Wirecard oder Daimler? Auf diese DAX-Aktie würde ich jetzt eher setzen

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Keine Frage: Der DAX ist noch immer preiswerter bewertet als noch vor einigen Wochen. Auf dem derzeitigen Indexstand von ca. 9.500 Zählern notiert der Leitindex grob gerechnet ca. ein Drittel unter seinem Allzeithoch. Für Foolishe Investoren bedeutet das vor allem eins: Jetzt können günstige Investitionen getätigt werden.

Zwei Aktien, die dabei womöglich interessant und preiswerter sind, sind die von Daimler und Wirecard. Aber hinter welchem dieser Namen verbirgt sich jetzt die attraktivere Chance? Was bestimmt hier derzeit den Alltag? Und wie sieht es mit der Bewertung aus? Fragen, die uns im Folgenden beschäftigen werden bei unserer Suche nach attraktiven Schnäppchen.

Wirecard: Intakte Wachstumsgeschichte, auch in diesem Jahr

Eine erste Aktie, die dabei eigentlich über einen attraktiven Gesamtmix verfügt, ist die von Wirecard. Grundsätzlich verfügt der Zahlungsdienstleister über eine sehr intakte Wachstumsgeschichte. Sowohl die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2020 von einem operativen Ergebnis von mindestens 1 Mrd. Euro ist dabei intakt als auch die langfristige Perspektive eines Ergebnisses von 3,8 Mrd. Euro bis zum Geschäftsjahr 2025.

Wirecard wächst und wächst und wächst. Und das auch anhand der operativen Neuigkeiten. In diesem Jahr konnten so beispielsweise weitere Kooperationen, teilweise sogar mit namhaften Partnern, verkündet werden. Auch im Coronavirus stehen dabei die Zeichen auf Wachstum. Der Zahlungsdienstleister möchte sich jetzt nämlich über ein Hilfsangebot an kleinere Unternehmen profilieren. Selbst wenn jetzt vergünstigte Konditionen dabei herausgegeben werden, sollte das zu weiteren Kunden im Reich des digitalen Zahlungsabwicklers führen.

Die Aktie von Wirecard ist dennoch ordentlich unter die Räder gekommen, was teilweise noch immer an der latent vorhandenen Unsicherheit durch die Financial Times liegt. Zwar sind erste vorläufige Ergebnisse bereits bekannt gegeben worden, die keinerlei Zweifel an der Integrität des Zahlungsdienstleisters aufkommen ließen. Die formale Bekanntgabe steht jedoch noch aus, wobei keine Ad-hoc-Meldung hier als positives Zeichen gewertet wird.

Operativ klappt daher viel und Wirecard wird bei einem derzeitigen Aktienkurs von 100,22 Euro mit einer Marktkapitalisierung in Höhe von 12,3 Mrd. Euro bewertet. Das entspricht in etwa dem 4,4-Fachen der 2019er-Umsätze in Höhe von 2,8 Mrd. Euro und dem 15,7-Fachen des operativen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 785 Mio. Euro. Ein durchaus preiswertes Bewertungsmaß für eine deutlich zweistellige Wachstumsgeschichte. Auch das Coronavirus könnte hier eine interessante Chance kreiert haben.

Daimler: Ist die Aktie jetzt günstig genug?

Bei Daimler hingegen sollte die Fragestellung jetzt vermutlich sein, ob die Anteilsscheine preiswert genug sind. Eine Dividendenkürzung, ein operativ einschneidendes Geschäftsjahr 2019 und weitere kleinere Baustellen und handelspolitische Entwicklungen haben hier zu einem starken Einbruch geführt. Seit dem Hoch im März des Jahres 2015 bei fast 90 Euro hat die Aktie bis auf das derzeitige Kursniveau von 25,68 Euro korrigiert. Gewiss: Eine starke Abwärtsdynamik.

Doch auch das aktuelle Geschäftsjahr 2020 verspricht zumindest kurzfristig wenig Aussicht auf Besserung. Das Coronavirus schränkt derzeit die Produktion ein. Standorte stehen still, Lieferketten sind gefährdet. Auch hier rächt sich die starke zyklische Ausrichtung aktuell. Mittel- bis langfristig existieren zudem strategisch wichtige Stichworte wie Elektromobilität oder Mobilitätsdienstleistungen, die von dem DAX-Autobauer beantwortet werden wollen.

Immerhin, aus einem historischen Blickwinkel heraus ist die Aktie heute wirklich sehr preiswert bewertet. Im Geschäftsjahr 2018 kam der Autobauer auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 6,78 Euro, im Geschäftsjahr 2017 sogar auf 9,84 Euro. Sollten die Stuttgarter irgendwann an diese operativen Leistungen anknüpfen können, würde sich das Bewertungsmaß zum jetzigen Zeitpunkt auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 4 beziehungsweise 2,5 belaufen. Das sieht wirklich preiswert aus, wobei der Autobauer jetzt hiervon weit entfernt scheint.

Der Jahresumsatz lag jedoch im letzten Geschäftsjahr 2016 ebenfalls bei über 160 Euro je Aktie und entsprechend werden die Anteilsscheine jetzt mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,16 bewertet. Zugegeben: Auch das ist preiswert und so mancher Investor wird sich mit Sicherheit fragen, ob das nicht zu günstig ist. Der unsicheren Ausgangslage zum Trotz.

Schwierige Entscheidungen, die getroffen werden müssen!

Grundsätzlich sind jetzt im Crash viele Aktien günstig zu haben und die von Daimler und Wirecard gehören augenscheinlich dazu. Die Frage, die sich jeder Investor jetzt jedoch stellen muss, ist: Welche Aktie wird in meinen Augen langfristig zu den größeren oder sicheren Gewinnern gehören?

Auch wenn jeder die Frage anders und für sich beantworten können sollte, scheint mir Wirecard die interessantere Wahl zu sein. Das Wachstum scheint intakt, sogar im Coronavirus. Der Markt ist kurzfristig nicht so stark betroffen und perspektivisch überwiegen hier wohl eher die Wachstumschancen als die Probleme.

Aus diesen Gründen würde ich mich eher für Wirecard entscheiden. Wobei das natürlich jeder Investor individuell und auch anders beantworten kann. Wie gesagt: Günstig sind jetzt viele Aktien aus einer langfristigen Perspektive heraus.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Foto: Getty Images

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