Vorbörse: Haarsträubende Wirtschaftsdaten drücken US-Indizes ins Minus – Dax vorsichtig aber zunächst nicht panisch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – Stabilisierungsversuch – Am deutschen Aktienmarkt muss der Dax am Donnerstag seine Widerstandskraft unter Beweis stellen. Es dürfte sich zeige, ob der Rückschlag vom Vortag sich noch ausweitet oder ob der Dax wieder in die Erholungsspur zurückfindet. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn zeichnete sich noch kein klarer Trend ab: Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex auf 10.273 Punkte und damit nur wenige Punkte unter dem Schlusskurs vom Mittwoch. Am Vortag hatte der Dax im Sog schwacher US-Wirtschaftsdaten fast vier Prozent eingebüßt. Gespannt warten Anleger nun auf US-Daten zum Immobilien- sowie vom Arbeitsmarkt am frühen Nachmittag. „Die langfristige Bedrohung für Aktien rührt aus den länger währenden Nachwirkungen der Pandemie“, sagte Analyst Dhaval Joshi vom Analysehaus BCA Research. Der Finanzsektor und Unternehmen drohten in Notlagen zu geraten. Gleichzeitig könne die Politik mit Maßnahmen wie Verstaatlichungen auf die Krise reagieren.

USA: – VERLUSTE – Desaströse Wirtschaftsdaten haben die Anleger am US-Aktienmarkt am Mittwoch vertrieben. Hinzu kamen hohe Kursverluste im Energiesektor. Bank-Aktien büßten ebenfalls meist deutlich ein, nachdem weitere Institute Quartalszahlen vorgelegt hatten. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial sank um 1,86 Prozent auf 23.504,35 Punkte. Damit steht das Wall-Street-Barometer allerdings immer noch um 29 Prozent über seinem Corona-Krisentief vom 23. März.

ASIEN: – VERLUSTE – Im Sog einer schwachen Wall Street haben die Börsen Asiens am Donnerstag nachgegeben. So waren in den USA wegen der Corona-Krise die Einzelhandelsumsätze eingebrochen und die Stimmung in der Industrie im US-Bundesstaat New York trübte sich in einem noch nie dagewesen Ausmaß ein. In Japan fiel der Leitindex Nikkei 225 zuletzt um rund eineinhalb Prozent. In China fiel ging es für den CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen zuletzt um 0,39 Prozent abwärts und der Hang Seng in Hongkong büßte 0,79 Prozent ein.

DAX 10 279,76 -3,9%

XDAX 10 277,85 -4,19%

EuroSTOXX 50 2808,20 -3,75%

Stoxx50 2739,81 -2,8%

DJIA 23 504,35 -1,86%

S&P 500 2783,36 -2,2%

NASDAQ 100 8591,96 -1,15%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 172,33 -0,08%

DEVISEN: – DOLLAR WIEDER STÄRKER – Der Euro hat am Donnerstag an die Kursverluste vom Vortag angeknüpft und ist weiter gesunken. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0875 US-Dollar gehandelt, nachdem der Kurs am Vorabend noch über der Marke von 1,09 Dollar gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,0903 Dollar festgesetzt.

Marktbeobachter verwiesen auf eine breitangelegte Dollar-Stärke, die den Euro im Gegenzug unter Druck setzte. Nach einer Reihe von schwachen Konjunkturdaten zeigt sich immer deutlicher das Ausmaß des konjunkturellen Einbruchs durch die Corona-Krise in führenden Volkswirtschaften. Viele Anleger suchen daher sichere Anlagehäfen, zu denen auch der Dollar zählt. Am Morgen konnte der Dollar seine Kursgewinne vom Vortag fortsetzen und zu allen anderen wichtigen Währungen zulegen.

Im weiteren Handelsverlauf bleibt der Fokus am Devisenmarkt auf Konjunkturdaten gerichtet, die neue Hinweise auf das Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs liefern. Am Nachmittag richtet sich das Interesse vor allem auf die Veröffentlichung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA. Es wird damit gerechnet, dass die Zahl der Anträge in der vergangenen Woche erneut drastisch gestiegen ist.

Euro/USD 1,0869 -0,38%

USD/Yen 108,04 0,56%

Euro/Yen 117,44 0,18%

ROHÖL: – LEICHTER ANSTIEG – Die Ölpreise haben sich am Donnerstagmorgen leicht von den deutlichen Verlusten der letzten Tage erholt. Trübe Prognosen für die Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr hatten den Markt im Verlauf der Woche unter Druck gesetzt. Im asiatischen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 28,07 US-Dollar. Das waren 38 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI stieg um 11 Cent auf 19,98 Dollar.

In dieser Woche veröffentlichte Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Internationalen Energieagentur (IEA) hatten einen schweren Wirtschaftseinbruch wegen der Coronavirus-Krise sowie eine deutlich niedrigere Rohöl-Nachfrage im Jahr 2020 vorhergesagt. Zwischenzeitlich fiel der Preis für US-Öl bis auf 19,20 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 2002.

