Australischer Fonds muss Übernahmeangebot für Flughafen Wien legen

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Wien (Reuters) - Der australische Fonds IFM als Großaktionär des Flughafens Wien hat seine Anteile auf über 40 Prozent aufgestockt und muss nun ein Pflichtangebot vorlegen.

Das Angebot richte sich an den Streubesitz, eine mehrheitliche Übernahme werde aber nicht angestrebt, sagte Werner Kerschl, Executive Director von IFM Investors, am Montag. Die Flughafen-Aktie legte um knapp 24 Prozent zu.

"Das Übernahmeangebot ist nach österreichischem Recht erforderlich, allerdings streben wir keine mehrheitliche Kontrolle über das Unternehmen an", sagte Kerschl. Man erwarte auch nicht, dass die Stadt Wien und das Land Niederösterreich, die jeweils 20 Prozent halten, ihre Anteile am Flughafen Wien verkaufen.

Der Flughafen Wien wollte sich vorerst nicht zu dem Pflichtangebot nicht äußern. Es werde ein Gutachten erstellt und der Vorstand werde innerhalb der vorgegebenen Frist eine Stellungnahme abgeben, sagte ein Sprecher. Bei der Stadt Wien und dem Land Niederösterreich, die beiden Aktionäre sind über einen Syndikatsvertrag miteinander verbunden, war zunächst niemand erreichbar. Die Agentur APA hatte berichtet, es sei nicht geplant, Anteile am Flughafen Wien abzugeben.

Die Airports Group Europe, eine indirekte Tochter von IFM, besitze inzwischen über 40 Prozent des Grundkapitals vom Flughafen und biete nun 33,0 Euro je Aktie, teilte IFM mit. Laut Angaben auf der Internetseite des Flughafen hielt IFM zuletzt 39,9 Prozent. Der Angebotspreis entspreche einer Prämie von 25,5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des letztes Handelstages vor dieser Ankündigung und einer Prämie von 21,3 Prozent gegenüber dem Durchschnittskurs der letzten sechs Monate, so der Investor. "Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in der Luftfahrtbranche sind wir von den starken Fundamentaldaten des Flughafen Wien und von Österreich als attraktiver Investitionsstandort überzeugt", sagte Kerschl.

Neben der Stadt Wien und dem Land Niederösterreich hält die Mitarbeiterstiftung zehn Prozent, weitere etwa zehn Prozent sind im Streubesitz.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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