DGAP-Adhoc: Ad Hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR Jungfraubahn-Gruppe erzielt nahezu ausgeglichenes Ergebnis (deutsch)

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Ad Hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR Jungfraubahn-Gruppe erzielt nahezu ausgeglichenes Ergebnis

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Jungfraubahn Holding AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis
Ad Hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR Jungfraubahn-Gruppe erzielt nahezu
ausgeglichenes Ergebnis

07.04.2022 / 06:35 CET/CEST
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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7. April 2022

Ad Hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Jungfraubahn-Gruppe erzielt nahezu ausgeglichenes Ergebnis

Die Jungfraubahn Holding AG teilt in einer Ad Hoc-Mitteilung gemäss Art. 53
Kotierungsreglement mit, dass sie im Geschäftsjahr 2021 mit einem
Jahresverlust von 0,2 Millionen Franken ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis
ausweisen kann. Insgesamt erarbeitete die Jungfraubahn-Gruppe einen
Betriebsertrag von 130,8 Millionen Franken, was einer Verbesserung um 5,1
Millionen Franken gegenüber 2020 entspricht. Erfreulich ist die Steigerung
des EBITDA um 29,1% auf 28,7 Millionen Franken. Das gelang, obschon die
weltweite Pandemie auch das Geschäftsjahr 2021 stark negativ beeinflusste
und der für die Jungfraubahn-Gruppe so wichtige internationale Reiseverkehr
weitgehend ausblieb. Mit dem Krieg in der Ukraine und dessen einschneidenden
Folgen für die Bevölkerung bleibt die Weltlage sehr unsicher. In welchem
Ausmass dadurch der interkontinentale Tourismus beeinflusst wird, ist noch
nicht absehbar.

Im Geschäftsjahr 2021 blieben die Gäste aus den Fernmärkten aufgrund der
vielerorts bestehenden Reiserestriktionen erneut weitgehend aus. Das seit
Mitte März 2020 eingebrochene Gruppengeschäft sowie der gesamte
interkontinentale Tourismus konnte sich bisher nur leicht erholen. Trotz dem
schwierigen Marktumfeld erwirtschaftete die Jungfraubahn-Gruppe im 2021
einen EBITDA von 28,7 Millionen Franken.

Der Betriebsertrag betrug 130,8 Millionen Franken, was einer Steigerung um
5,1 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich mit dem
Rekordjahr 2019 liegt der Betriebsertrag 2021 um 92,5 Millionen Franken
tiefer. Der Verkehrsertrag belief sich auf 78,7 Millionen Franken und lag
damit 3,0 Millionen Franken über dem Vorjahr. Während der Verkehrsertrag bei
den Segmenten «Jungfraujoch - Top of Europe» und «Erlebnisberge» zugenommen
hat, musste im «Wintersport» ein Rückgang von 1,9 Millionen Franken
registriert werden. Nach wie vor liegen die Verkehrserträge mehr als 50%
unter dem Vorkrisenniveau.

Sparmassnahmen fortgesetzt

Der nach Ausbruch der Krise eingeleitete Sparkurs wurde 2021 fortgesetzt. So
gelang es, den Betriebsaufwand um weitere 1,4 Millionen Franken auf 102,0
Millionen Franken zu reduzieren. Damit fällt der Aufwand um 15,3% tiefer aus
als im letzten Vorkrisenjahr 2019. Das ist bemerkenswert, da im Dezember
2020 mit dem Eiger Express, dem Parkhaus beim Grindelwald Terminal, einem
neuen Shop und vier zusätzlichen Gastronomiebetrieben die Geschäftstätigkeit
wie geplant ausgebaut wurde. Auch 2021 leistete ein Grossteil der
Belegschaft Kurzarbeit. Das war und ist zentral, um die Arbeitsplätze in der
Region zu sichern und den Betrieb bei entsprechender Nachfrage wieder
hochzufahren.

Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund der vollständigen Inbetriebnahme
des V-Bahn-Projekts um 6,2 Millionen Franken auf 39,6 Millionen Franken. Im
Berichtsjahr stellte die Jungfraubahn-Gruppe für besonders stark von
Umsatzverlusten betroffene Betriebsteile Gesuche um Härtefallunterstützung.
Die vom Kanton verfügte Härtefallunterstützung im Umfang von 11,6 Millionen
Franken ist als ausserordentlicher Ertrag ausgewiesen. Schliesslich
resultiert nach Steuern ein Jahresverlust von -162'000 Franken (2020 waren
es -9,6 Millionen Franken).

Die Konzernbilanz per 31. Dezember 2021 weist ein Eigenkapital von
unverändert 597,0 Millionen Franken aus. Dies entspricht einer sehr soliden
Eigenkapitalquote von 72,9%. Im Fremdkapital von 222,2 Millionen Franken
sind Finanzverbindlichkeiten von 135,0 Millionen Franken enthalten. Davon
sind lediglich 45,0 Millionen Franken (gleich wie im Vorjahr) verzinsliche
Bankverbindlichkeiten der Jungfraubahn Holding AG.

Hinzu kommt ein Kredit zur Rollmaterialfinanzierung der Bergbahn
Lauterbrunnen-Mürren AG von 6,1 Millionen Franken im Rahmen der Erneuerung
der Mürrenbahn. Die übrigen 83,9 Millionen Franken sind nicht verzinsliche,
grösstenteils bedingt rückzahlbare Darlehen der öffentlichen Hand
insbesondere zur Finanzierung von Bahninfrastrukturen.

Jungfraujoch - Top of Europe

Das Jungfraujoch - Top of Europe bleibt trotz Pandemie das bedeutendste
Segment der Jungfraubahn-Gruppe. Dies, obwohl die negativen Auswirkungen von
Covid-19 in diesem Segment am grössten sind. So lag die Gästezahl zwar 0,7%
über dem Vorjahr aber 65,4% unter dem letzten Vorkrisenjahr 2019. Der
Nettoumsatz stieg um 5,1 Millionen Franken beziehungsweise 7,4%, auf 74,3
Millionen Franken. Die ausbleibenden Gäste aus Asien konnten mit
Besucherinnen und Besuchern aus der Schweiz, Europa und im zweiten Halbjahr
aus USA und den Golfstaaten bei Weitem nicht kompensiert werden. Auf Stufe
EBITDA resultierten 6,6 Millionen Franken, was einer Steigerung um 3,5
Millionen im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Erlebnisberge

Ein erfreuliches Ergebnis weist das Segment Erlebnisberge auf. Der
Nettoumsatz stieg um 21,4% auf 20,5 Millionen Franken und der EBITDA um
55,6% auf 9,1 Millionen Franken. Die einzelnen Bahnen entwickelten sich
dabei unterschiedlich. Die Harderbahn konnte ihre Frequenzen um 36,1%
steigern und erzielte damit das drittbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Auch
der Firstbahn gelang eine deutliche Steigerung im Ausflugsverkehr. Bei der
Mürrenbahn resultierte ein Rückgang der Frequenzen, was unter anderem auf
die beiden mehrwöchigen Unterbrüche wegen der Erneuerungsarbeiten
zurückzuführen ist.

Wintersport

Keine Steigerung verzeichnet das Segment Wintersport. Die Zahl der Skier
Visits (Erstzutritte) in der gesamten Jungfrau Ski Region
(Kooperationsprodukt, an dem die Jungfraubahn-Gruppe mit über 60% beteiligt
ist) lag mit 898'300 im Rahmen von 2020. Die Tatsache, dass die Gastronomie
in der Saison 2020/2021 auf ein Take-away-Angebot reduziert werden musste,
dämpfte die Nachfrage im Wintersport erheblich. Der Nettoumsatz lag mit 29,4
Millionen Franken um 0,9% unter dem Vorjahr. Auf Stufe EBITDA erreicht das
Segment Wintersport 2,2 Millionen Franken, was einem Rückgang von 1,5
Millionen Franken im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 entspricht.

