Alles deutet auf einen guten Wochenausklang hin

Dax Vorbörse heute 11.11.2022: Rallye geht weiter – US-Inflation niedriger als erwartet – Euro auf Dreimonatshoch

onvista · Uhr
Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Die Freude der Anleger über eine etwas moderatere Inflation in den USA hält am Freitag zunächst an - mit weiteren Gewinnen im Dax . Zudem kommt gut an, dass die chinesische Führung ihre strikten Corona-Bestimmungen etwas lockerte. So wurde die Zeit, die Einreisende in Quarantäne verbringen müssen, leicht verringert.

Eine Stunde vor dem Xetra-Start deutet der X-Dax als Indikator für den Leitindex ein Plus von 0,7 Prozent auf 14 248 Punkte an. Am Donnerstagnachmittag war der Dax nach der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise für Oktober auf das höchste Niveau seit Juni gesprungen. Sein Wochenplus beträgt damit gut 5 Prozent. Der etwas weniger starke Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitag ebenfalls klar im Plus erwartet.

US-Inflation niedrigier als erwartet

"Der Grund für die gestrige Bewegung ist schnell erklärt", sagte Commerzbank-Devisenexperte Ulrich Leuchtmann mit Blick auf den im Gegenzug schwachen US-Dollar. "Die Oktober-Inflation fiel niedriger aus, als von allen durch Bloomberg befragten Analysten erwartet worden war. Damit wird weniger wahrscheinlich, dass die Fed ihren Leitzins noch sehr, sehr weit anhebt." Ein niedrigerer zu erwartender Zins mache den Dollar weniger attraktiv. Für Aktienanleger liefert er dagegen Kaufargumente.

Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, sieht eine "weltweite Signalwirkung". Auch die Erwartungen an die Zinswende in Europa seien gesunken. Am deutschen Aktienmarkt wird laut Altmann nun spannend, wie der Dax nach dem Sprung über 14 000 Punkte reagiert. Einerseits sieht er eine Art Kaufzwang bei bislang zu zurückhaltenden Investoren, die sich an festen Anlagemodellen orientieren. Einige andere könnten indes bereits jetzt "Höhenangst bekommen".

Am Freitag weniger Quartalszahlen

Mit Blick auf die Unternehmen wird es nach bewegten Tagen mit vielen Quartalsberichten vor dem Wochenende ruhiger. Aufwärts geht es vorbörslich für Papiere von Stabilus . Der Auto- und Industriezulieferer knackte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsatzmilliarde. Auch Salzgitter legen zu. Der Stahlkonzern rechnet zwar mit einer weiteren Eintrübung des Marktumfelds, blieb aber bei seinen Zielen.

Im Nebenwertesegment gibt es mit der Cantourage Group eine Erstnotiz. Das Unternehmen will nach eigenen Worten den Markt für medizinisches Cannabis revolutionieren.

Kursrallye an der Wall Street

Eine unerwartet deutliche Abschwächung der Teuerung in den USA hat an den US-Aktienmärkten am Donnerstag ein Kursfeuerwerk ausgelöst. Vor allem die in den vergangenen Monaten unter Druck geratenen Technologiewerte waren begehrt. Die Verbraucherpreise in den USA waren im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat weniger stark gestiegen als Analysten erwartet hatten. Damit dürften die Märkte nun wieder darauf setzen, dass die US-Notenbank Fed weniger stark auf die geldpolitische Bremse tritt. Der Dow Jones Industrial stieg auf den höchsten Stand seit Mitte August und schloss mit einem Plus von 3,70 Prozent bei 33 715,37 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 schnellte gar um 7,49 Prozent auf 11 605,96 Punkte hoch. Das war der stärkste Anstieg seit März 2020.

Deutliche Gewinne in Asien

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag deutlich zugelegt. In Japan schloss der Tokioter Leitindex Nikkei 225 drei Prozent höher. Für die laufende Woche ergibt sich damit ein Plus von rund vier Prozent. Die kräftige Erholung an den US-Aktienmärkten am Vortag nach ermutigenden US-Inflationszahlen trieb die Kurse auch in Asien an. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen in China legte zuletzt um 3,2 Prozent zu. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong kletterte sogar um 7,2 Prozent nach oben.

Renten

Bund-Future                    139,97         -0,33%\°

Devisen: Eurokurs steigt auf Dreimonatshoch

Der Euro hat am Freitag seine deutlichen Kursgewinne vom Vortag halten können. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0235 US-Dollar und damit so viel wie seit etwa drei Monaten nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch deutlich tiefer auf 0,9954 Dollar festgesetzt.

Einen Schub erhielt der Euro am Donnerstagnachmittag. Inflationsdaten aus den USA fielen niedriger aus als erwartet und belasteten den US-Dollar. Hintergrund ist der geldpolitische Kurs der US-Notenbank: Die rückläufige Teuerung lässt der Federal Reserve Luft, ihren Kampf gegen die hohe Inflation etwas gelassener zu führen. Schon für die kommende Zinssitzung im Dezember rechnen viele Analysten mit einer weniger starken Zinsanhebung als zuletzt.

USD/Yen                             141,5050                               0,20                        

Euro/Yen                             144,5780                               0,40\°

Ölpreise legen deutlich zu - China lockert Corona-Regeln leicht

Die Ölpreise haben am Freitag deutlich von einer leichten Lockerung der strengen Corona-Regeln in China profitiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 95,48 US-Dollar. Das waren 1,81 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,79 Dollar auf 88,26 Dollar.

