Markt Update: Stabilisierung nach schwachem Handelsstart - Uniper Aktie verliert zweistellig

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Der deutsche Leitindex startete nach dem russischen Gas-Stopp mit einer riesigen Abwärtskurslücke in den heutigen Handelstag und fiel bis in den Bereich des Vorwochentiefs. Im weiteren Handelsverlauf brachte der Index dann die heute Vormittag favorisierte "Erholung Richtung 12.800 Punkte", das Tageshoch lag bei 12.798 Punkten. Am Tagesende stand ein Minus von 280 Punkten oder 2,2 Prozent zu Buche. 

Der MDax  der mittelgroßen Werte fiel am Montag um 1,96 Prozent auf 24 669,29 Punkte. Die US-Börsen blieben am Montag feiertags-bedingt (Labour Day) geschlossen. Entsprechend ruhig verlief der Handelstag nach der schwachen Eröffnung am Morgen.

Gas-Stopp sorgt für Abgaben

  Deutschland bekommt praktisch kein Erdgas mehr aus Russland. Der russische Staatskonzern Gazprom lässt alle Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 bis auf Weiteres ruhen - angeblich wegen technischer Probleme. Der Kreml machte die Sanktionspolitik für den Gas-Lieferstopp verantwortlich. Vermutet wird aber, dass Kremlchef Wladimir Putin den Westen - und insbesondere Deutschland - im Konflikt um die Ukraine noch mehr unter Druck setzen will.

Europaweit und auch hierzulande verzeichneten vornehmlich stark konjunkturabhängige Branchen wie der Automobil- und der Chemiesektor deutliche Verluste. Gerade letzterer benötigt viel Gas für die Produktion.  

Uniper-Aktie verliert zweistellig

Größter Verlierer im MDAX war die Aktie des Energiekonzerns Uniper, die Anteilsscheine verloren allein am Montag annähernd 11 Prozent an Wert. 

Der Chef des Unternehmens schließt eine Gas-Rationierung mittlerweile nicht mehr aus für Deutschland.

Lufthansa - Vorerst keine neuen Verhandlungen zwischen Lufthansa und Piloten

Nach der ersten Streikwelle gibt es vorerst keine neuen Verhandlungen zwischen der Lufthansa  und ihren Piloten. Es seien bislang weder konkrete Gesprächstermine noch ein verbessertes Angebot eingegangen, sagte am Montag ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit in Frankfurt. Eine Unternehmenssprecherin betonte zwar die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft der Lufthansa, nannte aber ebenfalls keine konkreten Termine.

Ölpreise legen deutlich zu - Opec+ verringert Förderung

  Nach der beschlossenen Senkung der Fördermenge durch das Ölkartell Opec+ haben die Ölpreise ihre Kursgewinne ausgeweitet. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 96,55 US-Dollar. Das waren 3,54 Dollar mehr als am Freitag.

Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 3,15 Dollar auf 90,02 Dollar.Die großen Ölnationen des Verbundes Opec+ senken ihr Förderziel nach den Erhöhungen der vergangenen Monate wieder leicht ab. Die gemeinsame Tagesproduktion für den Oktober werde um 100 000 Barrel reduziert, hieß es am Nachmittag nach einer Online-Sitzung der Ölminister aus rund 20 Ländern.

Damit wird die jüngste Produktionsausweitung der von Saudi-Arabien und Russland dominierten Opec+ rückgängig gemacht. Das künftig verringerte Angebot stützt die Ölpreise. Beobachter hatten überwiegend mit einer stabilen Förderung gerechnet.Die stark gestiegenen Erdgaspreise haben auch die Ölpreise gestützt. Der Staatskonzern Gazprom lässt alle Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nun bis auf Weiteres ruhen - angeblich wegen technischer Probleme. Rohöl kann Erdgas in einigen Produktionsbereichen ersetzen.

Die Preisaufschläge zum Wochenstart folgen auf zum Teil deutliche Abschläge in der vergangenen Woche. Als Hauptgrund dafür gelten die trüben Konjunkturaussichten und die entsprechend schwach erwartete Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel. So deuten die am Vormittag veröffentlichen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und Großbritannien auf eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung hin. Zudem lastet der entschlossene Inflationskampf vieler Zentralbanken auf den Ölpreisen, da die vielerorts höheren Zinsen auf die Stimmung an den Finanz- und Rohstoffmärkten drücken.  (mit Material von dpa-AFX)

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