Wirecard – Eine Aktie, die nicht zu stoppen ist

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

17 Prozent in einem Monat, 40 Prozent in drei Monaten und 122 Prozent in einem Jahr. Die Aktie des Technologie- und Finanzdienstleisters aus Aschheim kennt kein Halt. Unbeirrt von allen Unwegsamkeiten an der Börse, klettert der Kurs von einem All-Time-High zum nächsten. Auch heute gehört die Aktie von Wirecard zu den größten Gewinnern im TecDAX.

Was genau macht Wirecard?

Laut Unternehmenshomepage stellen die Aschheimer ihren Kunden alles aus einer Hand zur Verfügung, was diese für den bargeldlosen Zahlungsverkehr benötigen: Bezahlsysteme, Risikomanagement und Banking. Kurz gesagt: Wirecard ermöglicht es elektronische Zahlungen aus allen Vertriebskanälen anzunehmen. Über 25.000 Kunden sollen mittlerweile schon auf die Technologie von Wirecard zurückgreifen. Eine sehr gute Zahl, wenn man bedenkt, dass der Finanzdienstleister erst 1999 gegründet wurde.

Wie laufen die Geschäfte?

Wirecard ist einer der großen Profiteure der Shopping-Lust im Internet und ist dementsprechend gut ins erste Quartal des laufenden Jahres gestartet. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz um 52,9 Prozent auf 420,4 Millionen Euro gestiegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist um 38 Prozent auf 112,3 Millionen Euro angezogen. Unter dem Strich machte Wirecard mit 70,8 Millionen Euro 46,1 Prozent mehr Gewinn als im ersten Quartal 2017. Schon vor den endgültigen Zahlen hatte Wirecard die Ebitda-Prognose für das laufende Jahr angehoben.

Die Analysten sind weiterhin begeistert!

So sorgt heute zum Beispiel die Einstufung von Goldman Sachs für den nächsten Kurssprung der Aktie. Die Experten der amerikanischen Investmentbank belassen Wirecard auf ihrer “Conviction Buy List“ und haben das Kursziel auf 168 Euro angehoben. Ende Mai sorgte schon die Privatbank Hauck & Aufhäuser für Freude unter den Wirecard-Anlegern. Die Privatbank überraschte mit einer kräftigen Anhebung des Kurszieles. Von 122 Euro ging es sprungartig rauf auf 180 Euro. Klar das die Einstufung bei dieser Anhebung auf “Buy“ belassen wurde.

Der Zahlungsabwickler dürfte auch 2018 organisch um mehr als 25 Prozent wachsen, schrieb Analyst Robin Brass in einer am Montag vorliegenden Studie. Dank seines hochgradig skalierbaren Geschäftsmodells sollte Wirecard zudem die Profitabilität unverhältnismäßig stark steigern können. Der Experte erhöhte seine Gewinn- und Umsatzprognosen für die Jahre 2018 bis 2020.

Die Commerzbank und HSBC raten ebenfalls zum “Kauf“ der Aktie und sehen das Kursziel bei 160 Euro. Die Baader Bank ist nicht ganz so optimistisch. Sie sieht das Papier auch gerne im Depot der Anleger, rechnet aber mit einem Ende der Fahnenstange bei 140 Euro.

Kann da was schief gehen?

Anleger müssen schon weit zurückblicken, um einen negativen Analystenkommentar über Wirecard zu finden. Anfang Januar dieses Jahres hat die DZ Bank die Aktie bei einem fairen Wert von 87 Euro auf “Verkaufen“ belassen.

Mit einem geschätzten KGV von fast 45 ist die Aktie mit Sicherheit kein Witwen- und Waisenpapier. Allerdings soll das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2019 schon auf 33 fallen, was durchaus zu vertreten ist, wenn Wirecard seine Wachstumsgeschwindigkeit beibehält. Auf der anderen Seite dürfte eine Enttäuschung bei den Zahlen die Aktie schnell von ihrem hohen Ross runterholen. Da Wirecard bislang aber immer verlässliche Prognosen geliefert hat, ist damit in diesem Jahr wohl nicht zu rechnen.

Von Markus Weingran

Foto: Chanwit Ohm / Shutterstock.com

onvista Premium-Artikel

Trading-Impuls
Zurich: Diese Schweizer Aktie ist einen Blick wertgestern, 15:20 Uhr · onvista
Zurich: Diese Schweizer Aktie ist einen Blick wert
Wettbewerber von SpaceX
Firefly Aerospace kommt an die Börse – das musst du wissengestern, 14:33 Uhr · onvista
Ein Raketenstart
Chartzeit Eilmeldung
Cameco – Profiteur der nuklearen Renaissancegestern, 10:26 Uhr · onvista
Cameco – Profiteur der nuklearen Renaissance