Siemens Energy: Zurück in den schwarzen Zahlen ++ Lucid Motors: SPAC von Churchill verdopplet sich zu Handelsstart ++ Siltronic: Leichte Panikattacke bei GlobalWafers?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Trotz aller Diskussionen um das umstrittene Projekt Nord Stream 2 gehen die Arbeiten weiter. Dass am Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligte Spezialschiff „Fortuna“ hat südlich der dänischen Insel Bornholm mit Vorbereitungen und Tests begonnen. Diese Arbeiten haben begonnen, bevor Verlegearbeiten aufgenommen werden können, wie Nord Stream 2 am Montag mitteilte. „Alle Arbeiten werden in Übereinstimmung mit geltenden Genehmigungen durchgeführt“, hieß es. Zuvor hatten Medien über die Wiederaufnahme der Arbeiten berichtet.

Die „Fortuna“ war Mitte Januar aus dem Wismarer Hafen ausgelaufen, lag dann Tage vor dem Rostocker Hafen, bevor sie Ende vergangener Woche Richtung Bornholm aufbrach. Das Schiff wurde vergangene Woche im Rahmen von Strafmaßnahmen gegen ein russisches Unternehmen von der mittlerweile abgelösten US-Regierung Trump als „blockiertes Eigentum“ eingestuft. Es war das erste Mal, dass die US-Regierung auf Grundlage der Sanktionsgesetze gegen Nord Stream 2 ein Unternehmen wegen der Beteiligung am Bau der deutsch-russischen Gas-Pipeline bestrafte.

Nach Angaben des russischen Energiekonzerns Gazprom als Hauptinvestor von Nord Stream 2 sind 94 Prozent der Pipeline fertiggestellt. Sie besteht aus zwei Leitungssträngen mit einer Länge von jeweils rund 1230 Kilometern und soll künftig jedes Jahr zusätzlich 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland befördern.

Dax: Leitindex fährt weiter Achterbahn

Der deutsche Leitindex ist zum Wochenauftakt mit Kursgewinnen gestartet. Um 0,43 Prozent auf 13.933,68 Punkte legte der deutsche Leitindex wenige Minuten nach der Eröffnung zu. Allerdings kann der Dax seine Gewinne nicht lange halten und ist mittlerweile leicht in Minus gedreht,

Am Vormittag werden die Daten zum Ifo-Geschäftsklima in Deutschland veröffentlicht. Es dürfte weiteren Aufschluss geben, wie stark die verschärften Corona-Beschränkungen die deutsche Konjunktur zu Jahresbeginn belastet haben. Die Experten der Commerzbank erwarten nach wie vor ein zweigeteiltes Bild mit einer starken Industrie auf der einen Seite und auf der anderen Seite die darbenden Dienstleister. Insgesamt könnte der Ifo-Index aber sogar steigen. „Die mildere Witterung und die zunehmenden Impfungen werden das Coronavirus zurückdrängen und die Wirtschaft entfesseln.“

Am Markt steht ansonsten neben der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie insbesondere die US-Präsidentschaft Joe Bidens im Fokus. Seine Amtseinführung und das von ihm angestrebte billionenschwere Konjunkturpaket hatten vergangene Woche nochmals vielen Indizes zu neuen Rekorden verholfen – wie hierzulande dem MDax. Die Erwartungen an das Konjunkturprogramm zur Wiederbelebung der US-Wirtschaft drängten die Sorgen über steigende Covid-19-Fälle und Verzögerungen bei der Impfstofflieferung in den Hintergrund, kommentierten die Experten der LBBW.

Siemens Energy: Zurück in den schwarzen Zahlen

Operative Verbesserungen bei sinkenden Kosten haben Siemens Energy im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (per 31. Dezember) zu einer Rückkehr in die Gewinnzone verholfen. Das operative Ergebnis (angepasstes Ebita) habe plus 243 Millionen Euro betragen, nach einem Minus von 117 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte der frisch gebackene Siemens-Ableger auf Basis vorläufiger Berechnungen am Sonntagabend in München mit.

Der Umsatz stieg den Angaben zufolge um 2,6 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Dagegen fiel der Auftragseingang mit 7,4 Milliarden Euro deutlich. Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2020/21 bestätigte das Unternehmen. Die vollständigen Quartalszahlen sollen am 2. Februar 2021 veröffentlicht werden.

Siemens Gamesa: Start ins neue Jahr geglückt, aber Aufträge rückläufig

Der Windanlagenbauer hat im ersten Geschäftsquartal beim Umsatz zweistellig zugelegt. Operativ stand nach vorläufigen Zahlen ein Plus in den Büchern, der Auftragseingang brach aber deutlich ein im Vergleich zum Vorjahr. Der im November vorgelegte Ausblick für das Geschäftsjahr 2020/21 (Ende September) werde bestätigt, teilte Siemens Gamesa am späten Sonntagabend mit. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag den Angaben zufolge bei 121 Millionen Euro, im Vorjahr stand hier noch ein Minus von 136 Millionen Euro.

