Lawrow - Nato-Waffenlieferung an Ukraine bedeuten Stellvertreterkrieg mit Russland
Melbourne/Winnipeg (Reuters) - Nach den Worten des russischen Außenministers Sergej Lawrow führt die Nato durch westliche Waffenlieferungen an die Ukraine einen Stellvertreterkrieg mit Russland.
"Lagereinrichtungen in der Westukraine wurden mehr als einmal (von russischen Streitkräften) angegriffen. Wie könnte es anders sein?", sagte Lawrow in einem am Montag ausgestrahlten Interview des Staatsfernsehens laut einer auf der Seite des Außenministeriums veröffentlichten Mitschrift. "Die Nato führt im Grunde genommen einen Krieg mit Russland durch einen Stellvertreter und rüstet diesen Stellvertreter auf. Krieg bedeutet Krieg." Die Regierung in Moskau betrachte diese Waffen demnach als legitime Ziele für das russische Militär im Rahmen der Sonderoperation, so Lawrow. Russland hat verboten, von einem "Krieg" zu sprechen. Sie nennt den Einmarsch in die Ukraine wahlweise eine "Sonderoperation" oder eine "Friedensmission".
Die USA hatten am Montag weitere Militärhilfen im Umfang von 713 Millionen Dollar für die Ukraine und die Region zugesichert. Auch die Europäische Union (EU) beschloss bereits Militärhilfen in Millionenhöhe, weitere Sanktionspakete sind in Arbeit. Nato-Generalsekretär Stoltenberg hatte zuvor erklärt, die Staaten der Allianz seien auch zur Lieferung schwerer Waffen bereit. Die Ukraine gehört dem Militärbündnis nicht an. In Deutschland hält die Debatte über Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine unterdessen an.