Das sind die besten Kinderdepots
Ratgeber

Das sind die besten Kinderdepots

dreimaldreiStand:

Das Wichtigste zu Kinderdepots in Kürze:

  • Kinderdepots bieten Vorteile wie Steuererleichterungen und kostenfreie ETFs. Sie sind ideal für langfristigen Vermögensaufbau.
  • Banken bieten unterschiedliche Konditionen: Einige bieten gratis ETFs, andere Rabatte oder keine Derivate
  • Sparpläne und Einzahlungen sind flexibel – von kleinen Beträgen bis zu Einmalanlagen
  • Teilweise gibt es wichtige Voraussetzungen, die du beachten musst: Geburtsurkunde des Kindes und gegebenenfalls Mindestbeträge bis hin zu regelmäßigen Sparraten

Zu früh vorsorgen kannst du nicht. Nicht für dich und auch nicht für deinen Nachwuchs. Deshalb solltest du dir schon Gedanken um die Finanzen deiner Sprösslinge machen, obwohl diese noch im Sandkasten spielen. Die Banken haben das erkannt: Sie bieten Depots für Kinder zu speziellen Konditionen an. Im Gegensatz zu normalen Sparbüchern oder dem guten alten Sparschwein ist ein langfristiger Vermögensaufbau mit höheren Renditen möglich – und damit ist später mehr Geld da für Reisen, Ausbildung, Führerschein oder die erste eigene Wohnung.

Denn so wie kleine Kinder wachsen, so wachsen auch kleine Beträge im Depot. Angenommen, du steckst ab der Geburt monatlich 100 Euro in einen Fondssparplan, kannst du deinem Nachwuchs an seinem 18. Geburtstag bei einer für den Aktienmarkt konservativ gerechneten Rendite von vier Prozent pro Jahr mehr als 31.000 Euro überreichen. Statt des siebten Teddys oder neuen Ausmalbuchs macht sich eine Aktie als Geschenk auch gut – auch wenn die Freude darüber vermutlich erst in einigen Jahren kommen wird.

Kinderdepot oder eigenes Depot: Was lohnt sich mehr?

Junior-Depot, Start-Depot, Minderjährigendepot, U18-Depot: So vielfältig die Namen für die Vorsorgeangebote der Banken sind, so unterschiedlich sind auch die Konditionen (siehe Tabelle). Was die meisten gemeinsam haben, ist, dass sie kostenlos sind – damit Eltern das Geld nicht doch lieber ins Sparschwein stecken. Sie haben aber noch weitere Vorteile: Weil auch Kinder gesetzlich als vollwertige Steuerzahler gelten, senkt ein Kinderdepot die gesamtfamiliäre Steuerlast, da deinem Kind der gleiche steuerliche Freibetrag zusteht wie dir auch.

Die Erträge aus Kinderdepots unterliegen wie die von normalen Depots auch der Kapitalertragsteuer, sobald sie den jährlichen Sparer-Pauschbetrag von 1.000 Euro pro Person überschreiten. Sparst du in deinem Depot für deine Kinder mit, schmälert das deinen eigenen Freibetrag. Außerdem gibt es in Kinderdepots oft Rabatte, kostenfreie ETFs und andere Vorteile.

Einfach ein Kinderdepot eröffnen und dann das Geld doch selbst kassieren kannst du aber nicht: Rechtlich gehört das Geld dem Kind, das allerdings erst ab dem 18. Lebensjahr darüber verfügen kann. Eltern dürfen nicht an das Geld ihrer Kinder ran. Wenn du also planst, größere Beträge über die Jahre aus dem Kinderdepot abzuheben oder das Geld an Bedingungen knüpfen möchtest, fährst du mit einem eigenen Depot besser, auch wenn die steuerlichen und – durch die geringeren Kosten – finanziellen Vorteile des Kinderdepots dann wegfallen.

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Pubertiert dein Nachwuchs schon, ist es möglich, dass sich ein Depot, das auf eine bestimmte finanzielle Ausgabe vorbereiten soll, keinen Sinn mehr macht: Soll das Geld etwa für den Führerschein oder das Studium herhalten, ist der Anlagezeitraum für Börsen-Investments schlicht zu kurz.

Warst du klug genug, früh mit der Anlage zu beginnen, solltest du eventuell auch früh damit aufhören: Denn soll das Geld zur Volljährigkeit einem bestimmten Zweck dienen, etwa für das Studium oder ein Auto genutzt werden, lohnt es sich, rechtzeitig über eine Auszahlung nachzudenken – nicht, dass ausgerechnet dann, wenn das Geld gebraucht wird, die Kurse am Boden sind.

Auch hier hast du die Wahl, ob du das Geld auf einmal übergibst oder einen Auszahlplan festlegst. Mit dessen Hilfe kannst du das Geld stufenweise freigeben, zum Beispiel monatlich oder zu bestimmten Meilensteinen oder Geburtstagen. Letzteres macht vor allem dann Sinn, wenn du verhindern willst, dass dein Sprössling die mühsam erwirtschaftete Summe schnell und unbedacht ausgibt.

