KfW schreibt wieder Gewinn - Höchstes Fördervolumen der Geschichte

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Frankfurt (Reuters) - Die staatliche Förderbank KfW hat wegen der kräftigen Nachfrage nach den Corona-Hilfen so viel Geld zugesagt wie noch nie.

In den ersten neun Monaten 2020 verdoppelte sich das Fördervolumen auf 109,1 Milliarden Euro, wie die KfW am Mittwoch mitteilte. Bis Ende September seien etwa 90.000 Anträge auf Corona-Kredite eingegangen, Darlehen über 45,4 Milliarden Euro wurden zugesagt. Die Nachfrage nach den Hilfen dürfte in den nächsten Monaten weiter zulegen: Angesichts des Teil-Lockdowns im November hatte die Bundesregierung vergangene Woche angekündigt, die Schnellkredite der KfW auch für kleine Unternehmen zu öffnen und die Überbrückungshilfen nochmals zu verbessern und zu verlängern. Die Details werden aktuell festgeklopft.

Nachdem die KfW im ersten Halbjahr wegen einer hohen Vorsorge für Kreditausfälle in der Corona-Krise noch ein Verlust von mehr als einer halben Milliarden Euro gemacht hatte, schaffte die Bank im Sommer die Rückkehr in die Gewinnzone. In den ersten neun Monaten erwirtschaftete sie einen Konzerngewinn von 145 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum verdiente die KfW mit gut 1,2 Milliarden Euro noch mehr als acht Mal so viel.

Die Bundesregierung hatte Unternehmen, die wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, im Frühjahr Hilfen in unbegrenzter Höhe versprochen. Bei einem Ausfall des sogenannten KfW-Sonderkredits steht sie für bis zu 90 Prozent des Betrags gerade, das Restrisiko müssen die Geschäftsbanken tragen. Nach Kritik über die Zurückhaltung der Geldhäuser und die langsame Kreditprüfung legte der Bund im April ein weiteres Förderprogramm auf. Bei sogenannten KfW-Schnellkrediten übernimmt der Staat die komplette Haftung, dafür ist der Zinssatz mit drei Prozent etwas höher als bei den KfW-Sonderkrediten.

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