Aktien Frankfurt Ausblick: Verhaltener Handelsauftakt erwartet

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt scheint sich am Mittwochmorgen nicht allzu viel zu bewegen. Der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den Leitindex signalisierte eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start ein Plus von 0,1 Prozent bei 16 142 Punkten. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird rund 0,3 Prozent höher erwartet.

Tags zuvor hatte der Dax nach zähem Start letztlich leichte Gewinne erzielt. Orientierungsmarke nach oben ist zunächst das Vorwochenhoch bei 16 185 Punkten. Nach unten sollten die Marke von 16 000 Punkten und die knapp darunter verlaufende 50-Tage-Linie mögliche Rückschläge abpuffern.

Im US-Geschäft war der Dow Jones Industrial am Dienstag schon während des europäischen Handels auf das höchste Niveau seit April 2022 geklettert und hatte die Gewinne anschließend noch ausgebaut. Robuste Quartalsergebnisse von US-Großbanken überlagerten schwache Konjunkturdaten aus der Industrie und dem Einzelhandel. "Beim Dax kommt aktuell nur ein kleiner Teil des Schwungs von der Wallstreet an", stellte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners fest. Offensichtlich erwarteten die Anleger hier eine Fortsetzung des Kursmusters der vergangenen zwei Monate.

Wegen mauer Nachfrage muss Wacker Chemie für dieses Jahr tiefer stapeln. Als weitere Gründe für die gesenkten Jahresziele nannte der Konzern den anhaltenden Lagerabbau bei Kunden sowie die im Jahresvergleich niedrigen Preise für die produzierten Produkte. Die Nachfrageschwäche soll sich im zweiten Halbjahr fortsetzen. "Ein weiteres Chemieunternehmen mit einer Gewinnwarnung", kommentierte ein Börsianer am Morgen. Dies sei jedermanns Geheimnis gewesen, aber das Ausmaß der Einschnitte sei viel größer als befürchtet. Die Wacker-Papiere büßten auf der Plattform Tradegate 4,2 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss ein.

Der Diagnostikspezialist Stratec kappte nach enttäuschenden Halbjahreszahlen sein Umsatzziel für 2023. Ein Grund ist die Erwartung deutlich reduzierter Kundenbestellungen. In den ersten sechs Monaten fielen die Erlöse um 8,9 Prozent. Die Profitabilität (Ebit-Marge) brach von 15,4 auf 5,6 Prozent ein. Die Umsatzwarnung komme nicht aus heiterem Himmel, überrasche aber in ihrem Ausmaß, sagte ein Händler am Morgen. Der Aktienkurs von Stratec sackte auf Tradegate um 9,5 Prozent ab.

Die Anteilsscheine von Verbio stiegen auf Tradegate um 2,8 Prozent. Das Analysehaus Jefferies nahm die Bewertung der Papiere mit "Buy" und einem Kursziel von 56 Euro auf. Als führender Hersteller von Bio-Kraftstoffen sei das Unternehmen gut positioniert, um von der Dekarbonisierung von Branchen wie Schwertransport und Industrie zu profitieren, glaubt Analyst Constantin Hesse. Zudem biete die robuste Bilanz zusätzlichen Spielraum für weiteres Wachstum./edh/jha/

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