Wo werden Lithium-Aktien in 5 Jahren stehen?

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Lithium-Symbol

Eines der heißesten Themen am Aktienmarkt ist seit Jahren die Elektromobilität. In welche Elektroauto-Aktien sollten Anleger investieren, um die besten Renditen mitzunehmen? Eher Newcomer wie Tesla, etablierte Autohersteller wie Volkswagen oder chinesische E-Auto-Aktien wie BYD? Die Wahl fällt schwer – doch sie haben alle eine Gemeinsamkeit: Ohne Lithium läuft nichts! Vielleicht sind also Lithium-Aktien die beste Option?

Versuchen wir mal, in diesem Kontext die Frage zu beantworten, wo bekannte Lithium-Aktien wie die Albemarle-Aktie (WKN: 890167), Livent-Aktie (WKN: A2N464) und andere in fünf Jahren stehen könnten.

Lithium-Aktien profitieren vom Nachfrageboom

Alle derzeitigen Elektroauto-Akkus setzen auf Lithium als Ladungsträger. Doch während sich Autohersteller mit ihren Elektroauto-Wachstumszielen gegenseitig überbieten, ist der Markt für das weiße Leichtmetall wesentlich träger.

Zwar gibt es geologisch betrachtet mehr als genug Lithium, um die ganze Weltwirtschaft zu elektrifizieren. Aber der Ausbau der Förderung kommt zurzeit nicht hinterher. Die Entwicklung eines neuen Projekts kann schon mal zehn Jahre dauern. Die chemisch herausfordernde Verarbeitung des Rohmaterials zu Lithium-Spezialchemikalien fügt dem Ganzen noch eine Ebene hinzu. Da in den vergangenen Jahren zu wenig investiert wurde, zeichnet sich nun ein Engpass ab.

In der Folge hat sich der Lithium-Preisindex der Research-Firma Benchmark Mineral Intelligence in den letzten zwei Jahren bereits fast verneunfacht. Noch höhere Preise sind nicht ausgeschlossen. Gleichzeitig reißen sich Autohersteller zunehmend um die knappen Kapazitäten und steigen in junge Lithium-Aktien wie die deutsche Vulcan Energy Resources (WKN: A2PV3A) ein.

Hohe Preise, fette Gewinnmargen, starkes Marktwachstum: Das klingt wie ein Eldorado für Lithium-Aktien. Tesla-Boss Elon Musk sagte kürzlich, das Lithiumgeschäft – insbesondere die Verarbeitung des Rohmaterials – sei für interessierte Unternehmer „eine Lizenz zum Gelddrucken“.

Lithium: Welche Risiken bestehen?

Ein nicht zu unterschätzendes Risiko für Rohstoffaktien ist eine Rezession – das gilt auch für Lithium-Aktien. Denn in einem wirtschaftlichen Abschwung fallen die Rohstoffpreise aufgrund der sinkenden Nachfrage. Möglicherweise bewegen wir uns gerade auf eine Rezession zu.

Doch Lithium-Aktien könnten aktuell mit einem blauen Auge davonkommen. Denn derzeit verstärkt der Krieg in der Ukraine den Wunsch vieler Länder, unabhängiger von Öl und Gas zu werden. Auch die Forderung nach mehr Unabhängigkeit von China – einem Land, das in der Lithiumverarbeitung groß ist – wird immer öfter geäußert. Das könnte eine weitere Chance für amerikanische oder europäische Lithium-Aktien sein. So oder so: Die langfristigen Trends, die für steigende Nachfrage nach Lithium sprechen, werden von einer Rezession nicht einfach ausgemerzt.

Lithiumfreie Batterietechnologien wie etwa die Eisen-Salz-Batterien von ESS Inc. oder die Natrium-Akkus von CATL sind aus meiner Sicht ein überschätztes Risiko für Lithium-Aktien. Die Stärken dieser billigen Batterien liegen eher bei den stationären Energiespeichern. Da wir für den grünen Umbau der Weltwirtschaft jede Gigawattstunde brauchen, die wir kriegen können, ist es sehr wahrscheinlich, dass alle Technologien gleichzeitig wachsen werden.

Ein wirkliches, sehr langfristiges Risiko für Lithium-Aktien könnte zunehmendes Recycling sein. Denn mit den schon jetzt erreichbaren Wiedergewinnungsquoten von weit über 90 % sollte die Gewinnung von Batterierohstoffen aus ausrangierten Akkus oder Produktionsausschuss definitiv wirtschaftlich sein. Doch derzeit sind die recyclebaren Mengen noch sehr klein und sie werden erst in ferner Zukunft groß genug sein, um den Hunger der Autohersteller nach Batterien zu stillen.

Welche Lithium-Aktien gibt es?

Eingangs habe ich bereits Albemarle und Livent als „klassische Lithium-Aktien“ aus der westlichen Hemisphäre genannt. Die SQM-Aktie (WKN: 895007) aus Chile ist eine weitere Option, über der jedoch das Risiko der Verstaatlichung schwebt.

Daneben gibt es viele noch in der Entwicklung befindliche Projekte, die für risikofreudigere Anleger spannend sein dürften. Piedmont Lithium (WKN: A2DWL3), Lithium Americas (WKN: A2H65X) oder Standard Lithium (WKN: A2DJQP) sind Beispiele für solche Lithium-Aktien. Gleichzeitig sollte man aber auch nicht wie von der Tarantel gestochen in jeden Lithium-Aktienhype hineinlaufen.

Unterm Strich gibt es viele Gründe, die dafürsprechen, dass sich Lithiumunternehmen in den kommenden Jahren eine goldene Nase verdienen werden. Werden sich die Umsatz- und Gewinnsteigerungen auch in den Aktienkursen widerspiegeln? Es spricht nicht viel dagegen.

Der Artikel Wo werden Lithium-Aktien in 5 Jahren stehen? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Standard Lithium, Tesla und Vulcan Energy Resources. The Motley Fool besitzt und empfiehlt BYD, Tesla und Volkswagen AG.

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