kontrolle als Ausschluss anderer von der Nutzung sowie das Erlangen aller wirtschaftlichen Vorteile definiert. Zudem legen IASB und FASB zwei Modelle zur Erlösrealisierung zugrunde: einen Zeitraum oder einen Zeitpunkt. Damit werden vertragliche Vereinbarungen für die Bilanzierung eine größere Rolle spielen als wirtschaftliche Aspekte, erklärt Schurbohm. Das Verbuchen der Erlöse und der Zahlungseingang können dabei auseinanderfallen das passiert allerdings auch in der alten Rechnungslegung.