Vorbörse: Dax zu Wochenstart deutlich unter Druck – Ölpreise nehmen Anlauf auf die 100 Dollar – Abverkauf bei Delivery Hero geht weiter

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – DEUTLICHE KURSVERLUSTE – Der Ukraine-Konflikt wird ein stärkerer Belastungsfaktor auch an der Frankfurter Börse. Ein befürchteter Einmarsch Russlands in das Nachbarland hatte am Freitag die Kurse an den US-Börsen auf Talfahrt geschickt. Dem dürfte der Dax am Montagmorgen mit klaren Verlusten folgen. Der Broker IG taxierte den Leitindex rund zwei Stunden vor dem Xetra-Start 1,5 Prozent niedriger auf 15 191 Punkte. „Es ist keine Entspannung im Ukraine-Konflikt in Sicht“, sagten am Morgen die Finanzmarkt-Experten der Commerzbank. Mit dem Konflikt wächst ein zweiter Belastungsfaktor, nachdem sich zuletzt vor allem Zinssorgen bei den Anlegern breit gemacht hatten. Ansonsten geht die Woche relativ ruhig los. Von Konjunkturseite sind keine Impulse zu erwarten und auch die Berichtssaison der Unternehmen hat zunächst nur wenig zu bieten.

Vorbörslich ist dabei die Aktien von Delivery Hero unter Druck. Sie gibt erneut rund 3 Prozent ab und fällt unter 40 Euro.

USA: – SCHWACH – Die US-Börsen sind am Freitag im späteren Handelsverlauf kräftig abgesackt. Anleger flüchteten vor allem wegen des sich zuspitzenden Ukraine-Konflikts aus risikoreichen Aktien in als sicher empfundene Häfen wie Staatsanleihen oder Währungen wie den Yen und den US-Dollar. Für zusätzliche Nervosität sorgt außerdem nach wie vor der starke Preisauftrieb in den USA. Der Dow Jones Industrial büßte 1,43 Prozent auf 34 738,06 Punkte ein.

ASIEN: – DEUTLICHE KURSVERLUSTE – Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien sind mit deutlichen Kursverlusten in die neue Handelswoche gestartet. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 nach der Feiertagspause am Freitag mit einem Abschlag von 2,2 Prozent. Die schwache Verfassung der US-Märkte trübte auch in Asien die Stimmung. Der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong sank am Montag um 1,5 Prozent und der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland büßte 1,2 Prozent ein.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 165,95 -0,17%

DEVISEN: Der Euro ist am Montag stabil in die neue Handelswoche gestartet. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1345 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Freitagabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch etwas höher auf 1,1417 Dollar festgesetzt.

An den Finanzmärkten sorgt die weiterhin angespannte Lage an der ukrainisch-russischen Grenze für Vorsicht und Zurückhaltung. Als sicher empfundene Währungen wie der US-Dollar oder der Schweizer Franken sind tendenziell gefragt. Devisen, die auf schwankende Börsen meist empfindlich reagieren wie der australische oder der neuseeländische Dollar, stehen dagegen unter Druck. Deutlichere Verluste musste zuletzt der russische Rubel verkraften.

Konjunkturdaten stehen zum Wochenstart kaum auf dem Programm. Allerdings äußern sich einige hochrangige Notenbanker, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Euro/USD 1,1348 -0,14

USD/Yen 115,43 -0,13

Euro/Yen 130,99 -0,28

ROHÖL: Der Höhenflug der Ölpreise hält an. Am Montagmorgen markierten die beiden wichtigsten Erdölsorgen abermals mehrjährige Höchststände. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete bis zu 96,07 US-Dollar, für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mussten bis zu 94,92 Dollar gezahlt werden. Das sind jeweils die höchsten Preise seit Herbst 2014.

Zuletzt kostete ein Barrel Brent 95,33 Dollar und damit 89 Cent mehr als am Freitag. Ein Fass WTI notierte bei 94,24 Dollar und damit 1,14 Dollar höher als vor dem Wochenende. Die runde Marke von 100 Dollar für ein Fass Rohöl, deren Überschreiten von zahlreichen Rohstoffexperten erwartet wird, rückt immer näher.

Getrieben werden die Ölpreise von mehreren Faktoren. Für Verunsicherung sorgen die Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze. Da Russland einer der größten Ölproduzenten der Welt ist, führt die Gefahr einer Eskalation zu einem Risikoaufschlag am Ölmarkt. Daneben sorgen schon länger das eher knappe Angebot und die solide Nachfrage für Preisauftrieb.

Brent 95,54 1,10 USD

WTI 94,43 1,31 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DAIMLER TRUCK AUF 40 (43) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR MERCEDES-BENZ AUF 100 (110) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BERENBERG HEBT STEICO AG AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 123 (121) EUR

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR MERCEDES-BENZ AUF 90 (85) EUR – ‚BUY‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR RHEINMETALL AUF 115 (110) EUR – ‚BUY‘

– HSBC SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 46 (145) EUR – ‚HOLD‘

– HÄNDLER: HSBC SENKT ZIEL FÜR CARL ZEISS MEDITEC AUF 146 (184) EUR – ‚HOLD‘

UBS SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 344 (365) EUR – ‚BUY‘

UBS SENKT ZIEL FÜR PUMA SE AUF 113 (119) EUR – ‚BUY‘

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR FORD AUF 20 (25) USD – ‚HOLD‘

– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR UNDER ARMOUR AUF 25 (28) USD – ‚NEUTRAL‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SOCIETE GENERALE AUF 41,20 (37,10) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR RELX AUF 2330 (2300) PENCE – ‚HOLD‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR TOTALENERGIES AUF 57 (54) EUR – ‚HOLD‘

– GOLDMAN NIMMT PRUDENTIAL MIT ‚BUY‘ WIEDER AUF – ZIEL 1761 PENCE

– UBS HEBT ZIEL FÜR ZURICH AUF 520 (500) CHF – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR EASYJET AUF 855 (825) PENCE – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR RYANAIR AUF 23,00 (20,50) EUR – ‚BUY‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: KWS Saat, Halbjahreszahlen

07:00 DEU: MVV Energie, Q1-Zahlen

17:45 FRA: Capgemini, Jahreszahlen

17:45 FRA: Michelin, Jahreszahlen

17:45 CHE: Temenos Group, Jahreszahlen

22:30 AUS: BHP Group, Halbjahreszahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: Kärcher, Jahreszahlen

USA: Avis Budget, Q4-Zahlen

USA: 3M, Strategie Update und Ausblick 2022 (online)

TERMINE KONJUNKTUR

DEU: Bundeswirtschaftsministerium, Monatsbericht

08:00 DEU: Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 12/21 und 2021

08:30 CHE: BFS: Produzenten- und Importpreisindex 01/22

11:00 EUR: Industrieproduktion 12/21

14:00 POL: Leistungsbilanz 12/21

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

GROSSBRITANNIEN

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB / shuttrstock.com

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