onvista-Börsenfuchs: Mut zum Schenken, Vorsicht beim Anlegen

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Hallo Leute! Momentan überrollt uns förmlich eine Welle von Umfragen – wegen Weihnachten, dem Jahreswechsel und Corona. Die Bundesbürger sollen den fragenden Firmen, Verbänden und anderen Organisationen gefälligst sagen, wie sie gerade ticken und was sie vorhaben. Ob das dann immer auch so kommt, steht auf einem anderen Blatt. Trotzdem bin ich kein Gegner von Umfragen, denn wenn man sie laufend verfolgt, kann man schon Trends erkennen. Aber jeder wird für sich entscheiden, meine Freunde, ob er das Erfragte für interessant und wichtig hält oder für überflüssig.

Beispiele: Eine aktuelle Umfrage zu nachhaltigen Alternativen beim Thema Weihnachtsbaum hat ergeben, dass jeder zehnte Deutsche eine nachhaltige Lösung beim Tannenbaum nutzen will. Zum diesjährigen Fest wollen sich 47 Prozent der Deutschen einen Weihnachtsbaum zulegen. Von denen sagen 61 Prozent, dass ihnen Nachhaltigkeit beim Weihnachtsbaumkauf wichtig isti. Jeder Zehnte (9 Prozent) sagt sogar, für sich bereits eine nachhaltige Lösung beim Thema Weihnachtsbaum gefunden zu haben. Dabei sind Bäume aus lokalen Wäldern am beliebtesten. Und: Weihnachtsbäume werden in diesem Jahr am häufigsten beim regionalen Landwirt gekauft.

Andere Erhebungen zeigten, dass die Deutschen mehr Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen (pro Kopf plus 4,8 Prozent auf 291 Euro). Doch längst nicht für alle Warengruppen und Dienstleistungen steigt das Kaufinteresse, es gibt (Pandemie-)Gewinner und Verlierer. Gegenüber dem Vorjahr werden enorme Steigerungsraten für die Nachfrage nach Streaming-Diensten, Heimwerkerbedarf, Gaming, Auto- und Motorradzubehör, Sport & Outdoorprodukte gemeldet. Dagegen bricht die Nachfrage nach Bahnfahrten, Flügen, Hotelübernachtungen und Pauschalreisen massiv ein, auch Modeartikel werden dieses Jahr zu Weihnachten seltener verschenkt als 2019.

Geld- und Kapitalanlageprodukte spielen gestern wie heute (leider) keine Rolle. Umfragen und Studien dazu befassen sich in aller Regel (und ganzjährig) mit den Chancen und Risiken einzelner Anlageklassen. Es ist gewagt, aber ich versuche mal, die ganz unterschiedlichen Umfrageergebnisse in einen Pott zu schmeißen – was kommt dabei heraus (das Thema Schulden ausgeklammert)? Seine Lieben liebevoll zu beschenken und das zu Weihnachten dann unter einen „grünen“ Baum zu legen, macht Spaß und bereitet Freude. Hey, wer noch sinnvolle Präsente sucht, sollte unbedingt Wertpapiere und Sparpläne checken. Geld für sich selbst in Aktien anzulegen, sollte kurz- bis mittelfristig jedoch mit Vorsicht geschehen, denn die Pandemie-Entwicklung sorgt trotz der Impfstoffe jetzt wieder für Sorgen. Und wenn diese zunehmen, drohen uns zu Jahresbeginn 2021 Kursrückschläge an den Börsen. Die vielzitierte „Rückkehr zur Normalität“ ist einfach noch nicht sicher! Bei aller Zuversicht möchte ich Euch somit jetzt vorschlagen, dem bergsteigenden Dax nicht

hinterher zu laufen. Ganz langfristig ändert das aber nix an der Strategie, Aktien plus Gold als Kern eines Portfolios zu betrachten.

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