Über 7 % Dividende: 2 ultra-konservative Aktien, die aktuell niemand haben möchte!

Aktienwelt360 · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Ausverkauf von Aktien bietet Chancen! Manchmal gibt es Value-Aktien, die niemand haben will. Sie sind günstig bewertet und bieten eine hohe Dividendenrendite. Dabei scheinen Investoren mehr Risiken zu sehen als vorhanden sind, was eine Chance darstellen kann.

Der beschriebene Fall könnte derzeit auf die Aktien von AT&T (WKN: A0HL9Z) und Verizon (WKN: 868402) zutreffen. Seit Jahresbeginn haben sie in US-Dollar 28 bzw. 19,5 % verloren – und das, obwohl der S&P 500 um über 19 % zulegen konnte.

Doch was macht diese beiden Aktien eigentlich so unattraktiv? Schließlich besitzen beide Unternehmen ein sehr konservatives Geschäftsmodell mit starken und nachhaltigen Cashflows.

Zahlreiche Faktoren belasten die Aktien von AT&T und Verizon

Die Antwort ist schnell gefunden, denn in einem steigenden Zinsumfeld sind die beiden hoch verschuldeten Carrier keine attraktive Wahl. Erschwerend kommt hinzu, dass mit T-Mobile US (WKN: A1T7LU), der Tochter der Deutschen Telekom (WKN: 555750), ein Kontrahent am Markt deutlich besser abschneidet und im gesättigten Markt den beiden alten Hasen immer mehr Kunden abschwatzt.

Amazon und Starlink drängen ins Geschäft

Auch der Online-Riese Amazon (WKN: 906866) liebäugelt mit einem Einstieg in das Geschäft mit Internetzugängen, um seinen eigenen Prime-Service attraktiver zu machen. Entsprechende Gespräche mit führenden Carriern fanden bereits statt.

Nicht zu vergessen bleibt, dass mit innovativen Start-ups – wie Starlink von Elon Musk – das Internet für die Massen bald aus dem All kommen könnte. Insgesamt dürfte dies aber zu mehr Wettbewerb und Preisdruck im Markt führen, was letztlich die Margen der führenden Anbieter belasten könnte.

Investitionen und Kosteninflation drücken

Dem Wettbewerbsdruck steht ein erdrückender Investitionsbedarf durch 5G und Glasfaserinternet gegenüber. Hinzu kommt die hohe Kosteninflation bei geringer Preissetzungsmacht.

Das größte Problem für AT&T und Verizon könnte jedoch durch potenzielle Schadensersatzklagen entstehen. Hier hat das Wall Street Journal in der jüngsten Vergangenheit über Bleiumandelungen bei Kupferkabeln der großen Carrier berichtet, die die Umwelt vergiften.

Das Sentiment für beide Aktien ist daher aus nachvollziehbaren Gründen alles andere als attraktiv. Und auch aus operativer Sicht scheint es nicht wirklich rund zu laufen.

So konnte AT&T im ersten Quartal 2023 den Umsatz zwar um 1,4 % steigern. Das Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen ging jedoch um 600 Mio. Dollar auf viereinhalb Milliarden US-Dollar zurück. Auch beim Konkurrenten Verizon sah es nicht besser aus: Hier sank der Umsatz um 1,9 %, das bereinigte EBITDA ging um 1,1 % zurück.

Pessimismus bei AT&T und Verizon übertrieben?

Der Pessimismus der Investoren dürfte durch die vorgelegten Zahlen der beiden Telcos jedoch nur bedingt zu rechtfertigen sein. Betrachtet man zudem die aktuellen Bewertungen, so könnte sich hier eine echte Value-Chance auftun. Mit erwarteten Dividendenrenditen jenseits der 7%-Marke und erwarteten KGVs von deutlich unter 10 liegen die Titel rund 30 % unter ihren historischen Bewertungen.

Zugegebenermaßen ist es in einer solchen Situation schwierig, sich gegen die Marktmeinung zu stellen. Die Argumente der Analysten und Investoren gegen die beiden Telekomkonzerne sind stichhaltig und stark. Das einzige Argument für die Aktie scheint derzeit die Bewertung zu sein. Aber auch hier bleibt zu bedenken, dass selbst die billigste Aktie ein Fehlinvestment sein kann, wenn sich das Umfeld in Zukunft weiter verschlechtert.

Im Falle von AT&T und Verizon sieht es derzeit nicht danach aus, als ob sich die Lage verbessern würde, so dass Anleger gut beraten sein könnten, vorsichtig zu agieren. Besonders das Thema Bleikabel sollte im Auge behalten werden.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von AT&T, Verizon, Deutsche Telekom und Amazon. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Amazon.

Aktienwelt360 2023

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