Palantir: Jetzt ist es offiziell – Umstrittene Datensammlungsfirma strebt Börsengang an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Jetzt ist es offiziell: Die umstrittene US-Software-Firma Palantir will an die Börse. Das Management hat bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC einen vorläufigen Antrag auf Börsenzulassung eingereicht, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Bereits Mitte Juni hatte es Berichte über einen möglichen Börsengang gegeben. Das Management hatte einen Börsengang lange abgelehnt. CEO Alex Karp erklärte 2013, dass das Unternehmen nicht plane, an die Börse zu gehen, da ein Börsengang „das Führen eines Unternehmens, wie es das unsere ist, sehr schwierig gestalten würde“.

Die Ankündigung von Palantir enthielt dabei keine weiteren Details wie etwa zu der angestrebten Bewertung. Das Wall Street Journal (WSJ) berichtete am Montagabend, Privatinvestoren schätzten Palantir zuletzt auf rund 20 Milliarden US-Dollar (17,9 Mrd Euro). Palantir erwäge auch eine direkte Notierung an der Börse, um so Gebühren einzusparen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Diesen Weg hatten auch bereits der Musikdienst Spotify und der Büro-App-Anbieter Slack gewählt.

Schwarze Zahlen noch nicht erreicht

Palantir hatte Investoren immer wieder versprochen, das Unternehmen profitabel zu machen, konnte das aber wiederholt nicht einhalten. Bisher habe die Softwarefirma noch keinen Gewinn erzielt, so das WSJ. Der Umsatz lag laut zwei Investoren im vergangenen Jahr unter 750 Millionen Dollar. Palantir erwarte in diesem Jahr einen Umsatz von einer Milliarde Dollar und wolle erstmals die Gewinnschwelle erreichen, hieß es zuletzt laut Medienberichten. Palantir-Chef Alex Karp soll seinen Mitarbeitern erklärt haben, das Unternehmen verfüge über einen positiven Mittelzufluss, schreibt das WSJ weiter unter Berufung auf informierte Kreise.

Die Software von Palantir nutzen dutzende Strafverfolgungs- und Regierungsbehörden auf der ganzen Welt. Sie dient dazu, Daten über Bürger zu sammeln, um Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen. Mit Blick auf die Privatsphäre und mögliche Überwachung ist die Software umstritten. Das Unternehmen bietet seine Software aber auch für Privatunternehmen an, unter anderem in der Finanz- und Pharmabranche.

Das Unternehmen wurde im Jahr 2004 gegründet. Vier der fünf Gründer waren früher bei PayPal tätig. Gründer und Chairman Peter Thiel ist der größte Anteilseigner (Stand  2014). Die weiteren Gründer waren Alex Karp, Joe Lonsdale, Stephen Cohen und Nathan Gettings. Frühe Investitionen kamen von In-Q-Tel, dem Wagniskapitalzweig der US-amerikanischen Central Intelligence Agency, in Höhe von 2 Millionen U.S.-Dollar und in Höhe von 30 Millionen U.S.-Dollar von Thiel und seiner Firma Founders Fund.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: kenary820 / Shutterstock

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