EU-Kommission legt Plan für Alternativen zu russischem Gas vor

dpa-AFX · Uhr

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Wegen der schweren Spannungen mit Russland sucht die EU neue Wege, um möglichst schnell unabhängig von russischem Gas zu werden. Dafür will die Brüsseler EU-Kommission an diesem Dienstag (15.30 Uhr) einen Plan mit möglichen Maßnahmen vorlegen. Laut einem Entwurf sollen die EU-Staaten sicherstellen, dass ihre Gasspeicher bis Oktober zu mindestens 80 Prozent gefüllt sind. Dafür sollen etwa neue Quellen für Gasimporte gefunden werden, insbesondere für Flüssiggas (LNG).

Darüber hinaus plant die EU-Kommission einen "Pakt für erneuerbare Energien", um die Gasnutzung zu reduzieren und den Ausbau von Solarenergie, Wind- und Wasserkraft anzukurbeln. Genehmigungsverfahren für Ökostromprojekte sollen beschleunigt und neue Investoren angelockt werden. EU-Staaten sollen laut dem Entwurf Geld aus dem CO2-Emissionshandel in Projekte mit erneuerbaren Energien stecken. Bis 2030 sollten zudem jährlich rund 35 Milliarden Kubikmeter Biogas in der EU produziert werden.

Die EU ist stark von russischem Gas abhängig, rund 40 Prozent des importierten Gases in der Union kommt aus Russland. Schon vor dem Krieg in der Ukraine waren die Gaspreise in der EU angestiegen, unter anderem wegen einer hohen Nachfrage während der Erholung von der Corona-Pandemie. Es wir nun befürchtet, dass die Preise noch stärker steigen oder dass Gasimporte aus Russland ganz gestoppt werden könnten. Verschiedene Politiker und Organisationen haben bereits ein Einfuhrverbot für russisches Gas gefordert, um Moskau unter Druck zu setzen./dub/DP/stw

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