    Segmentinformationen
    Tausend CHF                            2021     2020  Veränderung in %
    Segmentumsätze
    Nettoumsatz Jungfraujoch             74'320   69'214              7,4%
    Nettoumsatz Erlebnisberge            20'457   16'849             21,4%
    Nettoumsatz Wintersport              29'422   29'675             -0,9%
    Nettoumsatz übrige Segmente*         42'899   42'239              1,6%
    Elimination konzerninterne Umsätze  -36'341  -32'326             12,4%
    Total Betriebsertrag                130'757  125'651              4,1%
*Zu den übrigen Segmenten zählen insbesondere das Kraftwerk der
Jungfraubahn, die Jungfraubahnen Management AG sowie die Parkhäuser in
Grindelwald und Lauterbrunnen.

Investitionen

Insgesamt betrug das Investitionsvolumen der Jungfraubahn-Gruppe im
vergangenen Jahr 65,3 Millionen Franken. Davon entfielen 27,9 Millionen
Franken auf das V-Bahn-Projekt. Die Investitionen in das Generationenprojekt
konnten damit abgeschlossen werden. Insgesamt betragen diese 354 Millionen
Franken und liegen damit rund 10% über der ursprünglichen Planung. Davon
sind über 5% Mehrwerte. Zum V-Bahn-Projekt gehören nebst den Kernelementen
Eiger Express, Grindelwald Terminal und Parkhaus die bereits früher
realisierten Erneuerungen des Rollmaterials bei der Wengernalp- und der
Jungfraubahn.

Das zweite Grossprojekt in der Jungfraubahn-Gruppe ist das
Erneuerungsprogramm der BergbahnLauterbrunnen-Mürren, welches als Teil des
abgeltungsberechtigten Verkehrs durch den Kanton Bern finanziert wird. Für
die gesamte Erneuerung der Mürrenbahn sind Investitionen von gut 50
Millionen Franken vorgesehen. 2021 wurden 15,3 Millionen Franken in den
Ersatz des Rollmaterials, die Trassenerneuerung, den Ausbau der Station und
der Werkstätte Grütschalp sowie die Station Winteregg investiert. Die
umfassende Erneuerung soll bis 2023 abgeschlossen sein.

Auf dem Jungfraujoch konnte die erneuerte Bahnhofshalle mit dem Gleis 3 in
Betrieb genommen werden. Zudem startete die Sanierung des Dachs des
Gletscherrestaurants. Für diese beiden Investitionsprojekte wurden 7,9
Millionen Franken investiert. Die Wengernalpbahn beschafft neues
Rollmaterial für den «Wengen Shuttle». Speziell die Gäste auf der Fahrt von
Lauterbrunnen nach Wengen werden davon profitieren. 2021 fielen Anzahlungen
von insgesamt 5,2 Millionen Franken an.

    Kennzahlen der Konzernrechnung
    Tausend CHF                         2021     2020  Veränderung in %
                                                                      %
    Betriebsertrag                   130'757  125'65-              4,1%
                                                    1
    Verkehrsertrag                    78'678   75'643              4,0%
    EBITDA                            28'741   22'262             29,1%
    Jahresergebnis                      -162   -9'681            -98,3%
    Free Cashflow                    -25'296  -93'34-            -72,9%
                                                    2
    Personalbestand                      637      665             -4,2%
    (Vollzeitstellen)
                                        2021     2020  Veränderung in %
                                                                      %
    Dividende                            0.0      0.0              0,0%
                                    (Antrag)
Ausblick

Während sich die Erholung der Märkte aufgrund der corona-bedingten
Reiserestriktionen um rund ein halbes Jahr verschoben hat, wurden in der
Schweiz und einigen europäischen Ländern die Schutzmassnahmen aufgrund der
oft milden Verläufe dieser neuen Variante weitgehend aufgehoben. Dies ist
ein wichtiger Schritt in Richtung Normalisierung. Die Erholung der
Reisetätigkeit ist jedoch nachgelagert.

Die weitere Entwicklung der Pandemie sowie die aktuell angespannte Weltlage
aufgrund der kriegerischen Ereignisse in der Ukraine werden den
Geschäftsgang der Jungfraubahn-Gruppe im laufenden Jahr beeinflussen. Die
Folgen sind zurzeit nicht abschätzbar.

