Nordex: Quartalszahlen zeigen starke Umsatzentwicklung – Aktie kann sich trotzdem nicht aus dem Abwärtstrend befreien

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Die Papiere von Nordex stehen bereits seit dem Monatswechsel enorm unter Druck und können auch heute trotz eigentlich guter Quartalszahlen nicht aus dem Negativtrend ausbrechen. Im frühen Xetra-Handel sackte der Kurs des Herstellers von Windkraftanlagen um 3,8 Prozent ab auf ein Tief seit Anfang März. Das Umfeld für Werte aus den Erneuerbaren Energien gilt als allgemein eingetrübt: Wie die Technologiewerte leiden auch sie derzeit wieder unter Inflations- und Zinsangst der Anleger. Bei Nordex gilt das kapitalbedürftige Geschäft als besonders empfindlich für solche Sorgen.

Auf Monatssicht beläuft sich das Minus für die Norde-Papiere auf fast 24 Prozent. Alleine in den letzten fünf Handelstagen ging es um gut 12 Prozent runter. Durch den anhaltenden Druck gerät der Kurs immer näher an die langfristige 200-Tage-Trendlinie, die als Ünterstützung derzeit bei etwa 18,50 Euro verläuft.

Zu viel Ungewissheit für die Zukunft

Nordex hat heute Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt, die auf den ersten Blick bei Experten eigentlich gut ankamen. Jefferies-Experte Constantin Hesse attestierte dem Windkraft-Anlagenbauer eine starke Umsatzentwicklung, allerdings habe die Corona-Krise weiter die Profitabilität gebremst. Ein Händler stellte angesichts von Nordex betonter Unsicherheiten und zuvor nur gedämpfter Zukunftsaussagen von Konkurrenten auch ein Fragezeichen hinter den vom Unternehmen bestätigten Ausblick.

Hoher Quartalsverlust – Umsatz steigt aber

Das Unternehmen ist im ersten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht als vor einem Jahr. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von knapp 55 Millionen Euro nach minus 38 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Vorstandschef José Luis Blanco hatte bereits Ende März gesagt, dass er noch ein schwaches erstes Quartal erwarte. Geschäftsprozesse seien in Anbetracht der Pandemie in ihrer Effizienz nach wie vor beeinträchtigt oder auch verzögert, hieß es nun. Hinzu kam laut Mitteilung, dass Nordex im ersten Quartal zu einem größeren Teil noch von margenschwächeren Altprojekten belastet war. Die Windkraftbranche leidet zudem seit einiger Zeit unter hohem Wettbewerb und entsprechendem Preisdruck.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Fünftel auf 10,4 Millionen Euro, die entsprechende Marge sackte auf 0,8 Prozent ab nach 1,4 Prozent. Beim Umsatz dagegen konnte Nordex klar zulegen. Die Erlöse stiegen um rund 30 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro.

Die Jahresprognose bestätigte Nordex. So soll der Umsatz 2021 weiter zwischen 4,7 und 5,2 Milliarden Euro liegen. Die Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) soll 4,0 bis 5,5 Prozent betragen. Auch die strategischen Ziele bis 2022 bestätigte der Konzern.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto:  Lukassek/shutterstock.com

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