ROUNDUP/Aktien New York: Arbeitsmarktdaten geben Techsektor Auftrieb

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Unerwartet schwache Arbeitsmarktdaten haben am Mittwoch die Katerstimmung an den US-Börsen zumindest im stark kreditabhängigen Technologiesektor etwas vertrieben und die Zinsangst leicht gedämpft. Weitere US-Wirtschaftsdaten fielen besser als erwartet aus.

Der technologielastige Nasdaq 100 gewann zuletzt 0,47 Prozent auf 14 634,50 Punkte. Der Dow Jones Industrial verlor 0,30 Prozent auf 32 902,02 Punkte. Am Vortag war der US-Leitindex mit deutlichem Kursverlust auch auf Jahressicht ins Minus gedreht. Der marktbreite S&P 500 verlor am Mittwoch 0,09 Prozent auf 4225,74 Punkte.

Laut dem ADP-Bericht wurden in der Privatwirtschaft in den USA im September merklich weniger Stellen geschaffen als erwartet. "Das ist ein dickes Ausrufezeichen", schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Sollte sich der Arbeitsmarkt in den USA tatsächlich deutlich abkühlen, wäre eine weitere Zinserhöhung wohl für die Fed kein Thema mehr." Für die Börsen werde jetzt entscheidend, ob der offizielle Arbeitsmarktbericht am Freitag diese Tendenz bestätige, so Altmann.

Für etwas Unsicherheit sorgt die Revolte im US-Repräsentantenhaus, denn die von einer kleinen Gruppe radikaler Republikaner angezettelte Abwahl des Sprechers Kevin McCarthy beunruhigt auch die Börsianer. Die Wahl eines Nachfolgers wird nicht vor dem nächsten Mittwoch erwartet, womit alle gesetzgeberische Arbeit vorerst auf Eis liegt. "Damit gibt es erneut ein Risiko für einen 'Shutdown' der Regierung", mahnte ein Händler.

Die Kursgewinne im Technologiesektor spiegelten sich in Einzelwerten wie Microsoft wider, die um 1,1 Prozent anzogen und damit den Dow anführten. Intel rutschten hingegen ins Minus. Der Chiphersteller steht mit der Ankündigung einer weiteren Abspaltung im Blick. Nach dem Autozulieferer Mobileye will der Konzern nun das Geschäft mit programmierbaren Spezial-Chips an die Börse bringen.

Palantir gewannen 3,7 Prozent. Kreisen zufolge ist der Software- und Datenanalyse-Konzern Favorit für einen mehrjährigen Vertrag mit dem staatlichen Gesundheitsdienst Großbritanniens (NHS). Dabei gehe es um die Überarbeitung des britischen Gesundheitssystems, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete.

Ölwerte verzeichneten Verluste. Chevron etwa lagen mit einem Abschlag von 3,1 Prozent am Dow-Ende. Im S&P 500 waren ExxonMobil verloren 3,4 Prozent. Die Ölpreise gaben nach, obwohl Saudi-Arabien und Russland ihre Förderkürzungen bestätigten./ajx/he

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