Markt Update: Land unter im Dax - Gasstopp trifft besonders die Versorger hart

Es gibt sicherlich bessere Starts in eine neue Börsenwoche. Der Dax gibt knickt direkt zu Handelsbeginn über 3 Prozent ein. Russland bzw. Gazprom hat alle Gaslieferungen Richtung Deutschland eingestellt. Diese Nachricht von Freitag zwang schon die Wall Street in die Knie und jetzt den deutschen Leitindex, der bereits Freitag im nachbörslichen Handel kräftig Federn gelassen hat. Die deutliche Erholung von Freitag ist damit schon wieder Vergangenheit.
Gazprom lässt alle Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 bis auf Weiteres ruhen - angeblich wegen technischer Probleme. Der Kreml machte die Sanktionspolitik für den Gas-Lieferstopp verantwortlich. Vermutet wird aber, dass Kremlchef Wladimir Putin den Westen - und insbesondere Deutschland - im Konflikt um die Ukraine noch mehr unter Druck setzen will.
Damit rückt der Dax dem März Tief bei etwa 12.562 Punkten wieder bedrohlich nahe. Sollte er dieses unterschreiten, dann könnte es ganz bitter werden. Dann könnte noch eine Auffangzone um die 12.400 Punkte noch Halt bieten, allerdings könnte sich die Stimmung so eintrüben, dass auch ein Test der psychologischen Marke von 12.000 Punkten eine Möglichkeit wäre.
Das Problem bei dem neuerlichen Gasstopp ist diesmal, dass es keinen fixen Zeitpunkt gibt, an dem sich die Anleger orientieren könnten. Bislang gab es immer ein Datum für das Ende der Wartungsarbeiten oder ähnliches. Diesmal ist allerdings unklar wie lange der Gashahn zu bleibt und ob er überhaupt noch einmal aufgedreht wird.
Das sorgt erst einmal für Unsicherheit. Wir haben in den vergangenen Tagen darauf hingewiesen, dass Anleger noch abwarten sollten und sich ein Watchlist anlegen sollten, für Werte, bei denen Sie tiefer gerne zum Zuge kommen möchten. Die Schnäppchenjagd ist noch nicht eröffnet, es ist aber an der Zeit sich darauf vorzubereiten. Nach der Sitzung der EZB in dieser Woche könnte es vielleicht schon losgehen.