SAF-Holland: Alte Liebe rostet nicht - nächster Anlauf Haldex zu übernehmen

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Quelle: Homepage SAF-Holland

Geduld zahlt sich aus. Auch an der Börse oder bzw. bei Übernahmen. Bereits vor 6 Jahren wollte SAF-Holland den schwedischen Bremsenhersteller Haldex übernehmen. Damals boten die Franken 450 Millionen Euro und stiegen wenig später aus einem Bieterwettbewerb aus. Diesmal könnte SAF-Holland deutlich günstiger an das schwedische Unternehmen kommen.

SAF-Holland biete 66 schwedische Kronen je Aktie in bar, teilten die Franken am Mittwoch mit. Das Übernahmeangebot entspreche einer Prämie von 46,5 Prozent auf den Vortagesschlusskurs der Haldex-Aktien an der Nasdaq Stockholm. Dies sei der endgültige Angebotspreis.

Der Gesamtwert des Angebots liegt damit bei umgerechnet 307 Millionen Euro. Das Board of Directors von Haldex empfehle den Aktionären von Haldex einstimmig, das Angebot anzunehmen, teilte SAF-Holland weiter mit. Die Annahmefrist soll voraussichtlich um den 4. Juli beginnen und bis 16. August laufen.

Haldex ist den Angaben zufolge ein Hersteller von Bremssystemen wie Druckluft-Scheibenbremsen (ADB) und automatischen Bremsnachstellern (ABA) sowie von Luftfederungen für schwere Lkw, Busse und Anhänger. Zu den Kunden gehören große Hersteller von Lkw, Bussen und Trailern in Nordamerika, Europa und Asien. Das Unternehmen erzielte 2021 einen Umsatz von etwa 455 Millionen Euro.

Aktie im Minus

Trotz möglicher Synergien äußerte sich ein Händler kritisch dazu, dass die Offerte vollständig auf Barmitteln basiere. Derzeit sei dies am Markt wohl nicht so gerne gesehen, urteilte der Börsianer. Er betonte außerdem, die Konditionen seien nicht so, als ob der Deal nicht noch scheitern könne. Entsprechend fiel der Aufschlag auf die Haldex-Titel im Tradegate-Handel kleiner aus als die 46,5 Prozent.

Die Aktionäre von SAF-Holland können dem Deal heute nichts positives abgewinnen. Die Aktie liegt über 4 Prozent im Minus. 

Einen lachenden Dritten könnte es noch geben

Börsianer sahen aber auch positive Folgeeffekte der Offerte für andere Branchenwerte: Knorr-Bremse als ehemaliger Übernahmeinteressent und heutiger Haldex-Aktionär könne von der Offerte profitieren, hier legten die Papiere vorbörslich 1,3 Prozent zu. Eine voranschreitende Konsolidierung sei aber auch generell gut für die Autozulieferbranche, hieß es.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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