Wirecard: Das Drama spitzt sich zu! – BaFin zeigt Dax-Konzern an – Geschäftsräume durchsucht – Ermittlungen gegen Vorstandsmitglieder

onvista · Uhr

War es das für den Vorstandsvorsitzenden Markus Braun an der Spitze des Dax-Konzerns? Laut einem Bericht des „manager-magazins“ ist eine Voraussetzung dafür, dass sein Vertrag im Dezember verlängert wird, dass die BaFin nichts zum Beanstanden findet bei den permanenten Verschiebungen des Geschätsberichts für das Jahr 2019. Allerdings scheint die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht der Meinung zu sein, dass sie etwas gefunden hat. Die Behörde hat nämlich Anzeige gegen Wirecard erstattet.

Staatanwaltschaft bestätigt dem Handelsblatt – Strafanzeige eingegangen

„Wir können Ihnen bestätigen, dass vor wenigen Tagen eine Strafanzeige der BaFin gegen Verantwortliche der Wirecard wegen des Verdachtes der Marktmanipulation bei der Staatsanwaltschaft München I einging. Der Verdacht beruht darauf, dass die Verantwortlichen der Wirecard durch die Ad-hoc-Mitteilungen vom 12.03.20 und vom 22.04.20 irreführende Signale für den Börsenpreis der Aktien der Wirecard AG gegeben haben könnten“, erklärte eine Sprecherin der Strafverfolgungsbehörde in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem Handelsblatt.

Weiter erklärte die Sprecherin des Gerichts der Wirtschaftszeitung, „dass die Staatsanwaltschaft München I daraufhin ein Verfahren gegen den gesamten Vorstand, vier Beschuldigte, eingeleitet hat und seit heute früh den Firmensitz in Aschheim durchsucht“.

4 Verschiebungen einfach zu viel

Der ursprüngliche Plan von Wirecard sah vor den Geschäftsabschluss am 8. April 2020 zu veröffentlichen. Allerdings ist die bis heute noch nicht geschehen. Im März folgte eine Verschiebung auf den 30. April. Kurz vor diesem Datum verlegte der Bezahldienstleister den Termin auf den 4. Juni. Aber auch diesen Termin ließen die Aschheimer platzen und haben sich nun vorgenommen den Jahresabschluss am 18. Juni zu veröffentlichen. Mal wurde als Begründung für die Verschiebung des Abschlusses der KPMG-Sonderbericht angeführt, ein anderes Mal war dann die Corona-Pandemie schuld an den terminlichen Engpässen. Jetzt wird die Staatsanwaltschaft München I genau prüfen, welche Gründe tatsächlich vorlagen.

Egal welcher Grund letztendlich für die Verschiebung verantwortlich war,  eine Tatsache dürfte mit der Anzeige durch die Bafin klar sein. Die Luft an der Spitze von Wirecard ist für Vorstandschef Markus Braun jetzt sehr, sehr dünn geworden.

Die Aktie reagiert nachbörslich sofort auf die Nachricht. Nachdem das Papier den regulären Handel noch mit einem kleinen Plus beenden konnte, liegt die Aktie nachbörslich schon mehr als 4 Prozent im Minus.

Von Markus Weingran

Foto: Homepage Wirecard

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