ROUNDUP/'HB': Ceconomy als Übernahmeziel gehandelt

dpa-AFX · Uhr

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Elektronikhändler Ceconomy mit seinen Ketten Saturn und Media Markt könnte einem Pressebericht zufolge zum Übernahmekandidaten werden. Das Unternehmen befindet sich seit Jahren im Umbau und hat seit seiner Abspaltung vom Handelskonzern Metro 2017 den Großteil seines Börsenwertes verloren. Der europäische Marktführer im Elektronikhandel könnte damit zum Schnäppchen für Investoren oder Konkurrenten werden, schreibt das "Handelsblatt" (Mittwoch).

"Im historischen Vergleich ist die Bewertung von Ceconomy nicht sonderlich ambitioniert", zitiert der Bericht Volker Bosse, Analyst der Baader Bank. Deswegen könne das Unternehmen durchaus zu einem möglichen Übernahmeziel werden. "Ceconomy könnte dabei auch Teil einer europäischen Konsolidierung unter den Elektronikhändlern werden", vermutete der Branchenexperte.

So soll es "in der jüngeren Vergangenheit" Gespräche gegeben haben, Ceconomy mit dem französischen Elektronikhändler Fnac Darty zusammenzuführen, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Besonders konkret seien die Versuche noch nicht gewesen, habe ein Insider gesagt, eher ein "gegenseitiges Beschnuppern". Es soll aber bereits eine Due Diligence, also eine Buchprüfung, durchgeführt worden sein. Ein Ceconomy-Sprecher sagte auf Nachfrage der Zeitung, eine Fusion sei aktuell kein Thema.

Die im SDax notierte Ceconomy-Aktie sprang am Mittwochvormittag deutlich an. Zuletzt betrug das Kursplus 11,5 Prozent auf 2,57 Euro. Das Tief hatte die Aktie Ende September bei rund 1,10 Euro erreicht. Zum Vergleich: Nach der Abspaltung war die Aktie im Juli 2017 mit 9,32 Euro in den Handel gestartet.

Ceconomy hatte 2017 einen Anteil von 24 Prozent an Fnac Darty übernommen und ist damit größter Einzelaktionär. Die Unternehmen verbindet zudem eine langjährige Partnerschaft, unter anderem im Einkauf.

Der überwiegende Anteil von Ceconomy befindet sich in der Hand weniger Aktionäre. "Das würde eine Übernahme oder eine Fusion mit einem europäischen Konkurrenten leichter machen", zitiert das "Handelsblatt" Analyst Bosse. Insbesondere, nachdem die bislang komplizierte Gesellschafterstruktur vereinfacht wurde.

Größte Aktionärin mit 29 Prozent ist nun die Convergenta, die Gesellschaft der Familie des verstorbenen Media-Markt-Mitgründers Erich Kellerhals. Erst im vergangenen Jahr hatten sich Ceconomy und Convergenta über die bislang komplizierte Verflechtung der Unternehmen geeinigt, indem die Familiengesellschaft ihre bisherige Sperrminorität an der Ceconomy-Tochter Media-Saturn Holding in Anteile an Ceconomy umwandelte.

Das Familienunternehmen Haniel kommt derzeit auf 16,7 Prozent an Ceconomy, die Meridian-Stiftung hält 11,1 Prozent und die Beisheim-Holding 4,8 Prozent. Alle drei haben ihre Anteile im Zuge der Abspaltung übernommen. Dazu kommt noch Freenet mit 6,7 Prozent./nas/tav/jha/

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