Siemens beteiligt sich an US-Ladestations-Netz von VW

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Detroit/München (Reuters) - Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen hat einen Mit-Investor für sein Netz von Elektro-Schnellladestationen in den USA gefunden.

Der Münchner Technologiekonzern Siemens beteiligt sich mit einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag an der 2017 gegründeten "Electrify America" und bekommt dafür einen Minderheitsanteil an der VW-Tochter, wie die Beteiligten am Dienstag mitteilten. Insgesamt erhalte Electrify America eine Kapitalspritze von 450 Millionen Dollar, der Rest kommt von VW selbst. "Mit dem zusätzlichen Investment können wir Laden und Energielösungen in den USA und Kanada noch schneller verfügbar machen", sagte VW-Finanzvorstand Arno Antlitz.

Für Siemens sei der Einstieg "Teil eines deutlich größeren Engagements im Elektrifizierungs-Markt", sagte John DeBoer, der Nordamerika-Chef der E-Mobilitäts-Tochter von Siemens. Siemens ist unter anderem auch an dem schwedischen Batterie-Hersteller Northvolt und an dem Electrify-Rivalen ChargePoint beteiligt. Das frische Geld kommt von der Finanzsparte Siemens Financial Services, organisatorisch ist das Thema aber bei der Infrastruktur-Sparte SI angesiedelt.

Electrify America wird beim Einstieg von Siemens insgesamt mit 2,45 Milliarden Dollar bewertet. Volkswagen selbst hatte Electrify America nach dem Dieselskandal zwei Milliarden Dollar über zehn Jahre zugesagt. Reuters hatte vor knapp einem Jahr berichtet, dass VW einen Minderheitsaktionär für die Tochter suche - damals war aber noch von einem Investment von rund einer Milliarde Dollar die Rede. Volkswagen hatte auch auf klassische Infrastruktur-Investoren gehofft. VW-Technik-Vorstand Thomas Schmall betonte, Siemens sei auch ein wichtiger strategischer Technologiepartner.

Electrify-America-Chef Giovanni Palazzo sagte, es bleibe bei dem Ziel, die Ladeinfrastruktur in Nordamerika bis 2026 auf rund 1800 Ladestationen und 10.000 Schnellladegeräte zu verdoppeln. Das Unternehmen arbeitet nicht nur mit VW zusammen, sondern hat auch Vereinbarungen mit konzernfremden Autobauern wie Ford, Hyundai/Kia, BMW, Mercedes, Geely, Volvo und dem Tesla-Rivalen Lucid.

(Bericht von Paul Lienert, Alexander Hübner und Jan Schwartz; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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