Nikola: Aktie ächtzt weiter unter der Last vieler Probleme – von dem Höhenflug nach dem Börsengang ist nicht viel übrig

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Seit dem Börsengang im Sommer letzten Jahres über eine Vusion mit dem Mantelunternehmen VectoIQ haben die Aktien von Nikola einen wilden Ritt hinter sich, der den Kurs zwischenzeitlich enorm nach oben katapultiert hatte, doch anhaltende Probleme haben die Aktie wieder tief in den Keller getrieben.

Seit dem explosiven Start an der Börse ist auf Jahressicht nur noch ein mageres Plus von 6 Prozent übrig geblieben, aus Sicht von drei Monaten hat die Aktie um über 36 Prozent verloren. Rechtliche Probleme und der Vorwurf der Marktmanipulation durch einen Short-Seller waren einer der Katalysatoren für die Abwärtsbewegung, in jüngster Zeit kamen eine angekündigte Kapitalerhöhung und der Abgang eines wichtigen Management-Mitglieds dazu.

Aufgrund vorerst anhaltender roter Zahlen hat Nikola eine Kapitalerhöhung von bis zu 100 Millionen Dollar geplant, um eine weitere Fabrik zu bauen und die Produktionskapazitäten weiter zu erhöhen. Die dadurch entstehende Verwässerung für die bereits investierten Aktionäre erzeugt Druck auf den Aktienkurs. Der jüngste Rückschlag war der Abgang von Jesse Schneider, dem bisherigen Chef der Brennstoffzellenentwicklung, der ein eigenes Unternehmen gegründet hat. Schneider galt als wichtiger Kopf hinter den Brennstoffzellen-Plänen von Nikola. Der Ingenieur arbeitet seit 2001 an Brennstoffzellen-Antrieben, zunächst für die US-Sparte von Mercedes-Benz, dann für DaimlerChrysler.

„Es war mir eine Ehre, die Entwicklungsteams für Wasserstoff und Brennstoffzellen der Nikola Two und der bald erscheinenden Tre Fuel Cell-Prototypen mit Iveco und Bosch zu leiten“, sagt Schneider in einer Mitteilung, die per Mail an US-Medien versendet wurde. Nikola-CEO Mark Russell betont, dass Schneider das Unternehmen im Guten verlassen habe. „Jesse hat in den letzten drei Jahren Nikola beim Aufbau von erstklassigen Brennstoffzellen- und Wasserstoffteams unterstützt“, so Russell.

Dennoch hat auch das die Aktie am Montag im US-Handel unter Druck gesetzt und zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 10 Dollar getrieben. Die Aktie ist mit einem Minus von 7,5 Prozent, jedoch wieder über der Marke von 10 Dollar, aus dem Handel gegangen.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Who is Danny / Shutterstock.com

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