Börse am Morgen

Dax startet mit großem Plus – Disney behält (vorerst) lineares Fernsehen – Gute Daten aus China

onvista · Uhr
Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Die wichtigsten Indizes am deutschen Aktienmarkt sind am Freitag mit Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Mit dem sich womöglich anbahnenden Ende des Zinserhöhungszyklus der EZB schöpften die Anleger neuen Mut. Der Dax kletterte in den ersten Handelsminuten um 0,97 Prozent auf 15.958 Punkte. 

Der deutsche Leitindex war tags zuvor auf Wochensicht ins Plus gedreht - die Europäische Zentralbank (EZB) hatte dem Börsenbarometer frischen Schwung gegeben: Zwar hatten die Notenbanker den Leitzins noch einmal um 0,25 Prozent hochgesetzt; nach damit zehn Leitzinserhöhungen in Folge könnte der straffe Anhebungskurs nach Einschätzung vieler Experten aber ein Ende gefunden haben. 

Im Handelsverlauf könnte es später wegen des großen Verfalls an den Terminbörsen noch einmal stärkere Schwankungen geben, weil größere Investoren die Kurse oft in eine für sie günstige Richtung zu treiben versuchen.

Disney weist Bericht über ABC-Verkauf zurück - Keine Entscheidung 

Der Unterhaltungsriese Walt Disney hat Berichte über einen möglichen Verkauf der ABC-Gruppe und des dazugehörigen TV-Senders an Nexstar zurückgewiesen. „Jeder diesbezügliche Bericht ist unbegründet“, teilte der Konzern am Donnerstag in Burbank mit. Disney zeigte sich aber offen, eine Vielzahl von strategischen Optionen für die linearen Geschäftsbereiche in Betracht zu ziehen. Zum jetzigen Zeitpunkt sei aber keine Entscheidung bezüglich der Veräußerung von ABC oder anderen Objekten gefallen, hieß es weiter. 

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine eingeweihte Person berichtet, dass Disney Sondierungsgespräche über den Verkauf der ABC-Gruppe und der dazugehörigen TV-Sender an Nexstar geführt habe. Die Gespräche seien vorläufig und beinhalteten noch keine spezifische Bewertung, hieß es weiter. Eine Sprecherin von Nexstar lehnte gegenüber Bloomberg eine Stellungnahme ab.

China: Einzelhandel und Industrie schneiden im August besser als erwartet ab 

Hoffnungssignale für die zuletzt schwächelnde chinesische Wirtschaft: Im August haben sich sowohl der Einzelhandelsumsatz als auch die Industrieproduktion dank der jüngsten Maßnahmen der Notenbank und Regierung sowie des Reisebooms im Sommer deutlich stärker belebt als von Experten erwartet. Weiter deutlich gesunken sind dagegen die Investitionen im zuletzt mit Problemen kämpfenden Immobiliensektor. 

Im Einzelhandel legte der Umsatz im August nach den am Freitag vom staatlichen Statistikamt veröffentlichten Daten im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent zu, nachdem er im Juli lediglich um 2,5 Prozent angezogen hatte. Von Bloomberg befragte Experten hatten im Schnitt lediglich mit einem Anstieg von drei Prozent gerechnet. 

Die Industrieproduktion kletterte im August um 4,5 Prozent, nach einem Plus von 3,7 Prozent im Vormonat. Hier hatte die durchschnittliche Schätzung der Experten bei knapp vier Prozent gelegen. 

Schwächer als erwartet waren allerdings die Investitionen in Sachanlagen außerhalb des Agrarsektors. Diese fielen zwar in den acht Monaten bis Ende August 3,2 Prozent höher als im Vorjahr aus. Bis Ende Juli hatte der Anstieg allerdings noch bei 3,4 Prozent gelegen. Volkswirte hatten zudem mit einem etwas höheren Plus gerechnet. 

Bei den Immobilieninvestitionen beschleunigte sich der Rückgang. Diese gingen in den acht Monaten bis Ende August um 8,8 Prozent zurück, nachdem das Minus bis Ende Juli noch bei 8,5 Prozent gelegen hatte. Experten hatten allerdings im Schnitt mit einem noch etwas schwächeren Wert gerechnet. 

Die chinesische Regierung und Notenbank hatten in den vergangenen Wochen einiges getan, um die Wirtschaft zu beleben. Diese kommt nach den vielen durch die Corona-Pandemie ausgelösten Probleme nicht so richtig in Tritt. 

So hatten zum Beispiel die Währungshüter Mitte August nach enttäuschenden Einzelhandelsumsatz- und Produktionsdaten die Zinsen weiter gesenkt, um die Nachfrage allgemein anzukurbeln. Von Regierungsseite gab es zudem einige Maßnahmen, um die Probleme im Immobiliensektor zu beheben. 

„Vielleicht liegt der Höhepunkt des Pessimismus hinter uns“, sagte Ding Shuang, Experte bei der in Asien stark vertretenen britischen Großbank Standard Chartered. „Die Daten vom August zeigen, dass die Wirtschaft wahrscheinlich nicht unter einem anhaltenden, tieferen Abschwung leiden wird, auch wenn immer noch eine gewisse Volatilität zu erwarten ist - vor allem, wenn wir den politischen Faktor in Betracht ziehen.“

Redaktion onvista/dpa-AFX

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