Vulcan Energy: Aktie hebt ab - Stellantis steigt bei deutscher Tochter ein

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Quelle: T. Schneider/Shutterstock.com

Der nächste große Autobauer hat sich sein Teil vom Lithium-Kuchen abgeschnitten. Diesmal ist es Stellantis und der Autobauer beteiligt sich mit 50 Millionen Euro am Karlsruher Lithium-Förderer Vulcan Energie Ressourcen und wird damit zweitgrößter Anteilseigner. Das deutsche Unternehmen ist eine 100 prozentige Tochter des gleichnamigen Unternehmens aus Australien. Während die Aktie aus Down Under einen Satz von fast 20 Prozent macht, kommt bei Stellantis kein Kaufinteresse auf. 

50 Millionen für die Sicherung von Batteriematerialien 

Der niederländische Autobauer steigt mit 50 Millionen Euro beim Karlsruher Lithium-Förderer Vulcan Energie Ressourcen ein und wird damit zweitgrößter Anteilseigner. Mit der Finanzierung soll die geplante Produktionserweiterung im Oberrheingraben vorangetrieben werden, teilte Vulcan Energie am Donnerstagabend mit. Die Investition sei "ein wichtiges Statement eines der größten Automobilhersteller der Welt für die Transformation hin zu einer nachhaltigen und strategischen Beschaffung von Batteriematerialien", sagte Geschäftsführer Horst Kreuter. Zu Stellantis gehören Marken wie Peugeot, Opel, Citroën und Fiat.

Lithium "Made in Germany"

Vulcan produziert geothermische Energie im Oberrheingraben und plant, Lithiumhydroxid ohne fossile Brennstoffe und klimaneutral zu produzieren. Das Lithium wird mit chemischen Prozessen aus dem Thermalwasser gelöst. Das Metall ist als Schlüsselelement in Lithium-Ionen-Batterien begehrt. Größere Vorkommen gibt es auch in Südamerika und Australien, wo Lithium unter anderem im Bergbau gewonnen wird. Die Gewinnung in Deutschland steht erst am Anfang.

Die Vulcan Energie Ressourcen GmbH in Karlsruhe wurde 2020 gegründet und ist der deutsche Ableger der australischen Vulcan-Gruppe. 2021 ging eine Pilotanlage in Landau in der Pfalz in Betrieb.

"Diese strategische Investition in ein führendes Lithium-Unternehmen wird uns helfen, eine belastbare, nachhaltige Wertschöpfungskette für unsere europäische Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge zu schaffen", sagte Stellantis-Chef Carlos Tavares. "Wir kämpfen gemeinsam gegen die globale Erderwärmung und bieten unseren Kundinnen und Kunden saubere, sichere und erschwingliche Mobilität.

"Die Unternehmen verlängerten ihren vergangenes Jahr geschlossenen Abnahmevertrag um fünf Jahre auf 2035. Vulcan will Stellantis über zehn Jahre zwischen 81 000 und 99 000 Tonnen Lithiumhydroxid liefern.  

Ein gutes Duett für das Depot

Beide Aktien haben in den vergangenen Wochen und Monaten im Sog der allgemeinen Rezessions-Ängste kräftig Federn gelassen. Für langfristig orientierte Anleger könnte dieser Rückgang allerdings eine Chance sein. Trotz aller Probleme in der Lieferkette und einer hohen Inflation schlagen sich die Autobauer in der aktuellen Situation mehr als passabel. Aktuell gibt es die weltweite Nummer 5 - Stellantis - für einen KGV unter 3. In normalen Zeiten wäre das ein unglaubliches Schnäppchen. 

Anleger, die davon ausgehen, dass es im zweiten Halbjahr wieder zur Entspannungen in der Lieferkette kommt und spätestens 2023 wieder etwas mehr Ruhe in die ganze Sache einkehrt, die können jetzt bei der Aktie einsteigen. 

Es ist zwar nicht auszuschließen, dass der Kurs von Stellantis im Sog der allgemeinen Marktstimmung noch ein Stück tiefer fallen könnte, aber auf lange Sicht überwiegen klar die Chance als das Risiko. 

Ähnliches gilt für Vulcan Energy. Da die Australier noch nicht profitabel arbeiten, sind die aktuellen Zinserhöhungen der Notenbanken Gift für die Aktie . Langfristig wird Lithium allerdings ein stark nachgefragtes Produkt bleiben und Vulcan hat nicht nur eine Abnahme-Vereinbarung mit Stellantis getroffen. Vor dem Deal mit dem niederländischen Autobauer hat sich bereits VW sein Stück vom Lithium-Kuchen aus dem Oberrheingraben gesichert und auch Renault hat eine Abnahmevereinbarung mit der deutschen Tochter der Australier getroffen. 

Aus unser Sicht sind die neuen Geschäftspartner ein gutes Duett für das Depot. In spätestens zwei Jahren dürften sich Anleger, die jetzt einsteigen, über den Schritt freuen. Bei Vulcan Energy sollte zuvor allerdings eine kleine Beruhigung im Kurs abgewartet werden. 

Mit Material von dpa-AFX

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