Das brauchst du bei der Eröffnung des Depots

Früher konnten auch Verwandte ein solches Depot für Enkelkinder oder Paten eröffnen. Heute geht das nur noch durch Erziehungsberechtigte mit einer Kopie der Geburtsurkunde. Verwandte können aber je nach Bank ebenfalls Geld ins Depot packen. Bei der Auswahl des Kinder-Depots selbst gilt das, was auch fürs eigene Depot gilt: Bedürfnisse definieren, Anbieter vergleichen, Depot eröffnen, Strategie wählen, Risiko streuen.

Denn das Geld soll ja am Ende nicht verzockt sein, sondern sich zu einer schönen Summe entwickeln. Und dafür bieten sich die altbekannten, diversen und kostengünstigen ETFs wie etwa ein Indexfonds auf den MSCI ACWI an: Er hat in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich eine jährliche Rendite von mehr als neun Prozent gebracht. Wenn du noch eine persönliche Note beimischen möchtest oder ETFs anhand der Interessen deines Kindes wählen willst, kannst du das tun – die sollten allerdings wegen der Risikostreuung nicht einen allzu großen Teil einnehmen. Zehn Prozent sind eine gute Faustregel.

Das sind die Unterschiede bei den möglichen Anlagesummen

Willst du auf einen bestimmten Betrag hinsparen? Die Banken bieten meistens einen Sparplanrechner an, mit dessen Hilfe Eltern das voraussichtliche Endkapital nach Sparrate und Dauer errechnen können. Bei den Sparraten selbst sind die Banken allesamt recht flexibel, von monatlich bis jährlich, von einem Euro bis mindestens 25 Euro ist alles dabei und macht es recht niedrigschwellig möglich, einfach mal loszulegen. Einmalanlagen sind genauso möglich wie regelmäßige Einzahlungen oder flexibles Anlegen größerer Summen, etwa nach der Taufe oder Geburtstagen.

Wenn du heute etwa einmalig 1.000 Euro in den MSCI World steckst und es in 18 Jahren deinem Kind übergibst, hat es bei den üblichen Renditen dann circa 3.300 Euro. Zahlst du stattdessen einfach monatlich zehn Euro ein, sammeln sich in 18 Jahren auch stolze 2.160 Euro an, aus denen der MSCI-World-ETF bei durchschnittlicher Rendite von mehr als 3.000 Euro macht.

Die Auswahl der ETFs: Darauf sollten Eltern achten

Während manche Banken lediglich Sonderkonditionen für Kinder-Investments anbieten, haben andere eine mehr oder weniger große Auswahl an kostenlosen ETFs. Je nachdem, wie versiert Eltern sich auf dem Börsenparkett bewegen, kann sich ein Blick in die detaillierten Produktangebote und Kostenübersichten lohnen. Zum Beispiel gibt es bei der ING etwa rund 1.000 ETFs ohne Kaufgebühren. Explizit nicht handelbar sind bei der ING komplexe und risikoreiche Anlageklassen wie Derivate, Nachranganleihen oder Hedgefonds im Direkt-Depot Junior - die eignen sich für langfristigen Vermögensaufbau aber ohnehin weniger gut.

Möchtest du das Geld deines Nachwuchses riskanter anlegen, sind andere Depots sinnvoller. Bei der Deutschen Bank sind es immerhin über 340 gebührenfreie ETFs. Allerdings darf die Sparplanrate pro ETF nicht größer als 250 Euro sein und das Angebot ist bis Jahresende befristet.

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Bei der comdirect ist das Konto nach dem ersten halben Jahr nur unter bestimmten Bedingungen kostenlos: Entweder muss man regelmäßig einzahlen oder zwei Trades pro Quartal ausführen. Mehr Trades aber kosten jedes Mal 3,90 Euro – also nichts für sehr aktive Sparer.

Wenn du dich hingegen gar nicht auskennst und das Geld am liebsten irgendwo bis zur Volljährigkeit parken würdest: Auch für dich gibt es mittlerweile Möglichkeiten, deinen Kindern eine nette Rendite zu erwirtschaften. RoboAdvisor wie Oskar sind digitale Finanzberater, die diese Arbeit komplett für dich übernehmen. Du musst lediglich entscheiden, wie viel Geld du mit welchem Risiko anlegen möchtest. Allerdings zahlst du für diesen Service auch etwas mehr: Gebührenfreie ETFs und Aktien gibt es keine, die Kosten belaufen sich bei Oskar zum Beispiel je nach Anlagevolumen auf 0,5 bis 0,7 Prozent des Anlagebetrags.

Wie für Kinder, die laufen lernen, ist auch für Erwachsene, die investieren wollen, der erste Schritt der schwierigste. Trotzdem kannst du bei den großen Banken und langen Anlagehorizonten, die Schwankungen ausgleichen, kaum etwas falsch machen. Früh übt sich also in jeglicher Hinsicht.

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