Wall Street: Erholung zum Wochenauftakt nur ein laues Lüftchen – Abverkauf geht in die nächste Runde – Nasdaq wird 2 Prozent tiefer erwartet

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Statistik könnte recht behalten. Seit 1988 hat die Nasdaq laut Bespoke – ohne Montag – erst 5 Mal aus einen Rücksetzer von über 4 Prozent noch ein Tagesplus gemacht. Bei allen fünf Intraday Reversal stand die Technologiebörse einen Monat später niedriger. Im Durchschnitt betrug der Rückgang 5,6 Prozent. Drei Monate später waren die Kurse an der Nasdaq nur einmal im höher. Im Durchschnitt lag der Kurs nach drei Monaten rund 8 Prozent tiefer. heute deutet sich an, dass die Statistik von Bespoke recht behalten könnte. Vorbörslich liegt die Nasdaq erneut tief in den roten Zahlen. Die Anleger scheinen jede kurze Erholung für einen weiteren Abverkauf zu nutzen.

US-Indizes tiefer erwartet

Dem Leitindex Dow Jones Industrial droht dabei der Rutsch unter die runde Marke von 34 000 Zählern, der Broker IG taxierte ihn knapp eine Stunde vor der Startglocke 0,82 Prozent tiefer auf 34 084 Punkten. Auch für den technologielastigen Nasdaq 100 ist kein Befreiungsschlag in Sicht, er wird 2,1 Prozent schwächer erwartet.

Die Strategen von Goldman Sachs warnen inzwischen vor einem Zinsschock. Gemeint ist damit eine zu scharfe geldpolitische Straffung zur Bezähmung der Inflation, die laut den Experten einen Wachstumsschock auslösen und den Aktienmarkt belasten könnte. Das Risiko dafür sei recht hoch, auch weil der Inflationsdruck derzeit viel größer sei als etwa zu Beginn der 1980er-Jahre, hieß es. Für hoch verschuldete Unternehmen etwa aus der Technologiebranche können steigende Zinsen zum Problem werden. Die Inflation lastet darüber hinaus in Form höherer Löhne sowie Rohstoffkosten auf den Gewinnmargen.

Auf die am Vorabend nach Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen von IBM reagierte der Kurs des Dow-Konzerns am Dienstag zunächst deutlich positiv, zuletzt schmolz das Plus aber auf 0,3 Prozent zusammen. Eine starke Nachfrage nach Cloud-Software und IT-Services hatte IBM das größte Umsatzplus seit Jahren beschert.

American Express überzeugte ebenfalls mit einem kräftigem Umsatz- und Gewinnsprung. Aber auch hier dämmten die Papiere das vorbörslich hohe Kursplus ein auf zuletzt 0,4 Prozent. Für die Titel des Pharmakonzerns Johnson & Johnson ging es nach Quartalszahlen um ein halbes Prozent nach unten.

Nvidia gaben im schwachen Techsektor vorbörslich um mehr als vier Prozent nach. Der Grafikkarten-Spezialist Nvidia rechnet Insidern zufolge nicht mehr mit der Übernahme des Chip-Designers Arm. Grund dafür ist der anhaltende Gegenwind von Wettbewerbsbehörden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtete.

onvista Mahlzeit: Wie lange hält die 15.000 im Dax? - IBM, Ericsson, Delivery Hero und ist das Intraday Reversal an der Nasdaq wirklich ein gutes Omen? - Die Statistik sagt nein

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Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Stuart Miles / Shutterstock.com

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