Krypto-Markt: Weltgrößte Krypto-Börse Binance erfährt massiven regulatorischen Gegenwind in Großbritannien

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nachdem der wachsende regulatorische Gegenwind in den letzten Wochen den Bitcoin-Preis extrem unter Druck gesetzt hat, weitet sich dies nun auf die dahinterliegende Krypto-Branche aus. Binance, die größte native Krypto-Börse der Welt, hat nun in Großbritannien mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen.

Kryptowährungen selbst sind zwar in Großbritannien noch nicht genau reguliert, doch die Produktpalette von Binance erstreckt sich mittlerweile auf diverse Dienstleistungen wie Hebelprodukte, Kreditvergabe, passives Einkommen usw., die alle gesetzlich reguliert sind - für die Binance jedoch keine Erlaubnis in Großbritannien hat.

Ab dem 30. Juni muss die Krypto-Börse ihren Kunden aus Großbritannien nun folgende Botschaft deutlich auf der Website kenntlich machen:

„BINANCE MARKETS LIMITED IST ES NICHT GESTATTET, REGULIERTE TÄTIGKEITEN IN GROSSBRITANNIEN DURCHZUFÜHREN. Aufgrund der Auflagen der FCA ist Binance Markets Limited derzeit ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der FCA nicht gestattet, regulierte Aktivitäten durchzuführen. (Kein anderes Unternehmen der Binance Group besitzt irgendeine Form von britischer Autorisierung, Registrierung oder Lizenz zur Ausübung regulierter Aktivitäten im Vereinigten Königreich).“

Binance hatte zuletzt einen Vorstoß gemacht, eine entsprechende Erlaubnis für den Handel in Großbritannien zu erhalten, jedoch vorerst wieder zurückgezogen. „Binance Markets Limited hat ihren 5MLD-Antrag am 17. Mai 2021 nach intensivem Engagement der FCA zurückgezogen“, sagte ein Sprecher der FCA gegenüber dem Nachrichtendienst CNBC. „Die heute ergriffenen Maßnahmen bei Binance Markets Limited sind seit einiger Zeit im Gange.“

Allerdings ist der Anwendungsbereich des Verbots rechtlich begrenzt, sodass britische Kunden Binance theoretisch weiter nutzen könnten. Ein Sprecher von Binance sagte gegenüber CNBC: „Die Mitteilung der FCA UK hat keine direkten Auswirkungen auf die auf Binance.com bereitgestellten Dienste … Unsere Beziehung zu unseren Benutzern hat sich nicht geändert.“ Das Unternehmen bekräftigt, sich an alle nötigen Auflagen halten zu wollen und mit den Aufsichtsbehörden einen „kooperativen Ansatz“ zu verfolgen, heißt es.

Screenshot, Chart oder sonstiges SchmuckbildQuelle: Twitter


Auch in anderen Ländern, darunter in Japan und in Kanada, wird mittlerweile regulatorisch gegen Binance vorgegangen, da das Unternehmen auch dort noch nicht alle nötigen Rechte für das Anbieten der zahlreichen Dienstleistungen der Plattform eingeholt hat.

Dass regulatorische Maßnahmen auch gegen Krypto-Börsen vollzogen werden, war ohnehin nur eine Frage der Zeit, da diese Unternehmen als direkte Konkurrenz zum Banken-Sektor und dem derzeitigen Bankensystem gesehen werden und diese zunehmend unter Druck setzen. Zudem besteht ohne die notwendigen Regulierungen potenziell die Möglichkeit, Geld über diese Plattformen außer Landes zu schaffen, oder andere illegale Aktivitäten auszuführen und dabei den Kontrollmechanismen des Staates zu entkommen.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Binance auch in Deutschland bald regulatorischen Gegenwind erfahren wird. Leser, die die Plattform für Krypto-Handel nutzen, sollten sich frühzeitig Gedanken zu europäischen Alternativen machen, die unter EU-Recht reguliert sind und eine größere Sicherheit auf dieser Ebene bieten. In unserem Bitcoin-Ratgeber stellen wir ein paar der besten europäischen Krypto-Handelsplattformen vor:

onvista-Ratgeber: Sie wollen in Bitcoin und andere Kryptowährungen investieren, wissen jedoch nicht wie und wo? In unserem Ratgeber finden Sie alle wichtigen Infos zu Krypto-Börsen und allem, worauf man bei einem Krypto-Investment achten muss.onvista-RedaktionTitelfoto: Grey82 / Shutterstock.com

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