Markt Update: Dax mit moderaten Abschlägen zum Wochenstart - Ifo-Geschäftsklima trübt sich ein - Pfund erholt sich nach Rekordtief

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Volatiler Wochenstart

  Die Volatilität an den Handelsplätzen dürfte aufgrund der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren - darunter der Ukraine-Konflikt, die europäische Energiesicherheit und die weltweit hohe Inflation - aufrecht bleiben. Einige Male wechselten die Aktienindizes diesseits des Atlantiks die Vorzeichen. Im Späthandel dürfte die mehrheitlich negative Wall Street belastet haben.

Der XETRA-Dax ging mit einem Abschlag von 56 Punkten oder -0,46 Prozent aus dem Handel. Tagesgewinner im Dax war SAP mit einem Zugewinn von 2,23 Prozent, am Tabellenende im deutschen Leitindex stand heute RWE mit Abgaben von 3,36 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs vom Freitag.

Ifo-Index rückläufig

Seitens Konjunkturdaten zeichnete sich ein trübes Bild ab. So hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im September deutlich verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 4,3 Punkte auf 84,3 Zähler, wie das Ifo-Institut mitteilte. Es ist der niedrigste Stand seit Mai 2020. Experten hatten mit einer Eintrübung gerechnet, allerdings nur auf 87 Punkte. "Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Italienische Renditen steigen

Im Fokus standen zudem die am Wochenende abgehaltenen Regierungswahlen in Italien. Zum Wahlausgang schrieben die Analysten der Helaba, dass abzuwarten bleibe, ob die siegreiche Anführerin der rechtspopulistischen Fratelli d'Italia, Georgia Meloni, ihr Versprechen halten werde, und keinen harten Bruch mit der Europäischen Union anstrebe. Die Rendite zehnjähriger italienischer Anleihe kletterte am Montag um 0,15 Prozentpunkte auf 4,48 Prozent.

Rezessionssorgen belasten Ölpreis

  Die Ölpreise haben am Montag ihren Abwärtstrend fortgesetzt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 85,41 US-Dollar. Das waren 75 Cent weniger als am Freitag. Mit zeitweise 84,51 Dollar war der Brent-Preis erstmals seit Januar unter 85 Dollar gefallen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 67 Cent auf 78,08 Dollar.

Die sich deutlich eintrübenden globalen Konjunkturaussichten lasten auf den Ölpreisen. Am Montag gab das vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima für Deutschland merklich nach und signalisierte eine Rezession. Zudem erhöhen die Notenbanken weltweit ihre Leitzinsen. Dies belastet die trüben Konjunkturaussichten zusätzlich. Eine schwächere Wirtschaftsentwicklung dämpft auch die Nachfrage nach Rohöl.

Hinzu kommt der starke US-Dollar. So ist das britische Pfund zum Dollar auf ein Rekordtief gefallen. Der starke Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer und belastet so die Nachfrage.  

Pfund im Fokus der Händler

Das britische Pfund sackte in der vergangenen Nacht auf ein Rekordtief zum US-Dollar, konnte sich allerdings im Handelsverlauf erholen und zwischenzeitlich sogar ins Plus drehen. Eine geplante Steuersenkung der neuen britischen Regierung unter Premierministerin Liz Truss beunruhigte die Finanzmärkte.

Nach Einschätzung von Experten der Dekabank dürfte die Steuerreform den britischen Schuldenberg auf Sicht der kommenden fünf Jahre um etwa 400 Milliarden Pfund erhöhen. "Die Marktbewegungen sind ein klares Misstrauensvotum gegen die Politik der neuen Regierung", schreibt die Dekabank. Die Rendite zehnjähriger britischer Anleihen stieg um 0,34 Prozentpunkte auf 4,17 Prozent.

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