Dax: Stimmung bleibt gut – MDax mit neuem Rekordhoch – Dermapharm-Aktie dreht ins Minus – Paragon zieht nach Zahlen kräftig an

onvista · Uhr

Die Stimmung in der Dax-Familie bleibt positiv. Vereinzelt wird sogar kräftig gejubelt. Der MDax schaffte heute ein neues Rekordhoch und in den hinteren Reihen macht Paragon einen zweistelligen Freudensprung.  So euphorisch ist deutschen Leitindex zwar nicht, aber nach einer gruseligen Woche scheint sich dass deutsche Börsenbarometer wieder zu fangen und in kleinen Schritten zu erholen. Nach gut einer Stunde liegt der Dax  0,27 Prozent vorne bei  15.895 Punkte. Er bleibt damit in Tuchfühlung zum Rekordhoch von Mitte August bei 16 030 Zählern.

Der MDax <DE0008467416> stieg in der ersten Handelsstunde auf ein Rekordhoch und legte zuletzt noch ein Stück zu und liegt  0,58 Prozent auf 36 .156 Punkte zu. Morphosys, Shop Apotheke und Aixtron liegen heute an der Spitze im Index für mittelgroße Werte.

„Der deutsche Leitindex hat sich stabilisiert und auch der weitere Wochenverlauf wird aller Wahrscheinlichkeit nach erfreulich ausfallen“, schrieb Analyst Martin Utschneider von der Bank Donner & Reuschel. Die bisherige Konsolidierung im August wertete der Experte positiv. Das nächste Ziel von 16 200 Punkten habe weiter Bestand, nachdem sich der Dax seit Freitag wieder weitgehend vom jüngsten Rückschlag erholt hat.

Zugleich rückt das Zentralbank-Symposium näher. Gerne haben US-Notenbankchefs diese Konferenz zum Anlass genommen, um eine Wende in ihrer Geldpolitik anzukündigen“, schrieb Volkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank. Zuletzt hatten Sorgen um eine künftig weniger lockere US-Geldpolitik die Aktienmärkte gebremst.

Dermapharm – Aktie dreht ins Minus

Eine unverändert hohe Nachfrage nach Präparaten zur Immunstärkung wie Vitamin-D-Produkte treiben das Arzneimittelunternehmen Dermapharm <DE000A2GS5D8> weiter an. Zudem profitierte der Konzern von der Corona-Impfstoffproduktion für Biontech <US09075V1026> sowie von der Übernahme der Merck-Tochter Allergopharmai. Umsatz und operatives Ergebnis legten in den ersten sechs Monaten 2021 im Jahresvergleich deutlich zu.

Die Aktie kletterte zum Handelsstart zwar auf ein Rekordhoch, dann aber machten einige Anleger offenbar erst einmal Kasse. Der Kurs büßte zuletzt gut drei Prozent auf 75,25 Euro ein.

Der Umsatz kletterte nach ersten Berechnungen im ersten Halbjahr um 13 Prozent auf 428 Millionen Euro nach oben, wie Dermapharm am Dienstag in Grünwald bei der Vorlage vorläufiger Halbjahreszahlen mitteilte. Das um Einmalkosten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 49 Prozent auf 137 Millionen Euro. Die entsprechende Marge legte um 7,8 Prozentpunkte auf 32 Prozent zu. Der Arzneihersteller befinde sich auf gutem Weg und habe im ersten Halbjahr 2021 die höchste Profitabilität in seiner Geschichte erzielt, schrieb Analyst Alexander Thiel von der Investmentbank Jefferies in einer ersten Einschätzung.

Die Ziele für das Gesamtjahr 2021 bestätigte das im SDax <DE0009653386> notierte Unternehmen. So soll der Umsatz im laufenden Jahr um 24 bis 26 Prozent zulegen. Beim bereinigten Ebitda wird ein Wachstum von 45 bis 50 Prozent angestrebt. Die endgültigen Zahlen für das erste Halbjahr will Dermapharm am 7. September veröffentlichen.

Dermapharm konzentriert sich auf zahlreiche Nischenprodukte ohne Patentschutz. Dazu gehören elektronische Insektenstich-Heiler, Vitamine und medizinisches Cannabis. Viele Produkte stammen aus eigener Produktion. Zusätzlich setzt das Unternehmen aus dem oberbayerischen Grünwald aber noch auf Parallelimporte und auf Übernahmen.

Paragon nach Zahlen zweistellig im Plus 

Der Automobilzulieferer hat heute seine Zahlen für das erste Halbjahr 2021 veröffentlicht.
Dabei stich vor allen Dingen das Automobilgeschäfts heraus. Das Umsatzwachstum in dem Geschäftsbereich ist um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen. Der Tier-1-Zulieferer der Automobilindustrie profitiert nach eigenen Angaben dabei von seinem umfassenden Produkt- und Technologieportfolio. Der Feinstaubsensor DUSTDETECT(R) sowie neue Produkte aus den Bereichen Cockpit und Akustik erfreuen sich einer anhaltend hohen Nachfrage. Der kumulierte Umsatz der Segmente Elektronik und Mechanik (Paragon Automotive) beläuft sich im ersten Halbjahr auf 75,7 Millionen Euro (Vorjahr: 50,0 Millionen Euro). Mit einem EBITDA von 11,2 Millionen Euro (Vorjahr: 3,4 Millionen Euro) im ersten Halbjahr bestätigt das Unternehmen die nachhaltige Wirksamkeit der initiierten Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung.

Die Chip-Knappheit hat Paragon laut der Pressemitteilung weiterhin gut im Griff. Sicherheitsbestände ermöglichen dem Unternehmen eine zuverlässige Kundenbelieferung. Zudem steht der Verkauf der Voltabox-Beteiligung nunmehr unmittelbar bevor. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt Paragon. Der Umsatz bei rund  145 Millionen Euro liegen und die EBITDA-Marge zwischen 12 und 15 Prozent.

Die Anleger sind von den Zahlen und Aussichten begeistert. Die Aktie liegt aktuell rund 12 Prozent im Plus.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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