Börse am Morgen: Dax bleibt weiter unter Verkaufsdruck

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Quelle: Lemonsoup14

Nach dem Unterschreiten der wichtigen Unterstützungszone um 14.350 Punkte im gestrigen Handelsverlauf und dem anschließenden Sell-Off gibt es am Tag des großen Verfalls an den Terminbörsen weitere Anschlussorders auf der Unterseite im Dax. Auch der MDAX gibt deutlich nach und nähert sich der psychologisch wichtigen 25.000 Punkte-Marke

Der deutsche Leitindex gibt weiter nach und fällt in der ersten Handelsstunde weitere 100 Punkte und rutscht unter die Marke von 13.900 Punkte ab. Von den Bullen ist auch heute weit und breit nichts mehr zu sehen - die Weihnachtsrally ist abgeblasen.

Weitere Zinserhöhungen auf dem Tisch

Am Vortag war "das Zinsgespenst zurückgekehrt", so formulierte es Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. Die Ankündigung weiterer deutlicher Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank hatte dem Dax den größten Tagesverlust seit Juni eingebrockt.

Durch diesen steuert der Leitindex aktuell auf ein Wochenminus von über 3 Prozent zu. Vor dem Wochenende könnten nun taktische Impulse das Aktiengeschäft dominieren, weil Terminkontrakte und Optionen auslaufen. An diesem Verfallstermin versuchen Investoren für gewöhnlich, die Index-Kurse in eine für sie günstige Richtung zu bewegen. Laut Altmann handelt es sich um den "größten und wichtigsten Optionsverfalltermin des Jahres", bei dem auch die 14 000 Punkte eine bedeutende Rolle spielen dürften.

Teamviewer im Fokus

Nach hohen Kursgewinnen im frühen Handel haben die Aktien von Teamviewer einen Großteil der Aufschläge wieder abgegeben. Hatte der Kurs zunächst um bis zu fast elf Prozent zugelegt auf den höchsten Stand seit Anfang Juni, so betrug das Plus zuletzt nur noch knapp drei Prozent auf 12,455 Euro.

Analyst Armin Kremser von der DZ Bank lobte grundsätzlich, dass der Software-Dienstleister den Sponsorenvertrag mit Manchester United auflösen will. Allerdings handele es sich bei dem geplanten Konstrukt mit dem Fußballklub zunächst nur um eine Option für Manchester United zum Rückkauf der Rechte. "Im nächsten Schritt müsste der Klub einen neuen Hauptsponsor, der zu attraktiven Konditionen bereit ist einzusteigen, überhaupt erst einmal finden", so der Experte.

Darüber hinaus dürfte laut Kremser mit der Kursrally der Aktie in den vergangenen Wochen bereits "ein Großteil der mit einem potenziellen Ausstieg aus dem Sponsorship-Deal verbundenen Fantasie eingepreist sein".

Morphosys: Goldman Sachs mit Verkaufsempfehlung

Die Papiere von Morphosys sind am Freitag wegen eines negativen Analystenkommentars der große Verlierer und geben aktuell über 13 Prozent nach. Die Titel des Biohpharma-Unternehmens geraten nach einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs unter heftigen Verkaufsdruck und gaben bis auf 12,68 EUR nach.

Analyst Rajan Sharma begründete sein neues Votum "Sell" in einer am Freitag vorliegenden Studie mit wirtschaftlichen Herausforderungen und fehlenden Katalysatoren zur Verbesserung der Marktstimmung. Er äußerte sich kritisch zum Medikament Monjuvi, das seit der Markteinführung im Jahr 2020 die Konsenserwartungen durchweg verfehlt habe. Darüber hinaus sehe die Wirkstoff-Pipeline nach den Misserfolgen von Otilimab und Gantenerumab dünn aus. (mit Material von dpa-AFX)

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