Tesla Aktie: Das Aufatmen ist gar nicht so groß - Zahlen bei weiten nicht so schlecht wie befürchtet

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Quelle: Vitaliy Karimov/Shutterstock.com

Was wurde im Vorfeld nicht alles spekuliert. Nach Aussagen von Elon Musk, dass die neuen Fabriken in Texas und Berlin Geldverbrennungs-Öfen sind und dem Rückgang beim Absatz der Elektro-Autos wurde sogar befürchtet, dass Tesla in die roten Zahlen rutschen könnte - alles weit gefehlt. Beim Umsatz liegt Tesla zwar leicht unter den Erwartungen, beim Gewinn je Aktie allerdings drüber. Also unterm Strich steht kein Verlust. Die Anleger atmen auf, die Aktie legt nachbörslich rund 2 Prozent zu. 

Die Zahlen

Mit einem Umsatz von 16,93 Milliarden Dollar konnte Tesla die Erwartungen der Experten nicht ganz erfüllen. Der Autobauer steigerte die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr zwar um 42 Prozent, die Schätzungen lagen allerdings bei  17,1 Milliarden Dollar. Der Aktie schadet es nicht, aber Jubelstürme sind jetzt auch nicht ausgebrochen. Dabei liegt der Gewinn je Aktie deutlich über den Erwartungen. Im Durchschnitt wurde mit einem Gewinn je Aktie von 1,81 Dollar gerechnet. Der Musk-Konzern erreichte 2,26 Dollar je Aktie. In anderen Zahlen bedeutet das: Der Elektroautobauer verdiente unter dem Strich 2,3 Milliarden Dollar und damit 98 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Ein Haar in der Suppe kann gefunden werden

Die Krise in der Automobilindustrie ist natürlich auch nicht spurlos an den Kaliforniern vorbei gegangen. Der Chipmangel, die hohe Inflation und die gestiegenen Rohstoffpreise fordern auch bei Tesla ihren Tribut. Die Bruttomarge im Automobilbereich ist rückläufig. Im zweiten Quartal lag sie bei 27,9 Prozent. Im erste Quartal lag sie noch bei 32,9 Prozent und vor Jahresfrist bei 28,4 Prozent. Tesla ist hier aber kein Einzelfall, sondern diese Probleme treffen die ganze Branche. 

Wollte Musk die Short Seller auf eine falsche Fährte führen

Die im Vorfeld der Zahlen getroffenen Aussagen von Musk, der eingeleitete Stellenabbau und der kräftige Rücksetzer beim Bitcoin waren wirklich keine guten Vorboten für die Zahlen. Vielleicht wollte Musk ja den Short-Sellern, mit denen er ja bekanntlich immer ein Hühnchen zu rupfen hat, einfach nur eins auswischen. Laut MarketWatch sind etwas mehr als 3 Prozent der Tesla-Papiere, die im Umlauf sind, geshortet. Den Shorties dürfte bei der heutigen Reaktion aber auch nicht Angst und Bange werden. Sollte dies der Plan gewesen sein, dann ist er nicht aufgegangen. 

Aktie ist eine gute Halteposition

Die Diskussion, ob der KGV von Tesla zu hoch ist, wollen wir an dieser Stelle nicht wieder führen. Klar ist er im Vergleich zu anderen Autobauern zu hoch, aber das hat die Anleger noch nie gestört oder bei guten Nachrichten davon abgehalten, die Aktie zu kaufen. Die heutigen Zahlen sind allerdings keine so gute Nachricht, dass sie die Aktien in den kommenden Wochen richtig antreiben dürfte. Sie sind gut, aber die Rezessionsängste sind immer noch da und die Tesla-Zahlen können sie nicht wirklich vergessen machen. Daher drängt sich ein Einstieg in die Aktie nicht auf. 

Wir sehen aktuellen bei den "traditionellen" Autobauern ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis. Sie kämpfen mit den gleichen Problemen wie Tesla, haben aber unserer Meinung nach mehr Aufholpotenzial. Anleger, die sich einen Autobauer ins Depot holen möchten, sollten daher lieber einen Blick auf BMW, Mercedes oder VW werfen. 

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