Die Überversorgung der Märkte mit Rohöl hält derweil weiter an, erst ab Mai treten die von führenden Ölnationen vereinbarten Förderkürzungen in Kraft. Wie das US-Energieministerium am Mittwoch bekannt gegeben hatte, sind die Bestände in den USA in der vergangenen Woche deutlich stärker gestiegen als erwartet. Die Vorräte legten laut Energieministerium um 19,2 Millionen auf 503,6 Millionen Barrel zu. Dies ist der stärkste jemals gemessene Anstieg.

Händler erwarten daher keine kurzfristige Entspannung am Ölmarkt. „Auf kurze Sicht bleibt der Markt überschwemmt“, hieß es von Torbjorn Tornqvist, Geschäftsführer des Öl-Händlers Gunvor Group.

Brent 28,02 +0,33 USD

WTI 19,93 +0,06 USD

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AIXTRON AUF 11,50 (12) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DIALOG SEMICONDUCTOR AUF 48 (54) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR INFINEON AUF 18 (21) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR DERMAPHARM AUF 45,50 (41,50) EUR – ‚BUY‘

– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR K+S AUF 5,20 (5,40) EUR – ‚UNDERPERFORM‘

– DEUTSCHE BANK SENKT LUFTHANSA AUF ‚SELL‘ (HOLD) – ZIEL 5,70 (18) EUR

– DEUTSCHE BANK SENKT LUFTHANSA AUF ‚SELL‘ (HOLD) – ZIEL 5,70 (18) EUR

– HSBC HEBT WASHTEC AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 45 (57) EUR

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 220 (235) EUR – ‚NEUTRAL‘

– UBS SENKT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 12,20 (16) EUR – ‚BUY‘

– UBS SENKT ZIEL FÜR RTL AUF 36 (45) EUR – ‚NEUTRAL‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 CHE: Zur Rose, Q1-Umsatz

07:00 CHE: VAT, Q1 Trading Update

07:00 CHE: Sulzer, Q1-Umsatz

07:00 CHE: Barry Callebaut, Halbjahreszahlen (Call 10.00 h)

07:00 DEU: Zalando, Q1 Trading Statement (Call 7.15 h)

08:00 GBR: Rentokil Inital, Q1-Umsatz

08:00 GBR: Easyjet, Trading Update 1. Halbjahr (Call 8.05 h)

12:30 USA: Bank of New York Mellon, Q1-Zahlen

13:15 USA: Morgan Stanley, Q1-Zahlen

13:30 USA: Abbott Laboratories, Q1-Zahlen

13:30 NLD: Airbus, Hauptversammlung

18:00 FRA: L’Oreal, Q1-Umsatz

18:00 FRA: LVMH, Q1-Umsatz (detailliert)

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: Hamburg Commercial Bank, Jahreszahlen

USA: KeyCorp, Q1-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

AUT: Opec, Ölmarktbericht

06:30 NLD: Arbeitslosenquote 03/20

08:00 DEU: Verbraucherpreise 03/20 (endgültig)

08:00 DEU: Großhandelspreise 03/20

11:00 EUR: Industrieproduktion 02/20

13:00 DEU: Deutscher Industrie- und Handelskammertag legt mitten in Corona-Krise aktuellen Ausblick zur Entwicklung der Weltwirtschaft vor

14:30 USA: Baubeginne- und genehmigungen 03/20

14:30 USA: Philly Fed Index 04/20

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

16:00 USA: IWF und Weltbank, Frühjahrstreffen (virtuell)

16:30 USA: EIA Energieministerium, Ölbericht (Woche)

SONSTIGE TERMINE

09:00 BEL: Sondersitzung des Europäischen Parlaments

10:00 BEL: Videoschalte der EU-Handelsminister zur Corona-Krise. Es soll um die Auswirkungen von Corona auf Handelsbeziehungen und globale Lieferketten gehen.

15:30 EUR: EU-Wirtschafts- und Finanzminister beraten in einer Videokonferenz. Die Minister befassen sich mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise und mit der europäischen Reaktion darauf. Unter anderem wollen sie sich hinter eine flexible Auslegung der EU-Regeln für Banken stellen, damit Bürger und Unternehmen weiter an Kredite kommen.

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Verbraucherpreise, März

Monatsvergleich +0,1 +0,1*

Jahresvergleich +1,4 +1,4*

HVPI, März

Monatsvergleich +0,1 +0,1*

Jahresvergleich +1,3 +1,3*

11.00 Uhr

Eurozone

Industrieproduktion, Februar

Monatsvergleich -0,1 +2,3

Jahresvergleich -1,9 -1,9

VEREINIGTES KÖNIGREICH

(Keine marktbewegenden Daten erwartet.)

USA

14.30 Uhr

Baubeginne, März -18,7 -1,5

Baugenehmigungen, März -10,5 -6,3

Philly-Fed-Index, April -32,0 -12,7 (in Pkt)

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe 5462 6606  (in Tsd, Vorwoche)°

*Erstschätzung – (Jeweils in Prozent, soweit nicht anders angegeben)°

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB / shutterstock.com

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