Durch die Pandemie wurde die Verlagerung vom Gruppen- auf das FIT-Geschäft
(Free Independent Traveller) beschleunigt. Die damit verbundenen Bedürfnisse
nach mehr Komfort, schnellem Reisen und geordneten Abläufen können gerade
dank der V-Bahn beim Eiger Express, der neuen Umsteigesituation im
Grindelwald Terminal und am Eigergletscher erfüllt werden. Aus den
Erfahrungen des ersten Betriebsjahres wurden unter anderem die
Besucherführung, die Signaletik sowie die digitale Gästelenkung weiter
optimiert. So ist der Betrieb für die Aufnahme eines künftigen
Normalbetriebs bestens vorbereitet. Zudem kann mit den guten Anschlüssen der
V-Bahn ans Netz des öffentlichen Verkehrs (öV) der nach wie vor bestehenden
Zurückhaltung der Gäste gegenüber der öV-Nutzung in Folge der Pandemie
entgegengewirkt werden.

Die Produkte der Jungfraubahn-Gruppe bauen auf einem intakten natürlichen
und gesellschaftlichen Umfeld auf. Nicht nur deshalb gewichtet das
Unternehmen eine nachhaltige Entwicklung hoch.

Daher haben der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung anhand der
Sustainable Development Goals (kurz SDG's) die zu bearbeitenden
Nachhaltigkeitsziele festgelegt. Die dazugehörende Umsetzung wird
schrittweise erfolgen und sich auch in der Berichterstattung widerspiegeln,
wie dies bereits im aktuellen Geschäftsbericht der Fall ist.

Geschäftsbericht und Anträge an GV

Die Generalversammlung der Jungfraubahn Holding AG wird am 16. Mai 2022 in
Interlaken durchgeführt. Zum ersten Mal nach zwei Jahren findet diese wieder
mit den physisch anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre statt. Aufgrund der
weiterhin herausfordernden Situation schlägt der Verwaltungsrat vor, auf
eine Dividende zu verzichten.

Als Nachfolger des langjährigen VR-Präsidenten Prof. Dr. Thomas Bieger wird
Heinz Karrer zur Wahl als neuer Präsident vorgeschlagen. Neu in den
Verwaltungsrat gewählt werden sollen Catherine Mühlemann und Thomas Ruoff,
wie die Jungfraubahn Holding AG bereits am 24. Februar 2022 kommuniziert
hat.

Der Geschäftsbericht der Jungfraubahn Holding AG wurde für das Berichtsjahr
2021 als Online-Ausgabe erstellt. Der Online-Geschäftsbericht ist unter
folgendem Link veröffentlicht:

- Geschäftsbericht 2021: www.jungfrau.ch/geschaeftsbericht

- Link zur Traktandenliste der Generalversammlung 2022:
www.jungfrau.ch/generalversammlung/

- Link:

https://www.jungfrau.ch/de-ch/unternehmen/investoren/jungfraubahn-holding-ag/ad-hoc-mitteilung-gemaess-art-53-kr/

Zusatzmaterial zur Meldung:


Datei:
https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=fd7db4246a7dc436f3d94dae3a72e8af
Dateibeschreibung: Ad Hoc-Mitteilung laut Art. 53 KR - Jungfraubahn-Gruppe
erzielt nahezu ausgeglichenes Ergebnis

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Ende der Ad-hoc-Mitteilung

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   Sprache:          Deutsch
   Unternehmen:      Jungfraubahn Holding AG
                     Harderstrasse 14
                     3800 Interlaken
                     Schweiz
   Telefon:          +41 33 828 71 11
   Fax:              +41 33 828 72 64
   E-Mail:           info@jungfrau.ch
   Internet:         www.jungfrau.ch
   ISIN:             CH0017875789
   Valorennummer:    A0CACJ
   Börsen:           Freiverkehr in Frankfurt, Stuttgart; SIX Swiss
                     Exchange
   EQS News ID:      1322191



   Ende der Mitteilung    EQS News-Service
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1322191 07.04.2022 CET/CEST

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