Wall Street: Kurse stabil, jedoch ohne neue Impulse nach oben – Analyst zeichnet düsteres Szenario – „Stimmung erinnert an 1929“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Stabile Kurse sind am Mittwoch an der Wall Street zu erwarten nach den Verlusten vom Vortag. Die steigende Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus könnte den Aufwärtsdrang aber bremsen. Denn mit rund 60.000 Infektionen binnen 24 Stunden haben die USA einen Höchststand der neu Infizierten erreicht.

Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial gut eine Stunde vor dem Handelsauftakt 0,12 Prozent höher auf 25.920 Punkte. Damit verbleibt der Dow in der Handelsspanne der vergangenen Wochen. Diese reicht etwa von 25.000 bis zu 26.600 Zählern.

Die Zahl der Neuansteckungen in den Vereinigten Staaten mit ihren 320 Millionen Einwohnern ist seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Corona-Auflagen dramatisch angestiegen – vor allem in den Bundesstaaten Florida, Texas, Georgia, Arizona und Kalifornien.

Sorge um stockende Erholung beherrscht die Stimmung

Analyst Michael Hewson von CMC Markets sprach angesichts dieser Entwicklung von Sorgen, „dass die steigenden Fallzahlen in den Südstaaten der USA die Erholung dort abwürgen könnten“. In dieses Bild passten Aussagen des Präsidenten der regionalen Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic, wonach die Erholung der US-Wirtschaft wieder ins Stocken geraten könnte.

Analyst sieht weiteren tiefen Fall an den Märkten als wahrscheinlich – Parallelen zu 1929

Die meisten Analysten sind sich im Tenor einig, dass die wirtschaftliche Erholung auf sehr wackeligen Beinen steht. Wie schlimm die Sache noch werden könnte, darüber herrschen jedoch verschiedene Ansichten. Eine besonders düstere Prognose hat zuletzt Analyst Gary Shilling, Ökonom und Präsident von A. Gary Shilling & Co., gegenüber dem Nachrichtendienst CNBC geäußert.

Er sieht in der derzeitigen Situation enorme Parallelen zur großen Rezession von 1929 und hält einen zweiten, tiefen Einschnitt an den Märkten für wahrscheinlich, wenn die Leute sich das wahre Ausmaß der derzeitigen Rezession eingestehen.

„Ich denke, dass wir noch ein Rückspiel [an den Märkten] sehen werden, mich erinnert dies alles sehr an die 1930er Jahre, als die Leute allmählich die Tiefe der Rezession und das gesamte Ausmaß verstanden haben und wie lange die Erholung tatsächlich dauern könnte“, so Shilling. Diese Einsicht ist aus Sicht des Ökonomen jedoch noch nicht eingetreten, was seiner Meinung nach zu einem weiteren Kurssturz von 40 Prozent, ähnlich dem im März führen könnte.

„Diese Pandemie ist wahrscheinlich das einschneidendste finanzielle und soziale Ereignis seit dem Zweiten Weltkrieg mit ebenso lang anhaltenden Folgen“, so Shilling. „Viele werden zweifellos die Ausgaben in den kommenden Jahren für den Wiederaufbau von Ersparnissen zurückhalten, zumal die Krise sie in einer Zeit hoher Schulden und kurzer finanzieller Reserven erwischt hat.“

Levi Strauss nach schlechten Q2 Zahlen unter Druck

Bei den Einzelwerten gerieten die Papiere des legendären Jeans-Fabrikanten Levi Strauss im vorbörslichen Handel unter Druck. Nach einem enttäuschenden Umsatz im zweiten Quartal büßten die Papiere vorbörslich fast fünf Prozent ein.

Nikola dank JPMorgan-Empfehlung mit Erholung

Vorbörslich gesucht waren dagegen die Papiere des Hybrid-Lkw-Herstellers Nikola. Nach dem jüngsten Kursrutsch von 75 auf 40 US-Dollar innerhalb weniger Tage riet die Investmentbank JPMorgan wieder zum Kauf. Nikola gewannen vorbörslich 8 Prozent.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto:  Mikhail Leonov / Shutterstock.com

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