Börse am Morgen 14.07.2025

Dax setzt Kurskorrektur fort - Chemiewerte im Fokus

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Nach der jüngsten Zolldrohung aus den USA in Richtung der Europäischen Union hat sich die Kurskorrektur im Dax am Montag fortgesetzt. US-Präsident Donald Trump will Einfuhren aus der EU ab dem 1. August nun mit einem Zoll von 30 Prozent belasten, wie er bereits am Samstag ankündigte. Für bestimmte Branchen gelten andere Zollsätze. Die EU berät zum Wochenstart über mögliche Gegenmaßnahmen.

Eigentlich hatten die Anleger nach langen Verhandlungen mit den USA eine baldige Einigung erwartet. In der ersten Handelsstunde sackte der deutsche Leitindex um 0,76 Prozent auf 24.070,23 Punkte ab und hielt sich damit zunächst über der runden Marke von 24.000 Zählern. Nach einem Jahresplus von zeitweise fast 24 Prozent hatten bereits zum Ende der Vorwoche Gewinnmitnahmen eingesetzt. Bis dahin hatten die Anleger die Zollrisiken konsequent ausgeblendet und den Dax auf ein Rekordhoch von 24.639 Punkten getrieben.

Ob die Konfliktparteien bis Monatsende einen Verhandlungskorridor finden oder ob die nächste Eskalationsstufe folgt, bleibt aus Sicht von Postbank-Anlagestratege Ulrich Stephan völlig offen. "Klar ist: Die Unsicherheit wächst - und mit ihr die Wahrscheinlichkeit, dass die Volatilität an den Aktienmärkten über den Sommer zunimmt."

Berichtssaison startet

Während auch die US-Futures schwächelten, zeigten sich in Asien vor allem die chinesischen Börsen freundlich. Trotz des Zollstreits war Chinas Außenhandel im Juni weiter gewachsen. In der neuen Woche dürfte ansonsten die vor allem in den USA anrollende Berichtssaison im Fokus stehen.

Vorab sorgten die deutschen Chemiekonzerne für Negativschlagzeilen: Nach Covestro senkten auch BASF und Brenntag ihre Gewinnprognosen fürs laufende Jahr. BASF verwies auf die US-Zölle und die daraus resultierenden Unsicherheiten am Markt. Brenntag nannte außerdem die ungünstige Entwicklung des Wechselkurses zwischen Euro und US-Dollar als Grund.UBS-Analyst Geoff Haire betonte, dass die Mitte der neuen Prognosespanne von BASF der durchschnittlichen Markterwartung entspreche. Er rechnete daher mit einer positiven Kursreaktion.

Tatsächlich standen die BASF-Aktien zuletzt als stärkster Dax-Wert mit 1,3 Prozent im Plus. Für die Papiere von Brenntag ging es hingegen um 2,1 Prozent bergab. Nach Angaben von Chris Counihan vom Analysehaus Jefferies liegt der neue Ausblick des Chemikalienhändlers deutlicher unter der Markterwartung.

Die Bayer-Titel legten um 0,5 Prozent zu. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern darf das Medikament Finerenon in den USA künftig auch gegen eine bestimmte Form der Herzinsuffizienz vermarkten. Im vergangenen Jahr wuchsen die Umsätze mit der noch recht neuen Arznei kräftig.

Einigung bei Thyssenkrupp

Derweil einigte sich die Stahlsparte von Thyssenkrupp mit der Gewerkschaft IG Metall auf einen bis 2030 gültigen Tarifvertrag. Den Beschäftigten werden harte finanzielle Einbußen abverlangt, zudem wurden bereits bekannte Pläne zum Jobabbau konkretisiert. Es sei grundsätzlich positiv zu werten, dass eine Einigung gefunden sei, sagte ein Aktienhändler. Nach gutem Lauf ging es für die Thyssenkrupp-Aktien aber um 1,6 Prozent abwärts. (mit Material von dpa-AFX)

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