Die Erlöse stiegen um 15 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro dank gutem Wachstum im Offshore-Geschäft. Allerdings hätten negative Währungseffekte belastet, hieß es weiter. Der Auftragseingang sei dagegen im ersten Geschäftsquartal deutlich zurückgegangen und zwar um die Hälfte auf 2,3 Milliarden Euro. Das Offshore-Geschäft sei allerdings sehr volatil, so seien im Vorjahreszeitraum unter anderem viele Service-Aufträge eingegangen. Damit rechnet Siemens Gamesa nun in den kommenden Quartalen.

Beim Ebit schnitt Siemens Gamesa besser ab, als die drei von Bloomberg aufgeführten Analysten erwartet hatten. Beim Umsatz lag der Konzern etwas unter den Schätzungen. Das komplette Zahlenwerk soll wie geplant diesen Freitag vorgelegt werden.

Siemens Gamesa gehört inzwischen zu Siemens Energy , das von Siemens im vergangenen Jahr ausgegliedert und Ende September an die Börse gebracht worden war.

Lucid Motor: Kommt heute die Nachricht zum Börsengang?

Wie mehrere Medien am Wochenende berichten, könnte heute Lucid Motors seinen Sprung an die Börse bekanntgeben. Dabei dürfte der amerikanische Elektroauto-Bauer nicht den klassischen Weg eine IPOs einschlagen, sondern über einen SPAC an die Börse gehen. Ein SPAC – Special Purpose Acquisition Companies - ist ein Börsenmantel, der zu dem Zweck ein Unternehmen zu übernehmen gegründet wurde. Nikola Motors war einer der bekanntesten Vertreter, die diesen Weg bereits ausgewählt haben. Lucid soll sich jetzt für den gleichen Weg entschieden haben. Die Wahl soll dabei auf den SPAC von Churchill Capital gefallen sein. Der Corp IV springt heute zu Handelsstart um 100 Prozent in die Höhe. Es gibt Gerüchte, nachdem beide Seiten heute den Zusammenschluss bekanntgeben.

Produktionsstart noch im ersten Quartal

Im Frühjahr sollen die ersten Fahrzeuge des neuen Autobauers in Casa Grande im US-Bundesstaat Arizona vom Band laufen. Die dort gebaute Fabrik dürfte so gut fertig sein und schon bald die Produktion aufnehmen. Erster E-Flitzer ist die Luxus-Limousine Lucid Air, die teuerste Version in der Produktpallette. Sie soll um die 169.000 Dollar kosten soll und eine Reichweite von bis zu 830 Kilometern haben und damit den Großteil der Tesla-Flotte in den Schatten stellen.

Kurz & knapp: 

Siltronic: Der taiwanesische Chip-Zulieferer GlobalWafers bangt offenbar um den Erfolg der angestrebten Übernahmen des deutschen Waferherstellers Siltronic. Erst hatte der Konzern in den vergangenen Tagen den gebotenen Preis gleich zweimal aufgestockt auf nun 145 Euro je Aktie. Am Montag senkte er laut einer Mitteilung die Mindestannahmeschwelle von 65 auf 50 Prozent und verlängerte die Annahmefrist um zwei Wochen bis zum 10. Februar. Mit der reduzierten Annahmeschwelle seien zusätzliche 13,05 Prozent aller ausstehenden Aktien erforderlich, um sie zu erreichen, hieß es weiter. Eine nochmalige Erhöhung des Gebots schließen die Taiwaner zumindest aktuell aus. Die 145 Euro stellten ein endgültiges Gebot dar, hieß es. Das Siltronic-Management steht hinter den Kaufplänen. Viele Anleger sind aber skeptisch und sehen offenbar mehr Potenzial angesichts des zuletzt sehr schwungvollen Marktes für Computerchips, für die Siltronic die Basis herstellt.

Philips: Der niederländische Medizintechnikkonzern hat das Jahr etwas besser beendet als von Analysten erwartet. Der Umsatz stieg im vierten Quartal auf vergleichbarer Basis um rund 7 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro, das teilte der Konzern am Montag in Amsterdam mit. Die Ebita-Marge (bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen) konnten die Niederländer innerhalb eines Jahres von 17,9 Prozent auf 19 Prozent verbessern. Das operative Ergebnis stieg von 730 Millionen Euro auf 795 Millionen. Der Konzern habe sowohl von der Corona-Pandemie als auch von seinem herkömmlichen Geschäft profitiert, erklärte Philips-Chef Frans van Houten laut Mitteilung.

BVB: Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat sich einem Medienbericht zufolge mit seinen Profis auf einen weiteren Gehaltsverzicht geeinigt. Wie die „Ruhr Nachrichten“ berichten, sollen die Spieler wegen der finanziellen Einbußen in der Corona-Krise weiter auf zehn Prozent ihres Gehalts verzichten. Ein Enddatum wurde demnach nicht festgelegt. Solange aber keine Zuschauer in den Stadien zugelassen sind, sollen die Profis verzichten. Auch die Führungsetage schließt sich der Vereinbarung an.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Homepage Siemens Energy

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