Für Kursauftrieb sorgte, dass die chinesische Führung ihre strikten Corona-Bestimmungen etwas lockerte. So wurde die Zeit, die Einreisende in Quarantäne verbringen müssen, leicht verringert. An den Märkten wurde der Schritt als Hinweis gedeutet, dass die Volksrepublik gewillt sein könnte, ein Stück weit von ihrer strikten Corona-Linie abzuweichen. Die scharfen Bestimmungen stellen seit längerem eine erhebliche Belastung für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt dar. China ist auch einer der global größten Ölverbraucher.

Brent                              94,79           1,12 USD

WTI                                87,56           1,10 USD\°

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 9 (8) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 11,50 (11) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR STRÖER AUF 47,50 (53) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SYNLAB AUF 20 (24) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR ALLIANZ SE AUF 271 (267) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR BECHTLE AUF 43 (47) EUR - 'HOLD'

- BOFA SENKT ZIEL FÜR HENSOLDT AUF 27 (30) EUR - 'BUY'

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR 1&1 AUF 14,50 (15,50) EUR - 'NEUTRAL'

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR BECHTLE AUF 36 (44) EUR - 'NEUTRAL'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR LANXESS AUF 52 (42) EUR - 'OUTPERFORM'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR SAF-HOLLAND AUF 13 (12) EUR - 'HOLD'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR CONTINENTAL AG AUF 52 (50) EUR - 'SELL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR LANXESS AUF 37 (33) EUR - 'NEUTRAL'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SMA SOLAR AUF 55 (52) EUR - 'HOLD'

- JEFFERIES SENKT SLM SOLUTIONS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 20 (14) EUR

- JEFFERIES STARTET PORSCHE AG MIT 'HOLD' - ZIEL 95 EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR FRAPORT AUF 48 (47) EUR - 'NEUTRAL'

- MORGAN STANLEY SENKT INSTONE REAL ESTATE AUF 'EQUAL-WEIGHT'(OW) ZIEL 10(23)EUR

- RBC SENKT ZIEL FÜR RATIONAL AUF 470 (480) EUR - 'UNDERPERFORM'

- SCOTIABANK SENKT K+S AUF 'SECTOR UNDERPERFORM'

- UBS HEBT ZIEL FÜR DÜRR AUF 30 (27,50) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 40 (38) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR BECHTLE AUF 51 (58) EUR - 'BUY'

- WDH/LBBW HEBT ZIEL FÜR DÜRR AUF 35 (30) EUR - 'KAUFEN'

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 8,00 (7,50) EUR - 'SECTOR PERFORM'

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR CONTINENTAL AG AUF 59 (58) EUR - 'SECTOR PERFORM'

- WDH/RBC SENKT ZIEL FÜR EON AUF 10 (12) EUR - 'SECTOR PERFORM'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR HASBRO INC AUF 85 (90) USD - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR MATTEL AUF 19 (21) USD - 'HOLD'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 163 (164) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR UNICREDIT AUF 17,00 (14,50) EUR - 'BUY'

- BOFA HEBT ZIEL FÜR ENGIE AUF 20 (19) EUR - 'BUY'

- BOFA HEBT ZIEL FÜR FORTUM OYJ AUF 21 (20) EUR - 'BUY'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR ENGIE AUF 16 (15) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR ENGIE AUF 21,70 (19,50) EUR - 'CONVICTION BUY LIST'

- JEFFERIES HEBT SCOR AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 22,50 (17,50) EUR

- JEFFERIES STARTET M&G MIT 'BUY' - ZIEL 235 PENCE

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ARCELORMITTAL AUF 24,50 (23,50) EUR - 'NEUTRAL'

Termine Konjunktur

08:00 DEU: Verbraucherpreise 10/22 (endgültig)

08:00 DEU: Außenhandel (detaillierte Ergebnisse), 09/22

08:00 DEU: Insolvenzen, August 2022 + Trendindikator für Oktober 2022

08:00 GBR: BIP Q3/22 (1. Veröffentlichung)

08:00 GBR: Industrieproduktion 09/22

08:00 GBR: Handelsbilanz 09/22

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 11/22 (vorläufig)

EUR: Fitch Ratingergebnis Schweiz, Slowenien, Malta

EUR: Moody's Ratingergebnis Kroatien, Lettland

EUR: S&P Ratingergebnis Island

Sonstige Termine

09:00 DEU: BGH entscheidet zu Klagebefugnis von Eigentümergemeinschaften bei Mängeln, Karlsruhe

09:00 DEU: Bundestag mit der Abstimmung über die Laufzeitverlängerung für drei Atomkraftwerke

11:00 EUR: EU-Kommission legt Herbstprognose für die europäische Wirtschaft vor

12:30 DEU: Pk Bundesagentur für Arbeit zum Haushalt der Behörde für das Jahr 2023

13:50 CHE: Konferenz "SNB and its Watchers" - Rede Thomas Jordan

18:00 DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu Gast bei der "Leipziger Volkszeitung" im Rahmen der Talkreihe "RND vor Ort", Leipzig

BEL: Treffen der für den Haushalt zuständigen EU-Minister, Brüssel

EGY: Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP27), Scharm el Scheich

Hinweis

USA: US-Anleihenmarkt geschlossen

Redaktion onvista/dpa-AFX

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