Allianz-Aktie wegen 5 % Dividendenrendite kaufen? 3 unschöne Dinge, die du definitiv kennen solltest

Aktienwelt360 · Uhr

Die Allianz-Aktie (WKN: 840400) ist mit ihren mehr als 5 % Dividendenrendite ziemlich attraktiv. Keine Frage: Als Aktie für Einkommensinvestoren hat sie in den vergangenen Jahren auch durchaus geliefert.

Allerdings existieren drei nicht ganz so gute Dinge, die man von dem DAX-Versicherer wissen sollte. Welche das sind? Sehen wir sie uns etwas näher an. So viel vorab: Sie müssen eine Investitionsthese nicht torpedieren. Aber risikoseitig sollte man zumindest von ihr gehört haben.

Allianz-Aktie: 5 % Dividendenrendite, maue Performance auf fünf Jahren

Ja, die Allianz-Aktie hat 5 % Dividendenrendite und in den vergangenen fünf Jahren die Dividende je Aktie auch das eine oder andere Mal erhöht. Als Einkommensinvestor gibt es wenig zu meckern. Jedoch als Investor, der nebenbei auch auf die Kursperformance des DAX-Versicherers schaut.

Zum Vergleich: Vor fünf Jahren notierten die Anteilsscheine noch auf einem Kursniveau von 194,50 Euro. Zwischenzeitlich ging es sogar im Corona-Crash bis auf 134 Euro und kurzfristig sogar noch tiefer hinab. Bis heute liegt die Aktie zwar bei 222,55 Euro. Lediglich 14,4 % sind also die Kursrendite innerhalb des letzten halben Jahrzehnts gewesen, plus der Dividende, natürlich.

Die Allianz-Aktie ist also kein regelrechter Senkrechtstarter gewesen. Wenn wir die Gesamtrendite betrachten, so ist die Performance sogar vergleichsweise mau. Das sollten Investoren durchaus bedenken. Wobei ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von derzeit ca. 11 (bereinigt) dafürsprechen könnte, dass der DAX-Versicherer eher preiswert bewertet ist.

So manche Baustelle … einige selbstverschuldet

Die Allianz-Aktie hat in den letzten Jahren einige Baustellen gehabt. Niedrige Zinsen stellen eine Belastung im Anleihe-Geschäft dar. Zudem ist die Corona-Pandemie ein belastendes Happening gewesen. Aber auch die Structured-Alpha-Affäre kostete die Investoren des DAX-Versicherers Milliarden und führte zu einer negativen Reputation.

Das große Problem mit der Structured Alpha Affäre ist für mich: Sie ist selbstverschuldet. Das Management hätte von den Praktiken wissen müssen. Oder Prozesse schaffen, die die fragwürdige Praxis unmöglich machen. Passiert ist das nicht. Für mich ist das mit einem schlechtem Nachgeschmack verbunden. Nicht nur weil es teuer ist, sondern weil ich das Risiko sehe, dass solche Dinge im Gesamtkonzern erneu passieren könnten.

Das Management der Allianz-Aktie beteuerte Besserung, keine Frage. Das sollte es auch. Aber es bleibt ein Restrisiko, das ich als Investor zumindest auf dem Radar habe.

Allianz-Aktie: Definitiv nicht alles schlecht!

Bei der Allianz-Aktie gibt es eine miese Performance in den letzten fünf Jahren und einige teilweise selbstgemachte Baustellen. Trotzdem dürfen wir eines nicht vergessen: Der DAX-Versicherer ist nicht so schlecht, wie es diese Ausgangslage vermuten lässt. Selbst 5 % Dividendenrendite erscheinen mir sogar eher preiswert. Zumindest mittel- bis langfristig.

Der dritte, teilweise negative Punkt kann sein, dass das Management im Anleihegeschäft temporäre Abschreibungen hinnehmen muss. Mit der Quintessenz, dass steigende Zinsen im Neugeschäft bei Anleihen zu höheren Renditen führen dürften. Insofern können wir sagen, dass das Potenzial zu mehr Erträgen und besseren Ergebnissen im Asset Management vorhanden ist.

Setzen wir das ins Verhältnis: Bei der Allianz-Aktie gibt es derzeit über 5 % Dividendenrendite und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von bereinigt ca. 11. Wie eine Wachstumsaktie sieht mir das nicht aus. Und genau das ist, trotz aller Risiken und Unsicherheiten, die Chance für smarte Investoren.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz. Aktienwelt360 empfiehlt keine der genannten Aktien.

Aktienwelt360 2023

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