Rechtsextremismus-Verdacht - Ermittlungen gegen Wachbataillon der Bundeswehr
Berlin (Reuters) - Wegen rechtsextremistischer Umtriebe lässt das Verteidigungsministerium gegen Mitglieder des Wachbatallions der Bundeswehr ermitteln.
Dies teilte ein Ministeriumssprecher in Berlin am Freitag mit und bestätigte damit einen entsprechenden "Spiegel"-Bericht. Der Sachverhalt sei noch nicht vollständig geklärt. Ermittelt werde gegen mehrere Dutzend Soldaten, hauptsächlich aus dem einfachen Dienst. Es gebe aber Erkenntnisse, dass auch Vorgesetzte Teil der Gruppe seien. Das Wachbatallion der Bundeswehr umfasst rund 1000 Soldaten.
Die Kompanie kommt für den protokollarischen Ehrendienst bei Staatsbesuchen und anderen staatlichen Anlässen zum Einsatz. Bis auf weiteres werde das Wachbataillon aus dem protokollarischen Dienst des Ministeriums herausgenommen, sagte der Sprecher. Angestoßen worden seien die Ermittlungen durch interne Hinweise. Die Vorfälle "beschämen uns alle zutiefst", sagte der Sprecher. Sie schädigten nicht nur das Ansehen der Bundeswehr, sondern bedrohten auch die Einheit der Truppe und gefährdeten die Einsatzbereitschaft. Die Bundeswehr und das Ministerium verfolgten auch weiterhin eine "Null-Toleranz-Linie" vor allem gegen rechtsextremistische Umtriebe.