US-Wirtschaftsdaten: Jobmarkt erholt sich in kleinen Schritten, Handelsbilanzdefizit geht zurück, Produktivität steigt schwächer als erwartet

onvista · Uhr

Im Verlaufe des heutigen Tages sind einige wichtige US-Wirtschaftsdaten veröffentlicht worden. Besonders wichtig in den Augen der Börsianer ist die US-Arbeitsmarktentwicklung, die eine kleine Erholung verzeichnet hat. Das Handelsbilanzdefizit der USA ist indes weiter zurückgegangen. Die Produktivität ist schwächer als erwartet gestiegen. Kurz vor Börsenstart zeigen sich die US-Indizes mit kleinen Gewinnen.

Jobmarkt erholt sich ein wenig

Die Erholung am US-Arbeitsmarkt geht weiter in kleinen Schritten voran. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe – ein Frühindikator für den Jobmarkt – gingen im Wochenvergleich um 14.000 auf 340.000 zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 345 000 Anträgen gerechnet.

Seit Beginn des Jahres hat sich hat sich die Lage am Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt tendenziell gebessert. Nachdem es im Frühjahr eine kräftige Erholung gegeben hatte, verbesserte sich die Situation in den Sommermonaten allerdings nur noch leicht und es kam auch mehrfach zu Rückschlägen. Der schwere Einbruch während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 ist nahezu vollständig überwunden.

Die wöchentlichen Hilfsanträge bewegen sich aber immer noch auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie. Damals wurden pro Woche nur gut 200.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Allerdings befand sich der Jobmarkt vor der Krise in einem ungewöhnlich guten Zustand nahe der Vollbeschäftigung.

Handelsbilanzdefizit geht zurück

Das Außenhandelsdefizit der USA ist im Juli etwas stärker als erwartet geschrumpft. Das Defizit sei von 73,2 Milliarden US-Dollar im Vormonat auf 70,1 Milliarden Dollar gesunken, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von 70,9 Milliarden Dollar gerechnet.

Ausschlaggebend für die Entwicklung war, dass die Exporte gestiegen sind. Die Ausfuhren legten um 1,3 Prozent zum Vormonat zu. Die Ausfuhren gingen unterdessen um 0,2 Prozent zurück.

Das Handelsdefizit der USA ist chronisch. Die Importe sind anhaltend höher als die Exporte. Die Vereinigten Staaten sind ein typisches Nettoimportland. Sie finanzieren das Defizit durch Auslandskredite. Die Kapitalmärkte der USA sind attraktiv, auch weil die Vereinigten Staaten mit dem Dollar über die Weltleitwährung verfügen.

Die größten ausländischen Kreditgeber der USA sind China und Japan. Sie halten die größten Bestände an US-Staatsanleihen – abgesehen von der amerikanischen Notenbank Fed.

Produktivität steigt schwächer als erwartet

Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal nicht so stark gestiegen wie erwartet. Das Verhältnis von Produktion und Arbeitszeit stieg auf das Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Erhebung wurde um 0,2 Punkte nach unten korrigiert. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 2,5 Prozent gerechnet.

Die Produktion stieg um 8,1 Prozent, wie das Ministerium mitteilte. Die geleisteten Arbeitsstunden legten um 6,0 Prozent zu. Die Lohnstückkosten stiegen unterdessen auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent. Produktivität und Lohnstückkosten lassen auf die Effizienz einer Volkswirtschaft schließen.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: yuttana Contributor Studio / Shutterstock.com

onvista-Ratgeber: Goldmünzen und Barren kaufen – worauf Sie bei der Goldanlage achten müssen

Meistgelesene Artikel