Ukraine und Lockdowns belasten China-Geschäft deutscher Firmen

dpa-AFX · Uhr

PEKING (dpa-AFX) - Der Krieg in der Ukraine sowie harte Corona-Maßnahmen belasten das Geschäft deutscher Unternehmen in China schwer. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Deutschen Handelskammer in China gaben mehr als die Hälfte (57 Prozent) der befragten Mitglieder an, dass die aktuelle geopolitische Krise die China-Strategie der Unternehmen beeinflussen werde.

Rund ein Drittel (32 Prozent) der Firmen rechneten damit, dass neue Investitionen in China ausgesetzt werden könnten. Zehn Prozent gaben an, dass sie sich ganz aus China zurückziehen könnten, während 27 Prozent die Verlegung von Aktivitäten in andere asiatische Märkte beschleunigen wollen.

Auch die angespannte Corona-Lage in China hat laut der Umfrage deutliche Auswirkungen auf deutsche Firmen vor Ort. Die gegenwärtigen Corona-Präventionsmaßnahmen führen demnach dazu, dass 51 Prozent der Unternehmen eine vollständige Störung oder schwerwiegende Auswirkungen auf Logistik, Lagerhaltung und Lieferketten meldeten.

"Was Unternehmen jetzt brauchen, sind Anzeichen von Stabilität. Wir ermutigen die chinesische und europäische Führung, auf dem bevorstehenden EU-China-Gipfel positive Signale zu senden, um zum Weltfrieden beizutragen", teilte der Kammer-Vorstand in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Zudem riefen die deutschen Firmen die chinesische Führung zu mehr Transparenz bei den Corona-Maßnahmen auf. Eine rechtzeitige und transparente Kommunikation sei "dringend erforderlich". Am Montag hatte in Shanghai, der wichtigsten Wirtschaftsmetropole des Landes, ein sehr kurzfristig verkündeter Lockdown begonnen, der auch viele deutsche Unternehmen überraschte.

An der Blitzumfrage beteiligten sich nach Angaben der Kammer 391 der mehr als 2100 Mitgliedsunternehmen./jpt/DP/eas

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