Vergiss die Lufthansa-Aktie! Dieser Reise-ETF könnte bald abheben
Dass Lufthansa-Investoren das Jahr 2020 am liebsten vergessen würden, dürfte jeder nachvollziehen können.
Die Flotte am Boden, Staatshilfen im Anflug und ein Kursverlust von schockierenden 75 % seit dem Hoch Ende 2017 (Stand: 05.05.2020).
Über die Dividende will man als Lufthansa-Investor lieber erst gar nicht nachdenken. Dabei wollte man doch nichts weiter als einen soliden Reisespezialisten im Depot.
Zu Recht! Was gibt es Schöneres als eine Reise auf die Insel des Reichtums. Vorzugsweise an Bord des iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS-ETF.
Gut diversifiziert verreisen
Auch im Universum der ETFs ist nicht alles Gold, was glänzt. Minderleister werden liquidiert, Ausschüttungsintervalle gestreckt, Gebühren unnötig aufgebläht - alles schon passiert!
Doch eines ist recht unwahrscheinlich: Ein ETF, bei dem alle beteiligten Unternehmen gleichzeitig in existenzbedrohende Schwierigkeiten geraten. Ein guter ETF ist für gewöhnlich ausreichend genug diversifiziert, um ein allgemeines Ausfallrisiko einigermaßen in Schach halten zu können. Kursverluste? Ja! Totalverlust? Schwerlich!
Für Investoren, die mit einem breit diversifizierten Portfolio besser schlafen können, sind ETFs also nicht die schlechteste Wahl. Auch wenn das auf Kosten der Rendite geht. Denn wer sich immer automatisch die größten Aktien aus dem Sektor oder der Region seiner Wahl kaufen lässt, bekommt eben auch ein paar Nieten mit an Bord, die eigentlich schon kurz vor der Rente stehen. In dieser Hinsicht sind ETFs wahrlich nicht die hellsten Kerzen auf der Torte.
Die Lösung, einen Sektor ausschließlich über handverlesene Aktienkäufe abzubilden, könnte für viele Investoren allerdings zum Verhängnis werden. Wer einen kompletten Sektor in seinem Depot abbilden möchte, wird viele verschiedene Käufe tätigen müssen. Im Zuge dessen können erhebliche Transaktionskosten entstehen, die erst mal wieder reingeholt werden müssen.
Wenn sich die Aktien der Wahl dann auch noch eine Bruchlandung von 75 % oder mehr leisten - so wie es die Lufthansa-Aktie geschafft hat -, ist die Katastrophe perfekt. An so etwas kann ein Depot viele Jahre zu knabbern haben.
Summa summarum: Lufthansa-Aktie schön und gut. Doch wer in seinem Depot ein langfristig stressfreies Reiseambiente genießen will, könnte mit einem soliden Reise-ETF besser fahren (oder fliegen).
Mit 18 Positionen zur Traumrendite
Der STOXX Europe 600 Travel & Leisure Index macht vor, wie ein nahezu perfekter Reise-ETF gelingen kann. 18 Positionen mit höchst unterschiedlicher Gewichtung, verteilt auf sechs Länder. Wer sich so etwas selbst zusammenbauen möchte, hat gut zu tun!
Wie der Name bereits verrät, orientiert sich der Index an Unternehmen aus den europäischen Industrieländern. Ein Land sticht besonders hervor: das Vereinigte Königreich.
Beinahe 60 % des Index ist mit Unternehmen von der Insel besetzt. Wow! Dagegen ist die US-Dominanz im MSCI World Index ja geradezu harmlos.
Da wundert es nicht, dass die Spitzenposition im Index vom britischen Caterer Compass Group in Beschlag genommen wird. Satte 28 % des Portfolios belegt der größte Catering-Konzern der Welt, der 2019 mit seinen 550.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 26 Mrd. Euro erwirtschaften konnte.
Auf den einstelligen Positionen folgen Unternehmen aus den Bereichen Glücksspiel, Gastgewerbe und Luftverkehr. Wer sich für die Umsetzung der Marke iShares entscheidet, kann außerdem mit bis zu vier Ausschüttungen pro Jahr rechnen.
Auf der nächsten Reisewelle darf wieder mitgeschwommen werden
Ob der gelbe Kranich 2020 mit einem blauen Auge davonkommen wird? Schwer zu sagen!
Dem ETF iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure würde ich hingegen eine recht sichere Zukunft prophezeien. Zwar ist auch der ETF heute rund 40 % weniger wert als zu Anfang des Jahres (Stand: 05.05.2020). Doch dafür, dass der Tourismus im Rahmen der Covid-19-Krise praktisch zum Erliegen gekommen ist, hält sich der ETF erstaunlich gut.
Die smarte Diversifizierung könnte sich hier stabilisierend auf den Kurs auswirken. Spitzenposition Compass Group ist besonders glücklich positioniert. Der Caterer beliefert nicht nur private Unternehmen, sondern auch Krankenhäuser.
Klar, dass die Lufthansa allein mit diesem Mix nicht mithalten kann. Die Mischung macht’s - und die ist eben deutlich schockresistenter.
Ob die Lufthansa-Aktie auf der nächsten Reisewelle mitschwimmen wird, ist noch nicht sicher. Wie es mit dem ETF weitergeht, ist für mich hingegen glasklar: Nach dem Tourismus ist vor dem Tourismus.
Der iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure wird sich den Staub abklopfen und weitermachen. Vielleicht sogar erfolgreicher als je zuvor - denn was einen nicht liquidiert, macht einen stärker!
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So geht man mit einem Markt-Crash um
Für den Aktienmarkt ging es lange Zeit immer weiter nach oben, bis sich Anfang 2020 plötzlich alles verändert hat.
Das Coronavirus beschäftigt die ganze Welt, und auch die Börsen. Lieferketten werden unterbrochen, Reisen abgesagt und Konsum verschoben. Das wird nicht einfach für die Wirtschaft. Dabei war Deutschlands Wirtschaft bereits vor dem Coronavirus nicht stark.
Es ist sehr schwer, sich genau auszumalen, wie empfindlich die Börsen auf wirtschaftliche Schwäche reagieren werden. Man kann sich einige unschöne Szenarien vorstellen.
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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.
Motley Fool Deutschland 2020
Foto: Getty Images