Börse am Morgen: Dax im Minus – Analysten uneins über Lufthansa

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Quelle: Miguel Lagoa/Shutterstock.com

Nach den moderaten Vortagesverlusten hat der deutsche Aktienmarkt auch zur Wochenmitte den Rückwärtsgang eingelegt. Schwache Vorgaben der asiatischen Börsen sowie enttäuschende chinesische Wirtschaftsdaten belasteten. Im Anlegerfokus steht kurz vor Monatsende zudem immer noch die US-Schuldenfrage.

Gerade in den ersten Handelsminutn stürzte der Dax um 0,97 Prozent auf 15.755 Punkte. Doch dann setzte die Gegenbewegung ein und der Leitindex eroberte schnell die Marke von 15.800 Punkten zurück. Nach gut einer Stunde hat er das Minus minimiert und liegt hei 15.847 Punkten.

Analysten uneins über Lufthansa

Im frühen Handel kostet eine Lufthansa-Aktie um die 9,15 EUR und ist damit über 1 Prozent im Minus. Wenn es nach dem Analysehaus Bernstein geht, wird sie noch weiter sinken auf 8 EUR. Zwar habe sich der Flugmarkt nach der Aufhebung aller Corona-Beschränkungen normalisiert, aber Lufthansa und andere Fluggesellschaften dürften unter einer Beeinträchtigung des Geschäftsreiseverkehrs vor allem auf Kurzstrecken leiden. Weiterhin werde Lufthansa die starke Übergewichtung auf Asien-Routen merken und das Risiko arbeitsrechtlicher Unruhen sei weiterhin akut.

Wesentlich optimistischer ist die DZ Bank, die zum „Kaufen“ rät und das Kursziel auf 14 EUR belassen hat. Diese optimistische Einschätzung ergebe sich durch den Lufthansa-Einstieg bei ITA Airways. Eine große Chance sei der Ausbau von Rom Fiumicino zum neuen südlichen Drehkreuz sowie die Stärkung des Premium-Punkt-zu-Punkt-Verkehrs am Mailänder Flughafen Linate innerhalb des bestehenden Lufthansa-Netzwerks.

Tarifverdienste hinken Inflation hinterher

Die Verdienste der Tarifbeschäftigten sind erneut deutlich langsamer gestiegen als die allgemeinen Verbraucherpreise. Während die Inflation im Zeitraum Januar bis März im Vergleich zum Vorjahresquartal 8,3 Prozent betrug, erreichten die Tarifgehälter einschließlich Sonderzahlungen ein Plus von 2,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete. Ohne Sonderzahlungen betrug die Steigerung 2,5 Prozent.

Die Entwicklung verlief in den Branchen wegen der abweichenden Daten von Tarifsteigerungen und Einmalzahlungen sehr unterschiedlich. Teilweise wirkten auch Corona-Sonderprämien aus dem Vorjahr dämpfend, wenn es keine erneute Zahlung gab, wie die Statistiker erläuterten.

In einigen Branchen wie dem Gastgewerbe (10,4 Prozent) und sonstigen Dienstleistungen einschließlich Leiharbeit (8,4 Prozent) stiegen Tarifgehälter einschließlich der Sonderzahlungen überdurchschnittlich. In der Industrie gab es Lohnerhöhungen von durchschnittlich 1,0 Prozent, die sich erst einschließlich der Sonderzahlungen auf 9,9 Prozent erhöhten. In nahezu allen Wirtschaftsbereichen außer dem Bergbau blieb im Osten der Tarifindex mit Sonderzahlungen unter dem Wert in Westdeutschland.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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