Uniper hält an Russland-Geschäft fest und verurteilt Einmarsch

dpa-AFX · Uhr

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Deutschlands größter Importeur von russischem Erdgas Uniper hält an seinem Russland-Geschäft fest. Ein Sprecher des Energiekonzerns sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Uniper verurteilt aufs Schärfste den Einmarsch Russlands in die Ukraine, der eine Verletzung des Völkerrechts und der Prinzipien der UN-Charta darstellt. Krieg sollte niemals eine Lösung für ein Problem sein."

Gleichzeitig müsse man als Energieunternehmen weiterhin seiner Verantwortung gegenüber den Kunden gerecht werden, "indem wir dazu beitragen, die Versorgung mit Gas und Strom in Deutschland und Europa zu sichern". Auch habe man eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern. "Daher werden wir unser Geschäft in Russland weiter verantwortungsvoll betreiben. Bestehende Verträge zur Strom- und Gasversorgung in Russland und Europa, für die russische Gasimporte eine wesentliche Rolle spielen, werden wir einhalten."

Knapp 5000 der insgesamt rund 11 500 Uniper-Beschäftigten arbeiten bei der russischen Tochtergesellschaft Unipro, an der Uniper zu rund 84 Prozent beteiligt ist. Uniper selbst gehört mehrheitlich zum finnischen Fortum -Konzern.

Uniper sicherte der Bundesregierung seine Unterstützung zu: "Selbstverständlich können sich die westlichen Regierungen auf unsere Unterstützung verlassen." Uniper sei mit seiner Expertise in den Bereichen Gasversorgung, -handel und -speicherung ein Teil der Lösung. "Wir haben bereits Maßnahmen ergriffen, um eine diversifizierte und sichere Energieversorgung zu gewährleisten, die in Zukunft noch robuster werden wird", zitierte die "Rheinische Post" weiter. Zur Frage russischer Gaslieferungen nach Deutschland sagte der Uniper-Sprecher am Mittwochnachmittag der Deutschen Presse-Agentur dpa: "Stand heute fließt Gas vertragsgemäß."/tob/DP/men

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