Unilever hebt Prognose an - Konsumflaute bereitet aber Sorge

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London (Reuters) - Der Konsumgüterkonzern Unilever hat auf breiter Front Preiserhöhungen durchsetzen können und hebt deshalb seine Umsatzprognose an.

Trotzdem strotzt der durch Marken wie Domestos, Dove oder Knorr bekannte britische Konzern nicht vor Optimismus - denn die schlechte Konsumstimmung der Verbraucher in Europa und China bereitet Sorge. Dabei kämpfen Konsumgüterhersteller wie Unilever und auch Wettbewerber wie Henkel bereits mit steigenden Kosten für Materialien, Energie und Logistik. In der Folge drehen sie an der Preisschraube.

"Die Konsumstimmung in Europa ist auf ein Allzeittief gefallen", beklagte Unilever-Finanzchef Graeme Pitkethly am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. Viele Verbraucher litten unter hohen Energie-Kosten und steigender Inflation - sie hielten ihre Ausgaben zusammen und gäben weniger für Konsumgüter aus. Im wichtigen Markt China drückten zudem die Corona-Lockdowns die Stimmung der Konsumenten.

Immerhin - zu Produkten von Unilever griffen die Kunden weiterhin. Der Konzern konnte im dritten Quartal Preiserhöhungen von im Mittel rund 12,5 Prozent durchsetzen, der Umsatz legte auch dank günstiger Währungseffekte um 17,8 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro zu. Unilever kam damit auf ein organisches Umsatzwachstum von 10,6 Prozent, im Gesamtjahr rechnet der Konzern nun mit einem Plus von mehr als acht Prozent, zuvor hatte er eine Spanne zwischen 4,5 und 6,5 Prozent in Aussicht gestellt. Analysten zufolge könnten weitere Preiserhöhungen angesichts der miesen Konsum-Stimmung eine große Herausforderung werden.

(Bericht von Richa Naidu, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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