dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 01.04.2022 - 17.00 Uhr

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USA: Beschäftigung steigt schwächer als erwartet

WASHINGTON - Die US-Wirtschaft hat im März weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft seien 431 000 Stellen hinzugekommen, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit 490 000 neuen Stellen gerechnet.

USA: Arbeitslosigkeit fällt überraschend deutlich

WASHINGTON - In den USA ist die Arbeitslosigkeit im März erneut gesunken. Die Arbeitslosenquote fiel gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang auf 3,7 Prozent gerechnet.

USA: Löhne steigen wie erwartet

WASHINGTON - In den USA hat sich die Lohnentwicklung im März wie erwartet beschleunigt. Die durchschnittlichen Stundenlöhne seien im Monatsvergleich um 0,4 Prozent gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit diesem Anstieg gerechnet. Im Monat zuvor waren die Löhne nur um revidiert 0,1 Prozent gestiegen.

USA: Bauausgaben steigen schwächer als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Bauausgaben im Februar schwächer als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich legten sie um 0,5 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet. Allerdings wurde das Januar-Plus von zuvor 1,3 Prozent auf 1,6 Prozent nach oben revidiert.

USA: Industriestimmung trübt sich überraschend ein

TEMPE - Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im März überraschend verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel zum Vormonat um 1,5 Punkt auf 57,1 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Freitag in Tempe mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt einen Anstieg auf 59,0 Punkte erwartet.

ROUNDUP 2: Inflation im Euroraum springt auf 7,5 Prozent - Druck auf EZB wächst

FRANKFURT/LUXEMBURG - Die Teuerung hat sich auch im Euroraum drastisch erhöht und ist auf ein Rekordniveau über sieben Prozent geschnellt. Das setzt Europas Währungshüter unter Druck, nach Jahren der Billig-Geld-Flut die Zinswende einzuleiten. "Die Inflationsrate ist erneut erheblich höher ausgefallen als erwartet", stellte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel am Freitag fest. "Die Inflationsdaten sprechen eine deutliche Sprache. Die Geldpolitik darf nicht die Gelegenheit verpassen, rechtzeitig gegenzusteuern."

ROUNDUP: Industriestimmung im Euroraum trübt sich deutlich ein

LONDON - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich infolge des Ukraine-Kriegs deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (ehemals IHS Markit) fiel zum Vormonat um 1,7 Punkte auf 56,5 Zähler, wie S&P am Freitag in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit etwas mehr als einem Jahr. Die Erstschätzung wurde um 0,5 Punkte nach unten korrigiert.

Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland steigt weiter

WIESBADEN - Bei den Baugenehmigungen für Wohnraum in Deutschland geht es weiter aufwärts. Im Januar bewilligten die Behörden den Neu- oder Umbau von 29 951 Wohnungen und damit 8,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag anhand vorläufiger Zahlen mitteilte.

Ifo: Materialmangel in Industrie verschärft sich wegen Ukraine-Krieg

MÜNCHEN - Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich nach Erkenntnissen des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo weiter verschärft. 80,2 Prozent der Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen, teilten die Münchner Experten am Freitag mit. Im Februar waren es 74,6 Prozent. "Die Attacke auf die Ukraine hat die Lage für viele Unternehmen nochmals verschlechtert", sagte Ifo-Umfragenleiter Klaus Wohlrabe laut Mitteilung. Es seien neue Probleme in den Lieferketten hinzugekommen. 17 Prozent der Industriefirmen importierten zum Beispiel aus Russland.

China: Caixin-Einkaufsmanagerindex fällt stärker als erwartet

PEKING - In China hat sich die Stimmung in den kleineren und mittleren Industrieunternehmen im März deutlich stärker eingetrübt als erwartet. Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobene Einkaufsmanagerindex sank nach Angaben vom Freitag wegen der in China wieder verschärften Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs um 2,3 Zähler auf 48,1 Punkte. Das Stimmungsbarometer fiel damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2020, als der Ausbruch der Corona-Pandemie den Indikator auf ein Rekordtief gedrückt hatte. Experten hatten zwar mit einem Rutsch unter die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Zählern gerechnet, dabei aber nur einen Rückgang auf 49,9 Punkte auf dem Zettel.

Großbritannien: Industriestimmung fällt auf 13-Monats-Tief

LONDON - Die Stimmung in der britischen Industrie hat sich im März etwas stärker verschlechtert als erwartet. Der von S&P Global (ehemals IHS Markit) erhobene Einkaufsmanagerindex gab im Vergleich zum Vormonat um 2,8 Punkte auf 55,2 Punkte nach, wie die Marktforscher gemäß einer zweiten Schätzung am Freitag in London mitteilten. Dies sei der niedrigste Stand seit 13 Monaten.

Stimmung in Japans Industrie trübt sich wieder ein

TOKIO - Die Stimmung in den Manageretagen der japanischen Großindustrie hat sich erstmals seit sieben Quartalen wieder eingetrübt. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Quartalsumfrage ("Tankan") der japanischen Notenbank hervorgeht, sank der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen zum März auf plus 14 nach plus 17 drei Monate zuvor. Ein positiver Index bedeutet aber, dass die Optimisten weiterhin in der Mehrheit sind.

ROUNDUP/Auf Konfrontationskurs: Chinas Russland-Nähe belastet Gipfel mit EU

BRÜSSEL/PEKING - Spitzenvertreter der EU haben versucht, die chinesische Führung zu einer klaren Distanzierung von Russlands Krieg gegen die Ukraine bewegen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel kamen dazu am Freitag per Videokonferenz erst mit Regierungschef Li Keqiang und dann mit Staats- und Parteichef Xi Jinping zusammen.

ROUNDUP 3: Gazprom liefert weiter Gas - dennoch große Sorgen in der Wirtschaft

BERLIN/MOSKAU - Nach der von Russland verfügten Umstellung der Gas-Zahlungen auf Rubel liefert Russland eigenen Angaben zufolge den Rohstoff weiter in großem Umfang für den Transit durch die Ukraine nach Europa. Am Freitag würden 108,4 Millionen Kubikmeter Gas durch das Leitungssystem gepumpt, sagte der Sprecher des Energieriesen Gazprom , Sergej Kuprijanow, der Agentur Interfax zufolge. Das entspricht fast der vertraglich möglichen maximalen Auslastung.

Kreml: Rubelzahlung für Gas verlässliche Lösung für Russland

MOSKAU - Russland hat die Umstellung auf Rubelzahlungen für seine Gaslieferungen an den Westen als derzeit günstigste Lösung für sich bezeichnet. Die neue Regelung sei nicht in Stein gemeißelt und könne wieder geändert werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Freitag. "Aber unter den gegenwärtigen Bedingungen ist der Rubel die bevorzugte und am ehesten verlässliche Variante", sagte Peskow. Der Übergang zu Rubelzahlungen bedeute auch nicht, dass bei Ausbleiben von Geld sofort die Lieferungen eingestellt würden.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jkr

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